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Einst herrschten Elfen

Titel: Einst herrschten Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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den Verhältnissen in Ysundeneth beginnen. «
    »Na schön, aber dann musst du mir auch erklären, warum du mir nicht verraten hast, dass ihr euch hier versteckt. Das zu wissen, wäre doch sehr nützlich gewesen.«
    »Für Llyron auch«, entgegnete Katyett. »Wir konnten einfach niemandem vertrauen.«
    »Aber das gilt doch nicht für mich.« Pelyn weinte fast.
    »Komm schon, Pelyn. Du bist doch sonst nicht so dumm. Dir würde ich mein Leben anvertrauen. Andere in deiner Organisation …« Sie nickte in Richtung Tulan und Ephran, die ein Stück entfernt bewacht wurden. »Andere waren nicht so zuverlässig. Außerdem mussten wir falsche Informationen gezielt an einige Ynissul durchsickern lassen, von denen wir wussten, dass sie Spione waren.«
    »Woher wusstet ihr das?«
    »Nicht genügend Prellungen und Verletzungen. Sie waren zu ruhig und zu gefasst. Es waren fünf, die mit uns zum Ultan aufgebrochen sind. Alle sind sehr bald schon verschwunden, um zu berichten, in welche Richtung wir uns scheinbar gewandt haben.«
    »Bist du sicher, dass es nicht noch mehr waren?«
    Katyett zuckte mit den Achseln. »Ganz sicher kann man nie sein. Wir haben noch ein paar im Verdacht, die aber vorerst nirgendwohin verschwinden können. Dieser Ort hier ist leicht zu überwachen, und wir haben bekanntgegeben, dass jeder, der ohne Erlaubnis weggeht, sich vor Shorth und nicht vor mir erklären muss. Also, wie sieht es in der Stadt aus?«
    »Du weißt fast so viel wie ich selbst. Merrat und Graf müssten dir schon berichtet haben, wie viele Menschen dort im Einsatz sind. Sie haben es hervorragend angepackt, das muss man Sildaan und ihren Leuten lassen. Eine geordnete Gegenwehr gibt es nicht. Die Verräter wissen, dass die Al-Arynaar gespalten sind. Wahrscheinlich dachten sie, wir würden mit euch fliehen. Ich wünschte, wir hätten es getan. Wie viele haben wir herausgeholt? Hundertunddrei? Armselig. Das bedeutet, dass dort drinnen dreihundert verloren sind. Tot, gefangen oder desertiert. Viele waren meine Freunde.«
    »Wie lange dauert es noch, bis Llyron die Stadt völlig kontrolliert? «
    »Sie gehen sehr schnell vor. Die Menschen sind brutal und verfolgen einen klaren Plan. Sie ziehen von Bezirk zu Bezirk, soweit wir es erkennen können. Die meisten Elfen sitzen daheim oder stecken irgendwo am Hafen in Behelfsgefängnissen. Zweifellos werden die Menschen auch die Gefängnisse der Stadt belegen, sobald sie die Gebäude in ihrer Gewalt haben. Heute Abend dürften sie die völlige Kontrolle haben. Spätestens morgen früh.«
    Pelyn trank einen großen Schluck von dem Tee aus Guarana und Gewürznelken. Sie verstand, warum Methian ihn so liebte. Er roch wundervoll. Jeder Schluck brachte ihr die verlorene Energie zurück.
    »Llyron«, seufzte Katyett. »Kann man das glauben?«
    Pelyn schüttelte lachend den Kopf. »Inzwischen schon. Wenn dies hier vorbei ist, fangen die Schwierigkeiten erst richtig an. Die Ynissul sind in sich gespalten. Wer weiß, welche anderen Priester da draußen ebenso denken wie die Hohepriesterin des Shorth. Wen willst du da für das Amt in Aryndeneth ernennen?«
    Katyett blies die Wangen auf. »Es ist sinnlos, sich darüber jetzt den Kopf zu zerbrechen. Wenn sie siegen, sitzen zweifellos Hithuur oder Sildaan an der höchsten Position.«
    »Wie können wir sie nur bezwingen? Wir sind so wenige. Wie viele TaiGethen und Schweigende werden dir folgen?«
    »Das weiß ich nicht. Hundert, wenn alle den Aufruf erhalten. In acht Tagen werden wir es wissen.«
    »In acht Tagen ?« Das Zittern hatte aufgehört, doch jetzt überkam Pelyn eine tiefe Verzweiflung. »Bis dahin hat Llyron die Stadt völlig in der Tasche. Welche Aussichten haben wir mit einer so kleinen Truppe, ohne eine Verteidigung gegen die Magie der Menschen? Bei Tuals Zunge, sie können sogar fliegen.«
    »Die acht Tage werden auch ihnen lang werden. Wir planen jede Nacht Überfälle. Wir töten die Menschen und lassen die Toten als Warnung an besonders gut gesicherten Stellen liegen. Wir unterlaufen ihre Maßnahmen, die Einwohner zu unterwerfen. Wir sorgen dafür, dass sich niemand in der Stadt sicher fühlt.«
    »Hoffentlich liegst du richtig«, sagte Pelyn. »Hoffentlich ist das Elfenvolk bereit, dir zu folgen und Frieden mit den Nachbarn zu schließen, die sie einen Tag vorher noch umbringen wollten.«
    »Es gibt Grund zur Hoffnung. Jedenfalls glaube ich das. Außerdem werden sie nicht mir folgen. Ich muss dir noch etwas anvertrauen. Du wirst sicher ebenso

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