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Einst herrschten Elfen

Titel: Einst herrschten Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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nicht begeistert davon sein, wenn sie als Packesel für deinen Papierkram und die Pergamente herhalten müssen.«
    »Mach du einfach nur deine Arbeit«, riet Sildaan ihm.
    »Keller!«, rief Garan. »Bist du bereit?«
    Keller war in der Luft und postierte die Magier in einem Ring um den Gardaryn. Er glitt herab und landete neben Garan. Sildaan schauderte. Von allem, was sie gesehen hatte, war dies das Schlimmste, beunruhigender noch als Feuer und Eis. Kein Mensch oder Elf sollte fliegen können. Das widersprach dem Glauben und der Natur.
    »Wir sind bereit, deinen Vorstoß zu sichern.«
    »Gut.« Garan wandte sich an seine Männer. »Abteilungen drei und vier, ihr rückt gegen die Türen vor. Benutzt keine anderen Zugänge und nehmt Flüchtlinge fest. Achtet darauf, dass in der Linie keine Lücke entsteht. Keller, bitte.«
    Keller flog wieder hinauf. »Schilde!«
    »Schilde hoch«, meldeten die Magier rings um den Gardaryn.
    »Vorstoß«, befahl Garan.
    Zwölf Krieger und zwei Magier eilten zur Tür. Ringsherum wurden Läden geöffnet, und Pfeile sausten ihnen entgegen. Die Geschosse prallten jedoch wirkungslos an den unsichtbaren Barrieren vor den Soldaten ab. Bei jedem Aufprall entstand ein kurzes buntes Flackern.
    Drinnen machten sich Schrecken und Überraschung breit. Sildaan sah sich zu den Elfen um, die sich auf dem Platz versammelt hatten. Die Menschen rückten weiter vor, unbeeindruckt von den Pfeilen, die harmlos an den magischen Schilden abprallten. Schließlich erreichten die beiden Abteilungen die Türen. Ein Mann trat vor und rüttelte an den großen Eisenringen, schüttelte den Kopf und zog sich wieder zurück. Ein Magier kam nach vorn, hob die Hände und machte kleine Gesten in der Luft.
    Garan rief einen weiteren Befehl, worauf einige Kämpfer an die offenen Läden traten und die Elfen zwangen, sie wieder zu schließen. Der Pfeilhagel hörte auf. Noch ein Befehl, und die Hälfte der Männer auf dem Platz drehte sich zu der gaffenden Menge um. Andere rannten herbei, um die Linien zu verstärken. Sildaan fühlte sich ein wenig ungeschützt. Sie winkte Hithuur und ging mit ihm ein Stück näher zum Gardaryn. Helias folgte ihnen.
    Der Magier war fertig, hob die Hände vor das Gesicht, drehte die Handflächen nach vorn und machte eine stoßende Bewegung. Die Doppeltür, die eigentlich nach außen aufgehen sollte, stöhnte und bebte in den Scharnieren. In der Mitte bog sie sich nach innen durch. Der Magier stand stocksteif da, bis seine Arme zitterten. Er ließ den Kopf auf die Brust sinken, und stieß noch einmal, dieses Mal langsam und gezielt.
    Die Tür bebte, und die Nieten sprangen aus den Scharnieren. Der Türsturz bekam Risse, einige Balken bogen sich durch und brachen. Vor Anstrengung schrie der Magier auf, zog die Hände zurück und stieß noch einmal fest zu. In einer Wolke aus Splittern zerbarsten die Türflügel vollends, Eisen und Holz flogen in den Gang dahinter und sogar bis in den Hauptraum. Eilig gingen die Elfen im Inneren in Deckung. Die Fensterläden an der ganzen Vorderfront erbebten, einer löste sich aus der Befestigung und hing schief vor dem Fenster.
    Die beiden Trupps der menschlichen Kämpfer rannten hinein, die Magier folgten ihnen. Gleich darauf drangen Schreie heraus, Metall klirrte. Der Kampf war schnell vorbei. Hinter Sildaan stießen die Elfen wütende Schreie aus, als sie das Wahrzeichen ihrer Stadt beschädigt sahen. Garan bemerkte es und rief den Kriegern und Magiern Befehle zu.
    »Keine Sorge«, sagte er. »Die können dich nicht erreichen. «
    »Lasst uns nach drinnen gehen«, schlug Sildaan vor. »Hithuur, hole so schnell wie möglich die Akten. Helias, du kennst dich hier am besten aus. Wir dürfen nichts zurücklassen, was wichtig ist.«
    Zu viert näherten sie sich der zerstörten Tür, Garan trat als Erster ein. Im Hauptraum hatten seine Männer annähernd zwanzig Elfen festgenommen. Hier herrschte ein völliges Durcheinander. Decken, weggeworfene Kleidung und Essen, Wasserschläuche und Abfall waren auf dem Boden verstreut. Sildaan arbeitete sich bis zur Bühne vor.
    »Geh nicht zu weit voraus«, warnte Garan sie. Dann drehte er sich um und rief weitere Befehle nach draußen. »Trupps zehn, elf und zwölf, ihr kontrolliert Raum für Raum. Los.«
    Die Männer kamen hereingerannt, den Schwertkämpfern folgten weitere Magier. Von oben aus den Deckenbalken, wo sich bei der Abstimmung die TaiGethen versteckt hatten, flogen Pfeile herunter. Garan zuckte nicht einmal

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