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Einst herrschten Elfen

Titel: Einst herrschten Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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öffnete und ballte die Faust. Serrin und Auum wechselten einen Blick.
    »Ich hole die Sachen aus dem Boot.«
    Serrin nickte. Die beiden Elfen standen auf. Serrin ging zu Takaar und redete mit ihm.
    »Ein Gebet?«, fragte er.
    »Die Götter wollen nichts mehr von meinen Gebeten wissen«, sträubte sich Takaar.
    Auum entfernte sich bereits und konnte nichts mehr hören. Als er den Regenwald verlassen hatte und ihm die Brise vom Meer entgegenschlug, atmete er die frische, belebende Luft tief ein. Leise plätscherten die Wellen am Strand. Es war ein reines, schönes Geräusch. Die Seeluft erfüllte ihn mit neuer Kraft.
    Auf dem Weg zum Ufer hielt er inne und drehte sich zum Wald um. Er ging noch einmal die Ereignisse der letzten zwei Stunden durch, die ihm beinahe unwirklich vorkamen. Schließlich betastete er die Nase. Sie war geschwollen, von Blut verkrustet und tat höllisch weh.
    »O doch, das ist sogar sehr real.«
    Schaudernd nahm er Takaars Beutel und das Blasrohr aus dem Boot. Er konnte von Glück reden, dass er noch lebte und nicht vor Shorth stand und flehen musste, in die Hallen der Ahnen aufgenommen zu werden. Auum zuckte unwillig mit den Achseln und vertrieb diese Gedanken. Unter der hinteren Sitzbank befand sich ein Lederbeutel, in dem gefangene Fische verstaut werden konnten. Er war nicht sehr groß und entsprach damit wohl den Fähigkeiten des Bootseigners. Größe und Machart waren jedoch hervorragend für das geeignet, was Auum damit vorhatte. Er steckte die Päckchen mit Fleisch und das Netz mit Takaars Kräutern, Salben und Giften hinein.
    Dann warf er sich den Beutel über die rechte Schulter und trottete unter das Blätterdach zurück. Serrin und Takaar hockten dicht nebeneinander und pressten die Hände auf die Erde. Serrin betete stumm, was Takaar tat, konnte man nicht ahnen. Auum hätte sich gern vorgestellt, dass auch Takaar betete, doch das war von einem, der mit den Göttern gewandelt war, wohl nicht zu erwarten.
    Der TaiGethen wartete, bis sie fertig waren.
    »Wie weit ist es bis Ysundeneth?«, wollte er von Serrin wissen.
    »Sechs oder sieben Tage. Das alte Übergangslager ist unser Ziel.«
    Auum nickte. »Das ist ein guter Ort, um sich vor dem Angriff zu sammeln. Takaar, bist du bereit?«
    »Das wäre noch zu klären.«
     
    Hundert Menschen hatten den Gardaryn umstellt. Hinter ihnen drängten sich neugierige Elfen aller Linien. Gewöhnliche Elfen, die bis jetzt zu große Angst gehabt hatten, ihre Häuser zu verlassen, tauchten allmählich wieder auf, da es in der Stadt ruhiger wurde. Eingeschüchtert durch die eisernen Fäuste der menschlichen Söldner. Zwanzig Magier unterstützten die Krieger.
    Über ihnen sammelten sich schwere Wolken, bald würde der erste starke Regenguss des Tages einsetzen. Sildaan stand mit Garan, Hithuur und Helias zusammen. Magier flogen über das Gebäude hinweg. Alle Türen waren geschlossen, die Fenster verrammelt. Die Türme waren nicht besetzt.
    »Wer ist deiner Ansicht nach da drin?«, fragte Garan. »TaiGethen? «
    »Nein«, erwiderte Sildaan. »Vielleicht Al-Arynaar, aber ohne Pelyn werden sie sich nicht dazu aufraffen, irgendetwas zu verteidigen. Ich vermute, dass unsere Orran-Freunde dort hocken. Es ist ein gutes, starkes Gebäude mit viel Platz und vielen Vorräten. Geht behutsam vor. Wir müssen das Gebäude räumen und die Akten zum Shorth-Tempel bringen. «
    »Warum, bei den ertrinkenden Göttern, willst du die Akten sichern?«
    »Die Akten sind gleichbedeutend mit Kontrolle. Durch sie erfahren wir die Namen, die Adressen und die Linienzugehörigkeit aller Elfen in Ysundeneth und im Bezirk Ysun. Sobald wir Tolt Anoor und Deneth Barine eingenommen haben, kennen wir jeden Elf in Calaius.«
    »Glaubst du wirklich, dass jeder Elf, der tief in dieser grünen Hölle geboren wird, tatsächlich in den Akten erscheint und dort jeder Umzug vermerkt ist? Du bist nicht bei Sinnen. «
    Sildaan lächelte. »Wie ich immer wieder betonen muss, verstehst du uns einfach nicht. Die Elfen sind auf jedes geborene Kind sehr stolz und legen den größten Wert darauf, es zu dem Tempel ihrer Linie zu bringen, damit es die Berührung der Götter spürt und den Segen des Priesters erhält. Die Gemeinschaften halten so eng zusammen, dass jeder Umzug ungewöhnlich ist und in gleichem Maße Anlass zu Kummer und Feierlichkeiten gibt. Dies entspricht unserer Art.«
    »Jedenfalls war es früher so«, sagte Garan. »Na gut, aber ich verstehe es immer noch nicht. Meine Leute werden

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