Einspruch fuer die Liebe
»Das ist meine Mutter. Ich gehe besser dran.« Er stand auf und ging ein paar Meter weiter, um in Ruhe mit ihr zu sprechen.
Cade sah zu, wie Zach ans Telefon ging. Die Worte seines Bruders hingen noch immer in der Luft. Wie du deine Gefühle so gut verbirgst. Er wusste, dass Zach die Bemerkung im Scherz gemacht hatte, um ihn wegen Brooke aufzuziehen. Aber ohne es zu wissen, hatte er damit genau ins Schwarze getroffen.
Ich beneide dich , hatte er Zach bei ihrer ersten Begegnung gesagt.
Weil ich total fertig bin?
Nein. Weil du keine Angst davor hast, fertig zu sein.
Da Zach immer noch mit seiner Mutter sprach, holte Cade sein eigenes Handy heraus und schrieb eine kurze Nachricht an Brooke.
Ich habe beschlossen, dich heute Abend zum Essen auszuführen, Aschenputtel.
Ein paar Augenblicke später bekam er eine Antwort.
Der baldige Oberstaatsanwalt hat es beschlossen, also füge ich mich.
Das brachte ihn zum Lachen. Sie war ganz schön frech. Er schrieb zurück. Du darfst dich nun freuen. Hole dich um sieben ab.
Sofort kam ihre Antwort. Halb acht.
Er schmunzelte über den Insiderscherz. War ja klar, dass Du halb acht sagst.
Gerade als Cade sein Handy wieder verstaut hatte, kam Zach zurück.
»Tut mir leid.« Er steckte sein Mobiltelefon zurück in seinen Rucksack und setzte sich auf die Wiese. »Meine Mutter hatte ein paar Dinge mit mir zu klären.«
»Kein Problem.« Cade blickte auf das Feld vor ihnen. Er fühlte sich in diesem Moment richtig gut, und das war es wahrscheinlich, was ihn dazu brachte, Zach einen Blick zuzuwerfen und zu sagen: »Kannst du etwas für mich tun?«
Zach zuckte mit den Schultern. »Na klar. Was denn?«
»Ich will einen langen Pass werfen«, sagte Cade und sah seinen Bruder durch die dunklen Gläser der Sonnenbrille an. »Nur einmal.«
Nach einem Moment nickte Zach. »Okay.«
Cade schnappte sich den Football und stand auf. Er ging auf die andere Seite des Felds und sah zu, wie Zach seinen Platz an der Trainingslinie einnahm.
»Blue Cross Blue Shield?«, rief Zach.
»So ist es.« In der Endzone bereitete sich Cade mental vor. Er täuschte den Snap vor und fiel zurück.
Aus dem Augenwinkel sah er, wie Zach mit Höchstgeschwindigkeit losrannte, und alles andere verblasste. Er konnte sich immer noch perfekt ins Gedächtnis rufen, wie die Mauer aus lilafarbenen Wildcats-Trikots vor ihm stand. Er hörte den Lärm der Menge an jenem Tag in Pasadena. Es blieben nur noch wenige Sekunden, aber dieser Moment gehörte ihm. Das Adrenalin strömte durch seine Adern, als sein Wide Receiver auf die Endzone zurannte. Im Augenwinkel sah er den Linebacker auf sich zustürmen, aber das war ihm egal – der Sieg war so nah, dass er ihn fast schmeckte, und nichts konnte ihm das nehmen. Er zog sich zurück und warf so fest er konnte. Dann sah er zu, wie der Football in einer perfekten Spirale durch die Luft sauste.
Sieben Yards zu kurz.
Zach bemerkte es, schoss vorwärts und hechtete auf den Ball zu. Er fing ihn in der Luft mit den Fingerspitzen und landete auf dem Boden des Spielfelds.
Triumphierend hob er den Ball in die Höhe. »First Down!«
Cade brach in ein breites Grinsen aus und lief zu Zach. Wenn das hier ein echtes Spiel gewesen wäre, hätte man ihn wahrscheinlich vom Feld gebuht. Aber er hatte den Moment genutzt.
Als er Zach erreichte, streckte er seine linke Hand aus und half ihm auf die Beine. »Das war wirklich schnelle Fußarbeit.« Er klopfte ihm auf die Schulter.
Zach grinste stolz. »Danke.« Er deutete auf Cades rechte Schulter. »Sind wir fertig?«
Cade nickte. Der scharfe Schmerz in seiner Schulter ließ ihn zusammenzucken. »Oh ja. Wir sind fertig.«
22
Dieses Mal war Brooke fertig, als Cade bei ihr auftauchte. Aufgrund ihres Terminplans hatte sie nicht oft Zeit für eine richtige Verabredung, also hatte sie ein paar zusätzliche Minuten – na gut, vielleicht doch viele zusätzliche Minuten – auf ihre Haare und ihr Make-up verwendet und sich für eine schicke Jeans und die Schuhe mit den hohen Absätzen entschieden.
Als sie die Tür öffnete, wanderte Cades Blick einmal über ihren Körper und verharrte bei ihren High Heels. »Sind das die Schuhe von Montag?«
»Das sind sie.«
Er kam in ihre Wohnung und trat die Tür zu.
Na, so was …
»Ich kann mich gut an diese Schuhe erinnern.« Mit einem warmen Leuchten in den Augen legte er sanft seine Hand in ihren Nacken und beugte sich vor, um sie zu küssen.
Hmm. Sie würde diese Schuhe wohl immer tragen müssen,
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