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Einsatzort Vergangenheit (German Edition)

Einsatzort Vergangenheit (German Edition)

Titel: Einsatzort Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Neumann
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schwarz.

40.
Kapitel
     
    In
der Gegenwart angekommen, wurden wir gleich von einem aufgeregten Richard in
Empfang genommen.
    „Was
ist passiert? Wo sind eure Sachen?“, überschüttete er uns mit Fragen, kaum,
dass wir wieder bei Bewusstsein waren.
    „Wir
mussten leider etwas überhastet abreisen und da war uns unser Leben lieber als
unsere Kleidung!“, erwiderte Phil unwirsch.
    „Ihr
könnt mir später noch erzählen, was geschehen ist. Ab mit euch zur
Reinigung!" Richard ging nicht näher auf die Umstände unserer Abreise ein,
sondern schob uns in Richtung des Ausgangs, damit wir die Desinfektion starten
konnten. Ohne Widerworte begaben wir uns in die dafür vorgesehenen Räume.
Sauber geschrubbt, mit Jeans und T-Shirt bekleidet, trat ich einige Zeit später
in Richards Büro, wo bereits Phil saß und wartete. Ich fühlte mich merkwürdig
nackt und völlig unpassend gekleidet. Es würde wohl noch eine Weile dauern, bis
ich mich wieder an die Uniform des 21. Jahrhunderts gewöhnt hatte. Ich ging zu
Phil hinüber und ließ mich neben ihm auf die Couch fallen.
    „Komisch
wieder hier zu sein. Stell dir vor, ich musste tatsächlich überlegen, wie der
Reisverschluss meiner Jeans funktioniert!“
    „Wenn
du magst, zeig ich dir nachher gerne, wie man ihn wieder öffnet“, antwortete
Phil grinsend. Spielerisch versetzte ich ihm einen Schlag mit der Hand gegen
seinen Oberarm.
    Genau
in diesem Augenblick kam Richard ins Büro herein.
    „Man
hätte glauben können, dass ihr genügend Zeit hattet, Euch zusammenzuraufen!“,
begrüßte er uns. Phil und ich wechselten einen kurzen Blick miteinander,
grinsten, schwiegen jedoch.
    „Also
erzählt, was ist geschehen? Warum seid ihr ohne Gepäck hier?“ Richard nahm
ebenfalls Platz und sah uns erwartungsvoll an. Phil räusperte sich kurz, bevor
er anfing und die Geschichte unserer übereilten Flucht erzählte.
    „Und
da wir es nicht riskieren wollten, in unserem Haus in eine Falle zu laufen,
mussten wir ohne unsere Sachen zurückreisen. Aber Richard, das ist nicht das
Schlimmste, was uns auf dieser Reise geschehen ist“, schloss Phil nach einiger Zeit
seine Erklärungen.
    „Was
ist geschehen?“
    „Klaus
lebt und er ist derjenige, der die Geschichte stört.“ Ich weiß nicht, womit ich
gerechnet hatte. Vermutlich mit entsetzten Ausrufen und Unglauben über die
Tatsache, dass Klaus den Überfall damals überlebt hatte, aber dass was Richard
dann von sich gab, war ganz sicher nicht das gewesen, was ich erwartet hatte.
    „Ich
weiß!“, erwiderte er ernst.

41.
Kapitel
     
    Im
Raum herrschte Totenstille. Selbst den Fall einer Stecknadel hätte man in diesem
Moment hören können.
    „Und
warum hattest du bisher nicht die Güte uns das mitzuteilen?“, fragte Phil nur
mühsam seine Wut unterdrückend, die Hände so fest zu Fäusten zusammengeballt,
dass das Weiße der Knöchel hervor schien.
    „Weil
ich mir nicht sicher war, ob es nicht doch nur eine paranoide Idee meinerseits
war. Laura, kennst du die Geschichte mit Klaus?“ Richard drehte sich zu mir hin
und sah mich erwartungsvoll an.
    „Oh
ja, ich hatte das Vergnügen, dass er sie mir persönlich erzählt hat!“ Schaudernd
erinnerte ich an meine Zeit mit diesem Wahnsinnigen. Überrascht hob Richard
eine Augenbraue, denn unser Zusammentreffen mit Klaus hatten wir ihm noch nicht
erzählt.
    „Was
um Himmels willen ist auf dieser Reise passiert?“
    „Ich
glaube die Ehre gebührt Laura, nur ihr ist es zu verdanken, dass wir wieder
hier sind.“ Auffordernd sahen die beiden zu mir hin. Ich holte tief Luft, bevor
ich anfing die Geschichte unseres Zusammentreffens mit Klaus zum Besten gab.
Fassungslos lauschte Richard meinem Bericht, schüttelte an einigen Stellen
meines Vortrags zwar heftig den Kopf, aber ließ mich unbehelligt zu Ende reden.
Ich erzählte alles von meiner Entführung bis hin zu meiner unrühmlichen Rolle
bei Phils Verletzung.
    „Wie
geht es dir, mein Junge?“ Besorgt musterte Richard seinen Neffen.
    „Dank
Lauras hingebungsvoller Pflege bin ich wieder ganz der Alte!“ Phil war mir
einen raschen, liebevollen Blick zu, der nicht unbemerkt an Richard vorbeiging.
Er war jedoch so taktvoll, das Ganze nicht näher zu kommentieren, stattdessen
kam er wieder auf Klaus zu sprechen:
    „Klaus‘
Geschichte ist nur zum Teil so, wie er sie dir erzählt hat. Ja wir wurden
überfallen, aber wir wurden beide bei diesem Überfall verletzt. Wer von uns
schwerer, kann und möchte ich nicht sagen. Jedenfalls

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