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Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition)

Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition)

Titel: Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Wegener
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Fremde handelte, die mit ihnen spielten, war vollauf gedeckt.
    Harder schmunzelte. Wozu doch die Kräfte der Telekinese manchmal gut waren!
    Es stellte sich heraus, dass die kleinen Männer, die Terra auf diesem Landstrich bevölkerten, auch ernsthaft sein konnten, wenn sie nur wollten.
    Sie bewiesen das, indem sie Harder wortreich klarmachten, dass es nicht mehr viel von ihnen gab. Sie gaben ihre Degenerierung ganz offen als Folge ihrer Faulheit zu. Die Gabe der Teleportation hatte sich bei ihnen ganz abrupt vollzogen. Sie hatten es fast über Nacht gelernt und führten es auf den ständigen Beschuss durch eine unbekannte Strahlung zurück. Auf einem anderen Kontinent sollten nach ihren Worten Riesen leben, die alle paar Jahre hierher zogen und die Pyramide belagerten. Das war für die kleinen Männer jedes Mal einfreudiges Ereignis. Mit ihren erstaunlichen Fähigkeiten hatten sie die Riesen ständig an den Rand des Wahnsinns getrieben.
    Harder beschloss, diese Riesen später einmal zu besuchen, augenblicklich aber hatte er keine Zeit dazu. Der Berater hatte sich wieder einmal gemeldet. Harder blieb nichts anderes übrig, als aufzubrechen. Doch noch bevor er das Schiff betrat, fand er etwas Merkwürdiges. Es lag im Sand und hatte die Größe einer Faust. Harder sah das Ding verständnislos an. Es war ein Ball.
    Wie kam ein derartiger Gegenstand hier mitten in eine Wüste hin? Langsam bückte er sich und hob ihn auf. Dann zuckte er erschreckt zusammen. Aus dem inneren Hohlkörper drang ein feines Zischen. Gleichzeitig wurde der Umfang größer, obwohl sich das Gewicht kaum veränderte. Der Ball, oder das Etwas, das einem Ball so verblüffend ähnlich sah, pumpte sich auf.
    Harder sah es an den konvulsivisch zuckenden Bewegungen. Bei jedem Zusammenziehen presste der Hohlkörper Luft in sein Inneres. Dann hob er sich langsam ein paar Zentimeter und rollte ihm aus der Hand. Jetzt war er schon größer als der Kopf eines Kindes. Und er wuchs noch immer, bis er einen Durchmesser von annähernd vierzig Zentimetern erreichte. Anschließend begann er ohne ersichtlichen Grund immer höher zu hüpfen.
    Harder starrte das seltsame Ding eine Weile lang an. Jetzt hüpfte das ballähnliche Ding eilig davon. Seine Kugelform prallte jedes Mal schräg gegen den Boden und gab ihm so eine unwahrscheinlich schnelle Fluchtgeschwindigkeit.
    Während Harder über das eigenartige Ding angestrengt nachdachte, glaubte er das leise Lachen der Zwerge zu hören. Aber er war sich nicht sicher ob er auf einen Scherz hereingefallen war, oder ob es sich um eine unbekannte Lebensform handelte. Sehr nachdenklich stieg er ins Schiff.

 
    19
     
     
     
    Seither waren acht Jahre vergangen. Rex Harder, immer noch auf der Spur des echten Angehörigen, hatte die Spur auf Ganymed, dem dritten Jupitermond, verloren. Jetzt allerdings stand fest, dass die Spur doch zum Pluto führte. Der andere war auf Ganymed
    nur zwischengelandet.
    In der Zeit, die dazwischen lag, hatte Harder es geschafft, die beginnenden Feindseligkeiten zwischen den Jupiter-Riesen und den Marsianern einzudämmen. Jetzt war man auf den beiden Planeten friedlich geworden und zu der Einsicht gelangt, dass Kriege sich letztlich doch nicht rentierten.
    Auf der Venus hatte Harder eine rückgreifende Zeitkorrektur vorgenommen.
    Die restliche Zeit war er so einsam gewesen wie nie ein Mensch zuvor. Er war kreuz und quer durch den Kosmos gezogen, ohne die Gelegenheit zu haben, auf Pluto zu landen.
    Nun aber hatte er seine »freien Tage«, wie er die Zeit des Nichtstun spöttisch nannte. Diese Tage und Wochen waren mitunter erschreckend eintönig und langweilig, aber sie bargen den Reiz, dass er in dieser Zeit Gebiete erforschen konnte, die noch kein Mensch vor ihm betreten hatte. Selbst die Gluthölle des Merkur hatte etwas Verlockendes gehabt.
    An Terra erinnerten ihn nur noch die zwergenhaften Geschöpfe und die Zeitkorrektur.
    Er hatte sich selbst wieder einmal schwere Vorwürfe gemacht. Seither hatte er auch keine Gelegenheit mehr gehabt, den dritten Planeten einmal aufzusuchen.
    Harder sah durch die transparenten Wände ins All hinaus. Es gab nichts, was diesen Eindruck der vielen Sonnen und Monde beeinträchtigt hätte, selbst dann nicht, wenn man den Anblick täglich vor Augen hatte.
    Im freien Fall trieb sein Schiff durch den Raum. Er liebte dieses Gefühl der Schwerelosigkeit mitunter, es war wie das Fallen in unbegrenzte zeitlose Tiefen , auf die man neugierig war, aber in denen man

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