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Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition)

Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition)

Titel: Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Wegener
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täuschen.«
    Harder erzählte in kurzen Worten seine Fiktiv-Reise in die Zukunft. Er erwähnte eine kompakte Masse und darin verborgen einen dunklen Schatten.
    Xyx wurde immer nachdenklicher.
    »Das deckt sich mit meinen Vorstellungen. Der Terraner befindet sich hier auf dem neunten Planeten, das steht einwandfrei fest. Mein Ortungssinn hat mich noch nie getrogen. Nur ich kann die genaue Stelle nicht bezeichnen. Mir fehlt der Fixierpunkt.«
    »Glauben Sie denn, dass wir ihn überhaupt finden werden?«
    »Bestimmt. Nur es kann eine Weile dauern. Deshalb wollen wir das Muster auch erst dann zu Hilfe nehmen, wenn es keinen Ausweg mehr gibt. Wie Sie wissen, löst es sich nach drei Tagen auf.«
    »Ja, leider.«
    Hoch über ihnen erscholl ein lautes Heulen. Es pfiff und schrillte in grellster Disharmonie, bis es mit einem Schlag abbrach.
    »Ein Ammoniak-Sturm«, versicherte Xyx. »Schnell, versuchen Sie eine Deckung zu finden. Es kann sehr unangenehm werden.«
    Xyx behielt recht. Es wurde sogar mehr als unangenehm.
    Als das grelle Pfeifen verklungen war, senkten sich winzige, weiß schimmernde Nadeln herab, die immer senkrecht auftrafen. Sie waren etwa halbfingerlang und wirkten wie geschliffene kleine Dolche.
    Harder versuchte verzweifelt, eine Deckung zu finden, um der Berührung auszuweichen. Da machte er eine erstaunliche Entdeckung.
    Die Felsen links und rechts neben ihnen, die eben noch eine Unzahl kleiner Höhlen und Risse aufwiesen, waren nun blank und glatt. Eine dunkle Substanz schob sich immer dichter vom Boden an die Berge heran und begann auf die Spalten zuzukriechen, die sie ausfüllte.
    Gleichzeitig wurde der Gestank von reinem Ammoniak unerträglich. Das Gas musste noch eine andere Beimischung aufweisen. Harder tippte auf Methan.
    Das Nerven zerfetzende Heulen kam wieder und mit ihm der Sturm, der plötzlich mit maßloser Heftigkeit tobte.
    Und dieser heimtückische Planet versuchte, sie von den schützenden Höhlen abzuschirmen! Was hieß, er versuchte es, dachte Rex wütend, er hatte es ja schon getan, indem er mit seiner unbekannten Masse sämtliche Deckungen blockierte und ihnen jegliche Schutzmöglichkeit nahm.
    Zuerst sah Harder die gefährlichen Nadeln nicht, dann, als hätte man seine Gedanken gelesen, begannen sie ganz schwach violett zu leuchten. Er sah Sie jetzt deutlicher und auch die Umgebung, die einen farbigen Abglanz von dem eigenartigen Licht erhielt. Ein paar trafen wiederum seinen Körper, die restlichen fielen dicht vor ihm zu Boden und bildeten einen kleinen leuchtenden Berg.
    Seltsam – obwohl der Sturm jetzt mit höllischer Gewalt lostobte, Eiskristalle und kaltes Ammoniak auf sie schleuderte, fielen die Nadeln unabhängig von den entfesselten Gewalten ruhig und fast reglos auf den Boden. Nur einige wenige machten dabei Ausnahmen.
    Etwas stimmte hier nicht!
    Xyx war in der Dunkelheit nur als undeutlich auf und ab tanzender Schatten zu erkennen. Er kam ein paar Schritte näher heran, ergriff Harders Arm und brüllte, um das hallende Tosen und Heulen zu übertönen: »Vorsicht vor den Wesen! Sie sind äußerst gefährlich, wenn sie sich umformen. Meist überrumpeln sie in dieser Form ihre Gegner.«
    Der Tentakel zog ihn ein Stück weiter.
    Harder erkannte die drohenden Umrisse der Felsen hoch über seinem Kopf. Der Überhang sah aus, als wolle er jeden Moment herabstürzen und alles unter sich begraben.
    »Welche Wesen?«, schrie er zurück. »Ich sehe nur einen Planeten, der zu leben scheint. Direkte Eingeborene gibt es hier nicht.«
    »Die Nadeln sind die Eingeborenen. Sie sind Ultas, die eigentlichen Intelligenzen. Wenn Sie mehreren von ihnen begegnen, weichen Sie sofort aus. Man hat uns bereits alle Wege abgeschnitten. Die Gänge in den Felsen sind zu, und selbst die schmalen Durchlässe gibt es nicht mehr. Da, sie kommen schon!«, rief Xyx.
    Das Heulen des Sturm s ließ etwas nach. Dennoch verdiente er auch jetzt noch die Bezeichnung eines terranischen Orkans.
    Der auf dem Boden ständig wachsende Nadelberg begann sich nun zu rühren.
    Was dann kam, hatte Harder noch nie erlebt. Selbst Xyx nicht, der durch sein Alter immerhin einiges von Planetenbewohnern gewöhnt war.
    Die Nadeln leuchteten jetzt in einem aufreizend grünen Ton. Unwillkürlich wurde Harder an Wasserleichen erinnert, so fahl schimmerten sie.
    Gleich darauf formte sich ein menschlicher Schädel aus den Nadel-Kristallen, dann folgte ein Körper, der sich schwankend aufzurichten versuchte.
    Die Intelligenzen hatten

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