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Einst herrschten Elfen

Titel: Einst herrschten Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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genickt und gleich wieder seine Hand angestarrt.
    »Wir haben versagt«, klagte Auum. Eine tiefe Traurigkeit erfüllte ihn, die er seit zehn Jahren nicht mehr verspürt hatte. Damals waren die Verluste sogar noch schlimmer gewesen. »Ich bin nicht sicher, ob wir das überleben können.«
    Serrin räusperte sich. »Ich werde ausführlich sprechen, Auum, und dies wird das letzte Mal sein.«
    Auums Herz setzte aus. »Ich frage mich, warum du überhaupt hierhergekommen bist. Nach allem, was du im Regenwald gesagt hast, war ich der Ansicht, ich würde dich nie mehr wiedersehen.«
    »Die Dinge verändern sich«, erklärte Serrin. »Das gilt nicht nur für die Schweigenden. Das Gleichgewicht der Macht hat sich unwiderruflich zu Ungunsten der Priester verschoben. Was Sildaan, Llyron und Hithuur angerichtet haben, führt nun dazu, dass die Priester nie mehr über die Elfen herrschen werden. Irgendwann wird man sie vielleicht als Hüter des Glaubens verehren und ihnen in dieser Hinsicht vertrauen. Mehr wird nie wieder möglich sein.«
    Auum wollte etwas sagen, doch Serrin schüttelte den Kopf.
    »Hör mir zu, Auum von den TaiGethen. Du siehst die geringe Anzahl überlebender Krieger und denkst an Niederlage und Ausrottung. Doch die Ankunft der Menschen an diesen Gestaden, wo sie ihre Magie eingesetzt haben, hat auch in den Elfen etwas erweckt, das seit Jahrtausenden schlummerte. Takaar zeigt es am deutlichsten, ich selbst spüre es, und dies gilt auch für mindestens eine andere Ynissul- iad , die Sikaant im Wald gefunden hat. Hast du dich noch nie gefragt, warum es so vielen Elfen nicht gelingt, Schweigende Priester, Al-Arynaar oder TaiGethen zu werden? Was die Menschen erweckt haben, müssen sie nun fürchten. Es existiert im Unterbewusstsein all jener, die Yniss mit der Klinge dienen. Es ist die Grundlage deiner Fähigkeiten, deiner Geschwindigkeit und deiner Aufmerksamkeit. «
    »Dann meinst du, es wird wieder mehr von uns geben?«, fragte Auum. Das schien fast unglaublich, doch wenn Serrin es aussprach, musste es wahr sein.
    »Viele weitere«, bestätigte der Priester.
    »Hoffentlich hast du Recht.«
    »Aber du musst sie suchen. Räume den ganzen Wald. Katyett hatte es bereits erkannt. Baue eine neue Festung am Katura-Fall. Dort müssen sich alle freien Elfen versammeln. Die Schweigenden werden die Tempel bewachen. Wir werden dafür sorgen, dass nie mehr ein Fremder die Gemäuer besudelt, bis die TaiGethen zahlreich genug sind, sie wieder selbst zu schützen. Die TaiGethen und Al-Arynaar müssen üben, ihre Kräfte aufbauen und neue Krieger in ihre Reihen aufnehmen.«
    Auum schüttelte den Kopf. Es klang zu schön, um wahr zu sein. So einfach. Viel zu einfach.
    »Aber wir können nicht hoffen, unsere Städte zurückzuerobern. Die Menschen wollen bleiben.«
    »Bist du sicher? Du denkst zu kurzfristig. Vergiss nicht, dass die Städte wertlos sind, wenn der Regenwald nicht zur Ernte zur Verfügung steht. Sie sind leere Hüllen. Alles, was wir haben, schenkt uns das Blätterdach. Sie sollen es fürchten und bereuen, dass sie je den Fuß auf dieses Land gesetzt haben, und wenn ihr endlich wieder erscheint, habt ihr sie schon halb über das Meer von Gyaam zurückgeworfen. Wir haben so viel verloren, aber auch viel gewonnen, nur ist dies im Augenblick noch nicht zu erkennen. Die Verletzungen und der Kummer sind zu frisch.«
    »Was meinst du damit?« Auum wollte nicht trotzig sprechen, aber im Grunde war es ihm auch egal.
    »Ihr habt Takaar.«
    »Nicht unbedingt. Seit zwei Tagen hat ihn niemand mehr gesehen. Was ihm auch in Ysundeneth widerfahren ist, es hat ihn aus der Bahn geworfen. Wahrscheinlich rennt er zu seiner Hütte zurück. Vielleicht lässt er sich dieses Mal vom Taipan beißen oder leckt einen Gelbrückenfrosch ab.«
    Serrin kicherte. »Oh, mein Lieber. Wir haben noch viel Arbeit vor uns, bis du wieder die Schönheit und die Harmonie erkennst.«
    »Entschuldige.«
    »Schon gut. Aber sorge dich nicht um Takaar. Er wird schon wieder auftauchen. Wenn es eines gibt, was wir über ihn wissen, dann dies, dass er ein Überlebenskünstler ist.«
    Darüber musste Auum sogar lächeln.
    »Gut.« Serrin stand auf und klopfte sich ab. »Wenigstens hast du noch etwas Humor. Ich muss jetzt gehen. Wir sehen uns wieder, mein Freund. Die Schweigenden werden niemals den Wald im Stich lassen. Und vergiss nicht, dass es zwei Dinge gibt, die wir den Menschen voraushaben und die sie uns nicht nehmen können.«
    Serrin entfernte sich

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