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Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition)

Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition)

Titel: Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Wegener
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diese Menschen gar nicht mehr interessiert. Sie lebten seiner Auffassung nach von der Hand in den Mund und standen auf einer Kulturstufe, die immer mehr der Barbarei zufiel, oder sich aber nur ganz langsam emporhob. So genau ließ sich das auf Anhieb nicht feststellen.
    Die blauen Augen sahen ihn warm an.
    »Ich kenne einen kleinen Gang, den ich vor langer Zeit einmal entdeckt habe. In einer Kiste befanden sich Bücher und Geräte. Dort, in dem Gang, habe ich auch lesen gelernt.
    Es ist wunderbar , Bücher zu lesen. Nur die anderen dürfen das nicht wissen. Sie sagen, so etwas sei Teufelswerk. Außerdem sollen die alten Schriften alle verflucht oder verhext sein.«
    Harder schüttelte unmerklich den Kopf.
    Sie dachten wieder in den uralten Bahnen der Primitivität und des Hexenwahns.
    »Ich werde dir einmal eine lange Geschichte erzählen, nur jetzt geht es nicht. Lese die Bücher ruhig weiter.«
    Harder dachte an seine unbegrenzten Befugnisse, die selbst Eingriffe in die Evolution gestatteten, wenn er es nach seinem Ermessen für richtig hielt.
    Hier war es unbedingt angebracht. Er musste erst noch ein größeres Stück der für ihn neuen Erde kennenlernen, dann konnte er die Geschichte entscheidend in ihrer Entwicklung lenken und beschleunigen.
    Er hatte sich dem blaulila Feld jetzt bis auf wenige hundert Meter genähert. Noch immer hatte er keine Kenntnis von dem wahren Charakter des eigenartigen Flimmerns.
    Er wandte sich an das Mädchen. Vielleicht war ihr etwas über das Phänomen bekannt.
    Sie nickte bejahend.
    »Was es ist, hat bisher noch niemand genau herausfinden können. Einige L eute haben sich auch schon dorthin gewagt. Aber sie starben alle nach einer gewissen Zeit.«
    »Sagen die alten Bücher denn nichts darüber aus ?«, erkundigte sich Harder neugierig.
    »Doch. Sie erzählen von einem großen Krieg, der über der Erde getobt hat. Dabei soll Strahlung freigeworden sein. Ich habe das aber nie ganz begriffen.«
    Dafür begriff Harder umso rascher. Das blaue Leuchten waren nichts anderes als radioaktive Gammaschauer.
    Er schlug sich vor die Stirn. Dass er nicht darauf gekommen war! Gleichzeitig führte er zu seiner Entschuldigung an, dass er es nicht wissen konnte. Er hatte noch nie einen nuklearen Krieg erlebt , und obwohl er die Folgen kannte, war jenes blaue Leuchten vormals nur mit einer Theorie identisch gewesen. Gesehen hatte es noch niemand.
    Die Leute, die sich der blau strahlenden Zone genähert hatten, waren an den Folgen einer Blutzersetzungskrankheit gestorben.
    »Ich heiße Luana«, sagte das Mädchen plötzlich. Ihre blauen Augen leuchteten.
    Harder wurde bei dem Namen an Palmen, salziges Meer und die romantische Schönheit der Südsee erinnert. Etwas krampfte sich unter dem Eindruck der Erinnerungen in ihm zusammen.
    »Luana«, murmelte er leise. »Ein wunderbarer Name. Er hat den Klang einer paradiesischen Landschaft. Manche Frauen auf der Insel Hawaii hießen so – damals.«
    » Damals …«, Luanas Stimme war wie ein Hauch. »Wie lange ist dieses Damals schon her?«, fragte sie dann zaghaft.
    Das Bild von der Südsee verschwand schlagartig vor Harders geistigem Auge. Er sah in das wabernde Glosen absolut tödlicher Gammastrahlen. Die Wirklichkeit war erschreckend.
    » Ungefähr viertausend Jahre«, erwiderte er, »es kann aber auch schon etwas länger sein.«
    »Und was ist Hawaii ?«, wollte sie wissen.
    » Eine Insel. Aber vermutlich wird es sie nicht mehr geben.« Er stockte einen Moment, ihm war eine Idee gekommen. »Vielleicht werde ich sie suchen. Ja, ich suche sie ganz bestimmt.«
    Die Stimme neben ihm war jetzt so leise geworden, dass er sich anstrengen musste, um die Worte zu verstehen. »Kann ich mitkommen?«
    Harder sah sie lange an. Er dachte an seine Aufgabe und daran, dass er kein Mensch im
    eigentlichen Sinne mehr war. Betrübt schüttelte er den Kopf. »Ich kann dich nicht mitnehmen, so gern ich es auch möchte. Ich habe einen langen und steinigen Weg zu gehen. Es ist ein einsamer Weg, eine Straße, die kein Ende hat. Ein Mensch wie du würde das nie aushalten.« Eine Sekunde lang dachte er noch nach, dann schüttelte er nochmals den Kopf. »Es tut mir sehr leid«, sagte er ehrlich.
    Luana nickte schweigend. Sie hatte nicht erwartet, dass dieser große hagere Mann auf die Bitte eines jungen Mädchens eingehen würde. Er war so einsam wie nie ein Mensch zuvor und ihr Wunsch musste für ihn abstrakt sein. Sie versuchte unbefangen dreinzublicken. Doch jedes Mal wenn

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