Einspruch fuer die Liebe
konnte.
Daher war es gut, dass sie nicht zusammen waren.
Denn das waren eine Menge Fragen für zwei Leute, denen es, wie Cade es einmal ausgedrückt hatte, wahrscheinlich gelingen würde, während ihrer gesamten Beziehung nichts Bedeutsames zueinander zu sagen.
Jemand klopfte an ihrer Tür und unterbrach ihre Gedanken. »Herein.«
Tony, der stellvertretende Vertriebsleiter, steckte seinen Kopf durch die Tür.
»Ich habe von Ihrem Treffen mit den Bears gehört«, sagte er. »Saubere Arbeit. Haben Sie ein paar Minuten Zeit?«
»Natürlich.« Sie schaltete ihr iPad aus.
Tony deutete darauf. »Ich kann später wiederkommen, wenn Sie da gerade an etwas arbeiten.«
Brooke winkte ab. »Ich hab nur ein wenig gesurft.« Sie verstaute ihr iPad in ihrer Aktentasche, und wandte sich dann wieder Tony zu. »Also. Soldier Field. Wenn ich das Funkeln in Ihren Augen richtig deute, sollte ich Ihnen am besten direkt die gleiche Warnung erteilen, die ich Ian gerade gegeben habe.«
Und wieder rief die Pflicht.
21
»Bist du sicher, dass du das tun solltest?«
Cade, der ein paar Meter von Zach entfernt stand, winkte ab. Auch wenn er es wahrscheinlich wirklich nicht tun sollte. »Hör auf, dir Sorgen um meine Schulter zu machen. Konzentrier dich lieber auf deine langsamen Füße.«
Sie hatten eine leere Wiese hinter einem Lagerhaus in Beschlag genommen, wo Zach offenbar außerhalb der Saison mit seinen Footballkumpel trainierte. Cade hatte sein Versprechen gehalten und für dieses Treffen einen Ort ausgesucht, der nicht so weit vom Zuhause seines Bruders entfernt lag – nachdem Zach ihm auf seinen nachdrück-
lichen Wunsch hin garantiert hatte, dass Noah nicht dort sein
würde.
Tief in seinem Inneren wusste Cade, dass er sich eines Tages seinem Vater stellen musste, wenn er weiterhin Zeit mit Zach verbringen wollte. Aber dieser Tag war noch weit entfernt. Jetzt wollte er sich einfach nur auf Zach konzentrieren. Sein Bruder lebte im südlichen Teil der Stadt, in einem Viertel, dessen moderne Häuser direkt nach dem Zweiten Weltkrieg erbaut worden waren. Cade kannte diese Gegend gut genug, um zu wissen, dass sie relativ sicher war und dass die Footballmannschaft der Schule, auf die Zach ging, zu den besten in Chicago gehörte. Er wettete, dass das einer der Gründe dafür war, warum sich Noah diesen Ort zum Leben ausgesucht hatte.
Cade stand im Mittelfeld und wartete darauf, dass Zach seinen Platz an der Trainingslinie einnahm.
»Wann hast du das letzte Mal einen Football geworfen?«, fragte Zach besorgt.
Abgesehen von den paar Gelegenheiten, bei denen Cade ein wenig mit Freunden gespielt hatte, war das schon lange her. »Ungefähr vor zwölf Jahren.«
Zach warf ihm einen panischen Blick zu.
»Ich bin schon vorsichtig«, beruhigte Cade ihn. Seine Schulter war nicht vollkommen unbrauchbar. Tatsächlich störte sie ihn im Alltag kaum. Sein Schultergelenk konnte einfach nur der dauerhaften Belastung eines regelmäßig ausgeübten Mannschaftssports nicht mehr standhalten. »Ich will einfach mal sehen, was ich noch kann.« Er hob einen warnenden Zeigefinger. »Und wenn die Antwort darauf ›nicht mehr viel‹ lautet, sagst du besser keiner Menschenseele etwas davon. Ich habe einen Ruf zu verlieren.«
Zach grinste. »In Ordnung. Ich will dir ja nicht deinen Trip in die glorreiche Vergangenheit versauen.«
»Gut. Aber nur für den Fall, dass was schiefgeht, meine Autoschlüssel sind in der Außentasche meiner Sporttasche. Wenn du mich in die Notaufnahme fährst und ich nur noch Schmerzensschreie hervorbringe, sag denen doch bitte, dass ich bei Blue Cross Blue Shield versichert bin.«
Zach riss die Augen auf.
»Das war nur ein Scherz, Kleiner. Und jetzt komm mal in Bewegung.«
Sie begannen mit kürzeren Würfen. Er nahm Zach ziemlich ran, so wie jeder Trainer auch ihn gepiesackt hatte, aber er wusste, dass der Junge das vertragen konnte. Er sah, wie gut Zach war – so gut, dass Cades Wettbewerbsgeist angestachelt wurde. Glücklicherweise hatte er sich über die Jahre mit Gewichtheben, Schwimmen und Joggen in Form gehalten, sodass er gut vorbereitet war, auf das Spielfeld zurückzukehren. Alle Muskeln in seinem Körper waren bereit, loszule-
gen.
Alle, bis auf einen.
Nach etwa einer Stunde spürte Cade, wie seine rechte Schulter langsam steif wurde. »Warum machen wir nicht mal eine Pause?«, schlug er Zach vor.
Sie schnappten sich ein paar Wasserflaschen aus Cades Sporttasche, und setzten sich aufs Gras. Das Feld, auf dem
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