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Einspruch fuer die Liebe

Einspruch fuer die Liebe

Titel: Einspruch fuer die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie James
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ihr habt, etwas, das ich tun kann?«, fragte sie.
    Zach dachte kurz darüber nach. »Vielleicht.«
    Cade schob sich durch die Drehtür des Northwestern-Memorial-Krankenhauses und ging zum Besucherempfang.
    »Ich bin hier, um Noah Garrity zu besuchen.« Er wappnete sich für die Frage, vor der er sich schon den ganzen Morgen gefürchtet hatte. Gehören Sie zur Familie?
    »Bitte unterschreiben Sie hier«, sagte die Schwester nur und deutete auf ein Formular. »Ihren Namen und das Datum.«
    Nachdem Cade das getan hatte, wartete er, während die Schwester etwas in den Computer eingab. Sie reichte ihm einen Besucherausweis und schrieb eine Nummer darauf. »Zimmer 1502. Die Aufzüge sind gleich links.«
    »Vielen Dank.« Cade steckte sich den Ausweis an sein Jackett und ging in Richtung der Fahrstühle.
    Er stieg in einen leeren Aufzug und drückte den Knopf für den fünfzehnten Stock. Er starrte geradeaus auf die Tür, spielte weder mit seinen Ärmeln und strich sich auch nicht mit den Fingern durchs Haar oder vollführte sonst eine seiner üblichen nervösen Gesten. Er tat das hier für Zach, mehr nicht. Sosehr ein kleiner Teil von ihm auch Fragen für Noah hatte, war er nicht hier, um Antworten oder eine Art Abschluss zu bekommen. Er war nicht mehr der naive Junge, den man mit etwas Schulterklopfen und ein paar schönen Momenten hinters Licht führen konnte.
    Und selbst wenn dieser kleine Teil von ihm immer noch das Warum wissen wollte, würde er das Noah Garrity auf keinen Fall wissen lassen.
    Er hatte nicht vor, wütend oder gemein zu sein. Er würde ganz sachlich bleiben. Gefühle spielten bei diesem Besuch heute keine Rolle.
    Der Aufzug öffnete sich und Cade trat hinaus. Auf dem Gang war es leise. Die Patientenzimmer waren ringförmig um die Schwesternstation herum angeordnet. Er folgte den Pfeilen bis zum Zimmer 1502 am anderen Ende des Korridors.
    Er steckte seine Hände in die Hosentaschen und ging betont lässig an den anderen Patientenzimmern vorbei. Er hatte sich bewusst dafür entschieden, einen Anzug zu tragen, hatte die Krawatte allerdings weggelassen, da Samstag war. Denn er hatte vor, diese Sache so schnell wie möglich hinter sich zu bringen, und wollte sich die Möglichkeit offenlassen, die Arbeit vorzuschieben. Aber er würde nicht lügen – er wollte, dass Noah den Mann sah, zu dem er geworden war. Er war zwar kein Footballprofi, aber er hatte dennoch etwas aus sich gemacht. Die Northwestern University. Der Champion des Rose Bowl. Der Abschluss in Jura mit magna cum laude . Stellvertretender Oberstaatsanwalt. Er würde diese Errungenschaften heute wie eine Rüstung tragen.
    Das habe ich alles ohne dich geschafft.
    Endlich sah er Zimmer 1502 und wurde langsamer, als er bemerkte, dass die Tür offen stand. Eines der vielen Dinge, die ihn in der Nacht zuvor wach gehalten hatten, war dieser Moment, in dem er Noah Garrity zum ersten Mal nach dreiundzwanzig Jahren wiedersehen würde. Er hatte das lebhafte Bild eines großen Achtundzwanzigjährigen in Lederjacke vor sich – eines Mannes, der jünger war als Cade heute. Und daneben die Bilder abgemagerter bettlägeriger Krebspatienten, die er aus Filmen und dem Fernsehen kannte.
    Er trat einen Schritt näher an die Tür und sah, dass keines der beiden Bilder zutraf. Auf einem der Sessel am Fenster saß ein normal aussehender Mann um die fünfzig, der ausgeblichene Jeans und ein blaues Sweatshirt trug. Durch das Sonnenlicht, das durch das Fenster hineinströmte, konnte Cade die grauen Strähnen in Noahs dunklem Haar sehen. Er trug Turnschuhe. Keine besonderen, einfach nur graue Nikes.
    Er sah aus wie … ein Vater.
    Cade beobachtete Noah dabei, wie er aus dem Fenster blickte. Er wirkte gedankenverloren, und Cade wurde klar, dass sein ursprünglicher Instinkt richtig gewesen war.
    Das hier war eine schlechte Idee.
    Dem Mann war gerade gesagt worden, dass er sterben würde; zweifellos wollte er allein sein. Jetzt war nicht der richtige Augenblick für einen unangenehmen Überraschungsbesuch seines verschollenen Sohns.
    Cade wollte sich zurückziehen, aber sein Absatz kratzte leicht über den Boden. Noah blinzelte und sah zu ihm.
    Er wirkte erschrocken, und sie erstarrten beide.
    »Cade.« Noah stand auf. Dann schwieg er lange. »Woher … Woher weißt du, dass ich hier bin?«
    Cade bemühte sich, unbeteiligt zu klingen. »Von Zach.«
    »Zach?« Noah wirkte zuerst verwirrt, dann begriff er. »Er ist wegen des Tumors zu dir gekommen.«
    »Ja.«
    Cade war

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