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Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition)

Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition)

Titel: Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Wegener
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sie in das männliche Gesicht mit den unendlich reif und abgeklärt blickenden Augen blickte, fühlte sie einen leichten Stich in der Herzgegend.
    Vor einer kleinen Sanddüne blieb Rex Harder stehe n. Ihre Blicke begegneten sich.
    » Verstehe mich recht«, sagte er rau, »ich möchte dich gern mitnehmen, aber es wäre eine
    einzige Strapaze für dich. Ich kann die Verantwortung nicht übernehmen, dich unglücklich zumachen.«
    Sie nickte wieder. Harder glaubte zwei Tränen in den blauen Augen schimmern zu sehen. »Bleibe hier«, bat er. »Ich möchte mir die verseuchte Zone einmal ansehen. Für dich ist es lebensgefährlich. Die Strahlung scheint noch ungewöhnlich stark zu sein.« Er wartete ihre Antwort gar nicht erst ab. Sie würde es ohnehin einsehen. Die an der Strahlenkrankheit Gestorbenen waren der letzte Beweis für die Gefährlichkeit dieser Landzone.
    Zur linken Seite in Marschrichtung hatten die Dünen einen hohen Kamm gebildet, der aus steinhartem geschmolzenen Sand bestand. Auch er strahlte das unheimliche blaue Leuchten aus. Hier war es am schlimmsten. Das blaue Licht kam strahlförmig aus dem Boden und wölbte sich wie ein Pilz nach oben. Harder fächelte flüchtig mit der Hand durch die Strahlung. Nichts geschah. Unverändert hielt das blaue Leuchten weiter an. Ganz unten am Boden hatte es einen gespenstischen grünlichen Schein, der mit der Höhe auch seine Farbe veränderte. Harder sah nun sein Spiegelbild als geisterhaft tanzenden Reflex im Boden.
    Seinen Sturz nahm er daher erst am plötzlichen Luftzug wahr und daran, dass er einfach ins Leere trat.
    Er fiel knapp drei Meter tief, und es gelang ihm noch, seinen Sturz mit den Knien abzufedern und zu mildern. Dennoch war der Aufprall mit einem schmerzhaften Stoß verbunden. Es war alles blitzschnell gegangen, sodass er nicht mehr zum Einsatz seiner begrenzten parapsychischen Fähigkeiten kam. Vermutlich hätten sie ihm auch nicht mehr viel geholfen.
    Er vermochte mit bloßer Gedankenkraft Zugstrahlen nach einem gravo -magnetischen Prinzip auszusenden. Nur er selbst konnte sie psychisch für sich in keiner Hinsicht einsetzen. Er vermochte beispielsweise nicht, sich durch einen Zugstrahl vom Boden zu erheben, obwohl er beliebige, nicht an feste Orte gebundene Gegenstände bewegen konnte. Seine Erwecker hatten ihm die Macht der Telekinetik gegeben.
    Als Harder sich in seiner neuen Umgebung umsah, hatten die Dinger ihn schon bemerkt.
    Unwillkürlich wich er zurück.
    Sie hätten Menschen sein können, wenn der kristalline, schillernde Überzug sie nicht bedeckt hätte. Aber es gab auch noch andere, wesentliche Unterschiede.
    Die beiden Wesen waren knapp zwei Meter groß. Auf ihrem menschlichen Rumpf thronte eine schillernde Kugel aus zusammengedrängten Kristallnadeln, die alle waagerecht nach vorn stachen. Zwei lange Arme, die in einen dünnen Haken ausliefen, bildeten die Körperanhängsel am oberen Rumpfteil.
    Als sich die Kristallnadeln in den Köpfen verschoben und mehrere Schlitze zum Vorschein kamen, stöhnte Harder unbewusst auf.
    Die Dinger waren hochgradig verseucht, denn sie strahlten gespenstische Farben aus, die den ganzen Körper umzuckten.
    Harder verhielt sich abwartend. Mechanische Waffen schienen sie nicht zu besitzen, jedenfalls waren keine zu sehen. Sekundenlang streifte sein Blick nochmals die Körper. Das Furchterregendste an den Gestalten waren die Beine oder das, worauf sich die Rümpfe vorwärts bewegten.
    Harder sah drei grell strahlende Säulen, die bei jeder Bewegung in allen Farben des Spektrums aufleuchteten.
    Leise, schabende Geräusche ertönten, als sich der eine Körper ihm hastig zuwandte. Die Schlitze in dem runden Kopf öffneten sich weiter, kristallförmige Zähne wie Diamantbohrer drohten ihm entgegen.
    Harder hatte sich so lange passiv verhalten, bis das eine Gebilde angriff. Dann erst handelte er.
    Die beiden Wesen glitten auf ihren Strahlbeinen so rasch vorwärts, dass die ausgeführte Bewegung kaum wahr zunehmen war.
    Harder sah eine wogende Masse schillernder Kristalle auf sich zukommen. Wirbelnde Arme versuchten seinen Körper zu umfassen, und ein gierig schnappender Spalt näherte sich seinem Gesicht.
    Der ehemalige Astronaut setzte seine verborgenen Kräfte ein. Ein telekinetischer Impuls hob die eine Gestalt an, bis sie zwei Meter über dem Boden schwebte. Das andere Wesen blieb stehen, als sei es gegen eine unsichtbare Barriere gelaufen. Es begriff ganz offensichtlich nicht, weshalb es nicht weiter

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