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Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition)

Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition)

Titel: Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Wegener
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niemals ein Ende erreichte. Man fiel in einen dunklen Schlauch, in dem ein paar silberne oder goldene Punkte blitzten, die sich nicht von der Stelle bewegten, wenn man die geringe Geschwindigkeit beibehielt.
    Es war ein unbeschreibliches Hochgefühl , durch die majestätische Stille der Ewigkeit zu fallen.
    Einer der blitzenden Punkte bewegte sich jetzt. Das Sonnenlicht reflektierte eine glitzernde Hülle, die von hinten auf Harders Schiff zukam, offensichtlich in dem Bestreben , ihn zu überholen.
    Während er sich noch über den unbekannten Körper wunderte, hatte das Objekt ihn schon nach unwahrscheinlich kurzer Zeit eingeholt.
    Verblüffung malte sich in Harders Gesicht, als das Gebilde näher kam.
    Es war ein kleines Schiff, ein genaues Duplikat seines eigenen Raumers. Im Backbord-Sektor querab mäßigte es seine Geschwindigkeit und trieb dahin.
    Harder spürte, wie seine Handflächen feucht wurden.
    Dies war das Schiff eines anderen Angehörigen des Kosmischen Reiches. Jeder Zweifel war ausgeschlossen.
    Der andere musste ihn erkannt, zumindest aber festgestellt haben, dass auch er ein Angehöriger war. Harder merkte es, als das kleine Schiff ihm gegenüber plötzlich transparent wurde, sodass er ungehindert hindurch sehen konnte.
    Der Anblick war zermürbend.
    Ein tropfenförmiger Schädel, in dem drei scheinbar glühende Augen saßen, war herumgeruckt.
    Zahllose Tentakel hatten sich wie zum Gruß erhoben und winkten herüber.
    Der Leib des Fremden glich einer kleinen Tonne, deren Ende sich verjüngte und in vier Tentakel auslief. Ebenso war es mit den Anhängseln am Rumpf, der vier obere Tentakel aufwies.
    Harders Zurückwinken war eine verzweifelt krampfhafte Bewegung.
    Als die Stimme aufklang, zuckte er zusammen.
    » Willkommen!«, vernahm er in einer seltsam klingenden Sprache, die er noch nie gehört hatte, sie aber einwandfrei verstand und auch reden konnte.
    »Willkommen !«, erwiderte er automatisch. Das schien hier der übliche Gruß zu sein, den man auch in der Raumkugel angewandt hatte. Harder konnte sich nicht recht vorstellen, wie er sich dem anderen gegenüber verhalten sollte, doch das polypenähnliche Wesen nahm ihm die Sorge ab. Freundlich, als würden sie sich schon seit Jahren kennen, begann es zu plaudern und Fragen an Harder zu stellen.
    »Wo wollen Sie hin?«
    Harder zuckte mit den Schultern. Er wusste nicht, ob der andere diese typisch menschliche Geste verstand. »Ich bin zurzeit ohne Auftrag. Vielleicht werde ich den neunten Planeten aufsuchen.«
    » Den neunten?«, kam es fast erschrocken zurück. »Waren Sie denn schon einmal dort?«
    » Nein, noch nie.«
    » Deshalb also. So kennen Sie auch die Wesen nicht, die dort leben?«
    » Nein.« Harders Stimme klang verwundert. Er hatte sich noch keine Gedanken über den letzten Planeten des Systems gemacht. Pluto war eine eiserstarrte Kugel, jenseits allen Lichts. Wer sollte da schon leben?
    Als hätte der Fremde sei ne Gedanken gelesen, meinte er: »Dort leben die Unverwundbaren.«
    Harder schluckte. Lange dachte er über die letzten Worte nach. »Waren Sie schon einmal …?«
    » Ja, ich war dort. Zweimal. Ultas – oder Pluto wie Sie ihn nennen – ist eine Hölle. Fliegen Sie lieber nicht hin. Unter uns geht das Gerücht um, dass sich dort einer unserer Angehörigen befindet. Man weiß es aber nicht genau.« Das Wesen stieß ein paar glucksende Laute aus, die Harder nicht zu definieren wusste. »Ich habe Sie noch nicht gesehen. Seit wann kontrollieren Sie diesen Sektor?«
    » Seit achteinhalb Standard-Jahren.«
    Wieder kam das merkwürdige Glucksen durch. Ob es sich belu stigte? Harder glaubte es fast.
    » Achteinhalb Standard-Jahre«, wiederholte es dann fassungslos, und die breite Öffnung in dem tropfenförmigen Gesicht verzog sich lebhaft. »Dann sind Sie ja noch ganz neu hier.«
    »So kann man es nennen«, murmelte Harder.
    Links von ihnen tauchte Jupiter auf, der Gigant unter den Planeten. Aber die beiden Schiffe zogen in großem Abstand an ihm vorbei.
    »Wie lange sind Sie denn schon Angehöriger des Fünften Kosmischen Reiches?«, fragte Harder nach einer Weile. »Und wie lautet Ihre Bezeichnung?«
    »Ich bin seit siebenundvierzigtausend Standard-Jahren dabei , und meine Bezeichnung lautet: Xyxolxynophanomenaxtl.«
    »Ein netter Name«, brummte Harder, »nur ich fürchte, dass ich ihn nicht behalten kann . Gibt es eine Abkürzung dafür?«
    »Xyx, glaube ich. Aber bisher hat mich noch niemand mit meiner eigentlichen Bezeichnung

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