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Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition)

Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition)

Titel: Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Wegener
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Die Möglichkeit besteht, dass dadurch Ihr Erinnerungsvermögen wieder aktiviert wird. Über alles aber wird Sie der Berater informieren. Haben Sie noch Fragen, die von entscheidender Bedeutung sind?«
    Harder reckte die Schultern. Unbehaglich fuhr er mit der Zunge über die Lippen, die plötzlich rissig und spröde waren.
    »Mein Bericht muss noch ergänzt werden. In meinem Schiff befindet sich ein – ein totes Mädchen. Sie hatte sich in der Zentrale versteckt und starb an den Folgen hoher Geschwindigkeit. Sie stammt von der Erde. Ich wünsche, dass sie von den Medo-Robotern erweckt wird.«
    Eine Weile war es totenstill. Harder zuckte zusammen, als die Antwort erfolgte.
    »Das ist bereits bekannt. Eine Wiederbelebung wird jedoch abgelehnt. Sie wird durch die Zeitkorrektur ohnehin gegenstandslos, denn sie und alle andern werden durch die Versetzung in eine andere Zeitebene stofflich instabil.«
    »Aber wenn man sie aus der jetzigen Ebene herausnimmt und sie nicht in die Versetzung mit einbezieht, besteht doch eine Chance. Sie könnte dann wieder leben !«, rief Harder beschwörend.
    »Dazu besteht keine Veranlassung. Außerdem würde ihr Nichtvorhandensein in der anderen Ebene den Zeitverlauf entscheidend beeinflus sen. Die Folge wäre ein Paradoxon und damit verbunden eine Annullierung der gesamten instabilen Zeitebene. Sie müssen sie wieder mit zurück zur Erde nehmen und dort begraben. Dann erst bleibt die Ordnung stabil. Handeln Sie in keinem Falle entgegen den klaren Anweisungen des Beraters. Eine unvorstellbare Katastrophe wäre die Folge.«
    Harder nickte automatisch, fast gegen seinen Willen.
    Ein logisch denkendes P-Gehirn konnte in Sekundenbruchteilen eine Lage voraussehend berechnen, die ein Mensch niemals in aller Konsequenz auch nur hätte durchdenken können. Außerdem wurde das Gehirn nicht von menschlichen Empfindungen geleitet. Es war somit wesentlich objektiver in seinen Anschauungen.
    Harder hatte schnell erkannt, dass hier kein Argument überzeugen würde. Er besaß trotz allem nicht einmal den millionsten Teil der geistigen Kapazität des Gehirns.
    »Ich schalte um«, ertönte es aus der gitterförmigen Akustik.
    Fünf S ekunden lang war Schweigen im Raum. Es tat Harder fast körperlich weh, als er die Einsamkeit um sich herum voll erfasste. Hier, Lichtjahre von der Erde entfernt, befand sich außer ihm kein einziges lebendes Wesen. Der Berater war nichts anderes als eine unvorstellbar komplizierte Maschine, und das galaktische Speicherzentrum deutete ebenfalls nicht darauf hin, dass es von lebenden Wesen überwacht oder regiert wurde.
    Harder fröstelte. Noch nie hatte er intensiv über Sinn und Zweck der gigantischen Anlage nachgedacht. Aus irgendeinem Grund hatte er das immer wieder von sich geschoben.
    Oder war das ganz bewusst geschehen?
    Er wusste es nicht. Auch jetzt kam er mit seinen Überlegungen nicht weiter, denn das galaktische Zentrum hatte sich ausgeschaltet.
    Dafür krachte es in der Akustik des positronischen Beraters.
    »Ihr Wunsch wurde abgelehnt, Angehöriger. Die Gründe wurden Ihnen mitgeteilt. Inzwischen hat die logistische Abteilung auf Anfrage die vorhandenen Daten nochmals einer genauen Prüfung unterzogen. Der logistische Sektor lehnt eine Wiederbelebung nachdrücklich ab. Die Folgen eines Zeitparadoxon wären unausbleiblich. Zudem darf nicht in das vom Schicksal bestimmende Planziel eingegriffen werden, das jedem Individuum vorgezeichnet ist. Wir schließen uns daher den Anordnungen des galaktischen Zentrums an. Das terranische Geschöpf musste sterben, weil es das Planziel so vorgezeichnet hat. Nicht enthalten war der unbekannte Faktor einer Entfernung von seinem Heimatstern. Diesen Fehler werden Sie korrigieren müssen. Das Geschöpf muss auf seiner Welt beerdigt werden. Haben Sie logische Einwände?«
    Harder brauchte nicht lange zu überlegen.
    »Nein, keine«, sagte er daher leise. »Ich habe nur menschliche Gründe, aber man darf wohl kein Logiker sein, um das zu begreifen.«
    »So ist es. Gefühle sind Charakteristiken der Schwäche und in der logistischen Abteilung nicht enthalten, obschon der Sektor sich darunter einen abstrakten Begriff vorstellen kann. Allerdings wird dieser Begriff bei mathematischen Berechnungen nie in Erwägung gezogen. Er wird als Störfaktor bezeichnet. Wollen Sie vorher das Informationsmaterial sehen? Es dürfte für Sie wertvolle Hinweise enthalten.«
    Harder räusperte sich, ohne vorerst auf die Frage einzugehen.
    »Hier wurde eben

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