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Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition)

Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition)

Titel: Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Wegener
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vor annähernd achtunddreißigtausend Jahren getroffen. Er stammte, glaube ich, ebenso wie Sie vom dritten Planeten des galaktischen Spiralnebenarmes Sol.«
    Da war sie wieder, die Spur, die durch Zeit und Raum führte. Vor achtunddreißigtausend Jahren war der Angehörige schon einmal aufgetaucht, um dann wieder in der Ewigkeit zu verschwinden. Vermutlich hatte er sich mehreren Raumzeit-Reisen unterzogen, denn nur so war es möglich, dass er an allen Stellen der Galaxis einmal auftauchte und ebenso geheimnisvoll wieder verschwand.
    Aber das war eine Möglichkeit, sann er. Das galaktische Zentrum!
    Schon seit jeher hatte er den Wunsch verspürt, einmal den Mittelpunkt aufzusuchen. Dort vermutete er das Geheimnis der Erbauer, vielleicht sogar eine Spur, die zu ihnen führte.
    Bisher aber hatte er sich noch nie so weit in die galaktische Rotationsebene vorgewagt.
    »Gut, ich komme mit«, sagte er daher.
    Die beiden Schiffe gingen zum Gedankenflug über. Es schien ganz selbstverständlich, dass man nur seine Gedanken auf das bevorstehende Ziel konzentrierte und sofort da war. Welch ungeheure technische Voraussetzungen dazu erforderlich waren, konnte sich Harder zwar annähernd vorstellen, doch an ein klares, vollständiges Begreifen war nicht zu denken.
    Der zeitlose Flug, mitunter mit millionenfacher Lichtgeschwindigkeit d urchgeführt, war das technisch Vollkommenste, was es gab. Es ließ sich durch nichts mehr steigern, denn bisher war nichts bekannt, was sich schneller als ein Gedanke bewegte.
    Aus dem Nichts wuchs das gigantische Gebilde der Kugel unvermittelt auf.
    Die beiden Raumer schossen in die gravo-magnetischen Fangfelder und wurden in einer Material erschütternden Zerreißprobe zum Stillstand gebracht.
    Harder hatte das Schiff verlassen und stand nun abwartend auf dem Spezial-Kunststoff des Bodens. Seine Lippen zuckten nervös, als die schmatzenden Geräusche erklangen. Sie waren nur dumpf und schwach vernehmbar, weil die Atmosphäre im vorderen Gang noch reichlich dünn war. Erst hinter dem Energiefeld wurde sie dichter.
    Seine Atmungs-Positronik hatte längst selbsttätig umgeschaltet und sich auf das herrschende Medium eingestellt.
    Als Xyx das Boot verlassen hatte, flauten die saugenden Geräusche ab und blieben aus.
    Er zog seine Tentakel ein wenig ein, bis die Saugnäpfe unsichtbar wurden. Er bewegte sich jetzt auf den vier zusammengerollten Stümpfen seiner Arme.
    Harder sah ihn zum ersten Mal in seiner vollen Größe vor sich. Xyx maß zwei Meter und zehn, vom unteren Rumpfteil gerechnet, und sein Anblick hätte ausgereicht, einen Nichteingeweihten in kopfloser Hast davonrennen zu lassen. Für menschliche Begriffe war er fraglos mit einem abscheulichen Monster identisch. Sein tropfenförmiger, schleimiger Schädel mit den roten Glutaugen trug wesentlich dazu bei, diesen Eindruck zu verstärken. Die insgesamt acht Tentakel taten ein Übriges, um das Bild eines Monsters zu vervollkommnen.
    Aber Harder hatte sich längst daran gewöhnt. Nicht das Äußere eines Wesens war entscheidend, es kam immer auf seine innere Einstellung an.
    Als Xyx einen seiner Tentakel ausrollte und ihn Harder auf die Schulter legte, zuckte er nur unmerklich zusammen. Dann griff er mit einer Hand zu und lächelte.
    Er konnte sich vorstellen, dass es Xyx einige Überwindung gekostet hatte, ihn zu berühren, denn relativ gesehen war Harder in den Augen des anderen ebenfalls fraglos mit einer Monstrosität identisch. Er musste für den anderen einfach hässlich und abstoßend wirken.
    Als sie den Energieschirm passierten, begann es in der dahinter liegenden Röhre grell zu zischen.
    Die Automatik spie aus tausend unsichtbaren Düsen ein tödliches, grünlich leuchtendes Chlor-Wasserstoff-Gemisch aus. Jeden anderen Eindringling hätte das hoch verdichtete Gasgemisch fraglos auf Anhieb getötet. Der starke Druck hätte selbst Raumanzüge zusammengepresst und wäre in das Innere eingedrungen.
    »Der Transmitter befindet sich in Raum dreihundertsiebzehn«, erklärte Xyx. Seine Tentakel schnellten vor und wiesen nach vorn. »Wir werden die Antigrav-Bahnen benutzen.«
    » Lässt man uns denn so ohne Weiteres ins galaktische Zentrum reisen?«, fragte Harder
    erstaunt.
    »Wir müssen zuvor die Erlaubnis der Positronik einholen. Aber das ist nur eine Formsache. Es ist bisher noch nie abgeschlagen worden.«
    » Mit welcher Begründung rechtfertigen wir unsere Reise?«
    Xyx blieb stehen. Zwei rote Augen sahen Harder unendlich abgeklärt

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