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Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition)

Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition)

Titel: Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Wegener
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geben dürfen, nicht in dieser Zeit.
    Das würfelförmige Gerät verschwand ganz langsam , als verwandelte sich seine Materie in gasförmigen Stoff.
    Harder blickte hoch. Über seinem Kopf bewegte sich heulend ein silbrig blitzendes Etwas. Das grelle Fauchen war identisch mit dem vollastig brüllenden Triebwerk einer Düsenmaschine. Ein zweites, geschossähnliches Ding fegte heran, es war wesentlich schneller als das erstere.
    Als es am Horizont verschwand, kam der hallende Donner, den die zusammenkrachenden Luftmassen erzeugten.
    Der Flugkörper hatte die Schallmauer durchbrochen!
    Harder fiel von einer Bestürzung in die andere.
    Überschall-Flugzeuge – und das in einer Zeit, wo man kurz vor dem Bau der ägyptischen Pyramiden stand!
    Das Flimmern in der Luft um den Würfel war jetzt verschwunden. Dafür sah Harder das gefurchte Gesicht des Angehörigen, der angestrengt in Richtung des eiförmigen Bauwerks starrte. Wenn er nur wüsste, was das alles zu bedeuten hatte.
    Eine Minute später erfuhr er es.
    Jenseits der sandigen Ebene ging eine Landzone in Rauch und Feuer unter. Lohende, ultragrelle Flammen stachen zum Himmel, die außer ihrer blendenden Helligkeit auch noch die maßlose Hitze einer Sonne mitbrachten.
    Der Boden wölbte sich nach oben, die gepeinigte Erde schoss hoch, und glühende Brocken rasten über das Land. Der fauchende Hitzesturm kam sofort danach. Eine glutheiße Druckwelle orgelte über den Boden.
    Harder fühlte sie fast körperlich näher kommen, aber bevor sie ihn erreichte, wurden die unbekannten Kräfte gemildert. Die Geräusche flauten ab, obwohl das Inferno noch immer in maßloser Heftigkeit tobte. Alles klang gedämpft und leise, als lägen ganze Berge von Watte zwischen ihm und dem Geschehen dort drüben.
    Der Angehörige hatte sic h nicht bewegt. Dennoch musste er mit seinen Geisteskräften einen Schirm erstellt haben, der den fürchterlichen Glutorkan neutralisierte.
    Das Land glich nun einem Meer aus kochender Lava, aus dem eruptiv sich aufblähende Glutbälle emporschossen und in großer Höhe schmatzend zerknallten. Der Landstrich war verwüstet, ebenso hatten seine Bewohner aufgehört zu existieren.
    Harders menschliche Empfindungen brachen wieder durch. Eine eiskalte Faust presste seinen Magen zusammen und sein Inneres wurde von Krämpfen geschüttelt.
    Er sah noch, wie sich der Angehörige mit gleichgültigem Gesicht abwandte und das Raumschiff betrat. Dann hüllte eine schwarze Woge ihn ein und schwemmte ihn fort.
    Im selben Moment vernahm er die leidenschaftsloser Stimme des Beraters.
    »Sie sehen jetzt die visionäre Temporal-Ebene. Die Verschiebung hat bereits stattgefunden. Der Schwerpunkt der Veränderlichkeit ruhte in dieser Landzone. Achten Sie jetzt auf die nächsten Eindrücke.«
    Die Stimme schwieg. Übergangslos wurde es hell.
    Harder fühlte sich von unbekannten Kräften vorwärts geschleudert. Dann sah er das Bild.
    Diesmal schien es ihm, als stü nde er hoch oben im All und blicke auf die Erde hinab. Aber seltsamerweise vermochte er aus dieser Höhe jede Kleinigkeit zu unterscheiden.
    Tief unter ihm lag eine Stadt, riesenhaft in ihrer Ausdehnung, auf die sich sein Blick jetzt konzentrierte. Und von den Randbezirken dieser unbekannten Stadt stiegen kleine blitzende Körper auf. Sie strebten in großer Höhe davon – fast greifbar für ihn.
    Nukleare Kampfraketen, die in der Lage waren, ganze Kontinente einzuäschern!
    Immer mehr Projektile schossen hoch, gingen auf der Gipfelhöhe in eine gestreckte Flugbahn und rasten geradeaus, drei großen, anderen Kontinenten entgegen.
    Harder hätte nie geglaubt, dass ein paar harmlos aussehende Geschosse eine derart unvorstellbare Vernichtung entfesseln konnten.
    Die Kontinente versanken in Schutt und Asche. Schwarze Pilze platzten auf und verdunkelten die Sonne. Der Untergang war vollkommen.
    Doch was dann geschah, hatte dort unten niemand mit einkalkuliert. Es war der nicht ausschaltbare Risiko-Faktor einer Wissenschaft, die der menschlichen Kontrolle entglitt.
    Der Kernprozess lief unkontrolliert ab. Eine globale Kettenreaktion entstand.
    Zuerst glühte die Luft an vereinzelten Stellen. Eine gigantische Wunderkerze brannte ab und fand immer neue Nahrung in den natürlichen Bausteinen der Natur, die sich im atomaren Glutorkan entzündeten und den Prozess der totalen Vernichtung einleiteten.
    Über die Erde raste der Tod und er raste mit einer Gewalt, die jedes menschliche Begriffsvermögen sprengte.
    Der Kernbrand hatte

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