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Einspruch fuer die Liebe

Einspruch fuer die Liebe

Titel: Einspruch fuer die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie James
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dass du zehnmal klüger bist als ich, und auch stärker, so wie du dich mir gegenüber behauptet und mich geradeheraus gefragt hast, warum ich so lange gebraucht habe, um dich zu besuchen.« Er lächelte reumütig. »Aber du hattest auch so ein gutes Herz. Ich konnte sehen, wie sehr du wolltest, dass ich dein Va…«
    »Nicht«, unterbrach ihn Cade leise. »Sag es nicht.« Er kannte den genauen Moment, von dem Noah sprach – der Moment, in dem er ihn Dad genannt hatte.
    Traurigkeit blitzte in Noahs Augen auf. »Ich weiß, dass das alles keine Entschuldigung ist.« Sein Blick traf Cades. Seine Augen hatten den gleichen Blauton. »Aber du musst etwas verstehen – ich hätte dich verdorben, Cade. Obwohl ich damals so ein Riesenidiot war, konnte ich doch sehen, wie gut deine Mutter dich aufgezogen hatte. Mich aus deinem Leben herauszuhalten, war das Beste, was ich für dich tun konnte.«
    Cade starrte aus dem Fenster und schüttelte den Kopf. »Das ist doch völliger Schwachsinn.«
    »Ist es das?« Noah deutete auf Cade. »Sieh dich nur an. Denkst du, du wärst mit einer Katastrophe von Vater wie mir auch nur halb so weit gekommen?«
    »Ein bisschen schade, dass das meine einzigen beiden Optionen waren, oder? Gar kein Vater oder eine Katastrophe von Vater?«
    »Ja, das ist es«, erwiderte Noah ohne eine Spur von Sarkasmus. »Ich habe fünfunddreißig Jahre gebraucht, um zu lernen, wie man ein Vater ist. Und ich werde diese Schande mit ins Grab nehmen.«
    Cade drehte sich wieder zum Fenster, weil ihm nichts einfiel, was er dazu sagen könnte.
    »Ich bin immer zu deinen Spielen gegangen, weißt du?«, sagte Noah.
    Cade sah zu ihm. »Wann?«
    »An der Northwestern. Das erste Spiel, das ich sah, fand in deinem zweiten Studienjahr gegen die PennState statt. Nachdem Zach auf der Welt war, habe ich angefangen, viel über dich nachzudenken. Wirklich sehr viel. Ich wusste, dass du dieses Spiel zum ersten Mal beginnen würdest, und ich wollte dabei sein.«
    »Ich erinnere mich an dieses Spiel.«
    »Das glaube ich. Es war dein erstes Jahr als Quarterback, und niemand hat erwartet, dass ihr gegen die führende Mannschaft eine Chance habt. Aber du hast es allen gezeigt.«
    Cade starrte ihn an. Für väterlichen Stolz war es ein wenig spät.
    »Ich habe nach dem Spiel auf dem Parkplatz herumgehangen«, sagte Noah. »Du kamst raus, und da habe ich dich zum ersten Mal seit Jahren gesehen.« Seine Stimme wurde vor Rührung ganz heiser. »Ich weiß noch, wie sehr ich mir damals wünschte, dass du mich dort stehen siehst. Dass du vielleicht … keine Ahnung, mit mir reden würdest oder so. Aber dann wurdest du belagert, von Freunden, Fans, deiner Mutter und deinen Großeltern – sogar von Reportern. Sie alle jubelten dir zu, und du sahst so stolz aus.« Er räusperte sich. »Da wurde mir klar, dass ich in deinem Leben keinen Platz hatte. Du warst ein erwachsener Mann mit einer glorreichen Zukunft vor dir, und ich hatte meine Chance, daran teilzuhaben, vertan.«
    Im Zimmer breitete sich Stille aus.
    Schließlich brachte Noah ein Lächeln zustande. »Ich hätte gerne Mäuschen gespielt, als Zach dich dazu gebracht hat, mich zu besuchen.«
    Die Erwähnung seines Bruders half ein wenig, die Spannung zu lösen. »Zach ist ziemlich überzeugend. Er könnte glatt Anwalt werden.«
    Sofort wurde Cade klar, dass er das nicht hätte sagen sollen.
    »Vielleicht wird er das«, sagte Noah leise. »Aber was auch immer seine Zukunft bringt, ich bin mir sicher, dass er ein guter Mensch wird. Wie sein Bruder.«
    Cade sah, wie sich sein Vater bemühte, die Fassung zu bewahren.
    Er konnte ihm vielleicht nicht vergeben, aber eine Sache konnte er für ihn tun.
    »Ich werde mich um ihn kümmern, Noah. Er bekommt alles, was er braucht. Zach … schafft das schon.«
    Noah schloss die Augen. Er ließ den Kopf hängen und war einen Moment lang still, bevor er sich wieder zusammenriss und sich die Augen abwischte. »Danke.«
    Cade spürte, wie ihm selbst Tränen in die Augen stiegen. Das Krankenhauszimmer fühlte sich plötzlich zu klein an, die Luft zu schwer und dick. »Ich muss dann mal los.«
    Noah erhob sich. »Cade, warte. Bitte. Du hast keine Ahnung, wie viel es mir bedeutet, dass du hergekommen bist. Ich weiß, ich habe kein Recht, dich darum zu bitten, aber ich würde wirklich gerne diese zweite Chance ergreifen.« Zögernd legte er eine Hand auf Cades Schulter. »Denk zumindest mal darüber nach, mein Sohn.«
    Die Hoffnung in Noahs Gesicht versetzte Cade

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