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Einsatz in New York - Secret Mission ; 1

Einsatz in New York - Secret Mission ; 1

Titel: Einsatz in New York - Secret Mission ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbt Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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stimmt?«
    »Keine Ahnung!« Rick ist sauer, weil das wehtut, was die mit ihm machen. »Ich kann Ihnen nicht sagen, ob der Preis akzeptiert wird, solange ich nicht weiß, welchen Preis Sie meinen!«
    »Machst du Witze, du Hund, du mieses Schwein?«, fragt diesmal der, der Ricks rechten Arm festhält.
    So groß seine Angst ist, so schmerzhaft es über seinem Auge pocht, so sicher er ist, dass er keine intakte
Rippe mehr im Leib hat, Rick kann die Klappe nicht halten. »Hund, Schwein oder Ratte, nun entscheidet euch mal.«
    Seltsamerweise hagelt es diesmal keine Schläge. Verschwommen nimmt Rick einen Gegenstand wahr, nicht groß oder Furcht einflößend. Wenn ihn nicht alles täuscht, ist das eine Kneifzange.
    »Ich damit Fingernägel abziehe, eine nach andern. Für falsche Antwort jede Fingernagel eine. Wenn du dann nicht sag, landet Rest von dir im East River.«
    »Da hab ich ja zehn falsche Antworten frei.« Rick versucht, sich loszumachen. Mit dem rechten Arm hat er keine Chance, aber der Typ, der seine linke Hand festhält, gibt sich weniger Mühe.
    »Wurde Preis akzeptiert?«, fragt die kahle Silhouette.
    Ricks linke Hand ertastet etwas Schweres. Ein Metallfuß ist das, ein Sockel. Langsam wendet er den Blick. Der Mann, der ihn festhält, hat die Größe einer Schrankwand. Hinter ihm auf dem Tresen, gleich neben Ricks Hand, steht ein geschmackloser Kerzenständer. Die Goldfarbe ist abgeblättert, der Ständer ist aus Blei.
    »Ich hab’s mir überlegt«, sagt Rick. »Du wirst die Kneifzange nicht brauchen.«
    »Abwarte.« Auf ein Zeichen wird Ricks Hand nach vorne gehalten, die Zange packt seinen Mittelfinger.
    »Halt, stop, stop. Der Preis wurde verhandelt«, sagt er hastig. »Lange verhandelt, ein verdammt hoher Preis, das wisst ihr. Bei dieser Höhe konnte der Preis
nicht gleich akzeptiert werden, also haben sie die ganze Nacht palavert. Mal ging es rauf, mal ging es runter, zähe Verhandlungen.« Ricks Finger ziehen heimlich den Kerzenständer heran. »Aber wie das mit Preisen nun mal ist, irgendwann verlieren die Zahlen und Ziffern ihre wahre Bedeutung. Und irgendwann ist es so spät, dass keiner mehr weiß, ob der Preis eigentlich zu hoch oder zu niedrig ist.« Ricks Hand umschließt den Metallfuß. »Das ist der Moment, wenn es zu einer Einigung kommt.« Rick prüft, ob er ihn heben kann. »So war es auch bei diesem Preis. Deshalb lautet die Antwort auf die Frage, ob der Preis akzeptiert wurde oder nicht: Du kannst dir mal eine neue Nase besorgen!«
    Weil die männliche Schrankwand nicht aufpasst, hat Rick die Hand frei, die linke Hand, seine bessere Hand. Er greift nach dem Kerzenständer, zieht ihn der Schrankwand über die Rübe, dass die Kerzen in alle Richtungen fliegen. Er rammt den Ständer nach vorn. Weil die Kerzen auf drei Stifte gespießt wurden, piekst er die Spieße dem Kahlkopf in den Hals. Und weil Rick gerade so in Schwung ist, rauscht der Ständer nach rechts und trifft den dritten Schläger an der Schulter. Dass sie kein Licht gemacht haben, ist jetzt von Vorteil. Rick taucht ab, schlüpft zwischen den Männern hindurch, wundert sich, dass er nach der Tracht Prügel überhaupt noch einen Fuß vor den andern kriegt und erreicht die Tür. Nur raus aus dem Edelweiß, raus auf die Avenue B.

    Das Licht geht an. Er hat den Türgriff in der Hand. Er hat keine Ahnung, warum sie lachen. Da steht der, der Howard heißt, und hält sich ein Taschentuch an die Schläfe, Howard, die Schrankwand. Da steht der Kahlkopf, teils Schwarzer, teils Inder, teils Asiate. Daneben ein dünner Kerl mit der Ausstrahlung eines Stahlrohrs. Zwischen ihnen liegt der Kerzenständer, Beweis dafür, dass sie auf Rick sauer sein müssten. Aber sie lachen. Das macht keinen Sinn.
    »Wenn du den Kerzenständer nicht genommen hättest, hätte ich dir einen freien Nachmittag spendiert«, sagt einer, den Rick noch nicht bemerkt hat.
    »Freier Nachmittag – Ständer?« Er dreht sich um.
    »Ich sage immer, wenn einer Eier hat, kann er sich sogar mit einer Heftklammer befreien.«
    »Mr Kanter …« Rick traut seinen Augen nicht. Da sitzt der Besitzer des Edelweiß auf dem Sofa, ein Glas Rotwein in der Hand.
    »Aber da du den Kerzenständer ergriffen hast, kann ich dich leider nicht gehen lassen. Du hast mich beeindruckt. Das hat Konsequenzen.«
    Rick weiß immer noch nicht, wie er zwei und zwei zusammenzählen soll.
    »Du bist fünfzehn«, sagt Kanter. »Fünfzehnjährige Jungs, die nicht wissen, wie man mit einer Situation

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