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Einst herrschten Elfen

Titel: Einst herrschten Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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Blick auf deine wahren Feinde. In deinen Reihen gibt es Leute, die den Krieg wollen und sich nicht um deine Seele scheren.«
    Katyett stieg über ihn hinweg und bot ihm die Hand. Er schenkte ihr einen verächtlichen Blick und stand rasch auf. Die Menge drängte drohend heran, viele riefen die Namen von Tual und Lorius.
    »Die Zeiten, in denen du mir sagen konntest, was ich denken und tun soll, sind vorbei. Vergiss das nicht.«
    Katyett wandte sich ab und schob sich weiter durch die Menge, ohne auf den Widerstand große Rücksicht zu nehmen. Schultern bedrängten sie, Füße suchten sie zum Straucheln zu bringen. In diesem Pöbel hatte nur ein einziger ula etwas Mut gezeigt, so fehlgeleitet er auch war. Ein Einziger reichte allerdings aus.
    Als sie durch die erste Reihe der Menge brach, teilte Pelyn gerade die Al-Arynaar auf dem Vorplatz ein und blieb hinter ihnen auf der Treppe stehen. Katyett trottete hinüber, drehte sich um und blickte zu der Menge hinunter, die gerade ein wenig Antriebskraft verloren hatte.
    »Wo ist die Priesterin?«, fragte Katyett.
    »Sie ist noch vom Käfer hierher unterwegs. Oder sie versteckt sich, bis wir etwas Ruhe hergestellt haben, wenn sie vernünftig ist.«
    »Wie vertreiben wir die Leute?«
    »Keine Ahnung«, gab Pelyn zu. »Ich will nicht auf sie schießen und sie nicht einmal mit der flachen Klinge schlagen. Ich kenne sogar einige von ihnen. Es sind ganz gewöhnliche Bürger. Holzfäller, Bäcker, Töpfer. Wir können sie nicht angreifen.«
    »Dann müssen wir mit ihnen reden.«
    »Werden sie uns zuhören?«
    »Mir nicht«, sagte Katyett. »Ich gehöre heute anscheinend der falschen Linie an.«
    Pelyn lächelte humorlos. »Gut, dann versuche ich es.«
    »Rede wie Takaar. Fessele sie.«
    »Ich werde daran denken.«
    Katyett blickte zum Himmel, wo sich rasch neue Regenwolken sammelten. Auch die Aufwiegler, die den Tempel anstecken wollten, hatten es sicher bemerkt.
    »Tai«, sagte sie und vertraute darauf, dass die tobende Menge sie nicht hören konnte. »Achtet wie in der Kammer auf die Fackeln und fangt sie ab, wenn es nötig ist.«
    Pelyn hob die Hände.
    »Bitte, bitte. Respektiert den Platz. Lasst mich sprechen. «
    Ihre Stimme ging im Heulen der Menge unter. Katyett schnalzte mit der Zunge, worauf sich die TaiGethen zu ihr umdrehten.
    »Ruft wie Takaar, als er eilte, um seine Tai und meine Freundin zu retten, die jetzt auf Hausolis verloren ist.«
    Katyett hielt inne, hob den Kopf und streckte die Hände zum Himmel aus, um den Kriegern ein Beispiel zu geben.
    »Ja-le-a! Ja-le-a!«
    Immer wieder riefen sie ihren Namen. Ihre Stimmen vereinigten sich, schwangen sich empor und kamen zurück, denn sie hallten zwischen den Tempeln auf dem Platz und auch unter dem Blätterdach, wo Cefu sie zum Himmel emportrug. Es war ein gespenstischer Laut, der die vor ihnen versammelten Elfen in seinen Bann schlug. Als das letzte Echo verklungen war und die TaiGethen schwiegen, war es auch unten einigermaßen ruhig. Pelyn bedankte sich mit einem Nicken.
    »Lorius und Jarinn haben gemeinsam den Gardaryn verlassen. Sie sind als Freunde hineingegangen und als Freunde herausgekommen, auch wenn sie in einem Punkt unterschiedlicher Meinung sind. Niemand bestreitet die Leidenschaft, die Takaar entfachen kann«, sie warf einen raschen Blick zu Katyett, »aber die Leidenschaft darf nicht zu Gewalt und Hass ausarten. Welche Verbrechen Takaar in euren Augen auch begangen haben mag, sie verwandeln doch nicht den Tempel des Yniss in etwas, das man einfach zerstören darf. Wir alle sind die Kinder des Yniss. Ich bin eine Tuali, und meine Al-Arynaar, die ihr vor euch seht, kommen aus allen Linien der Elfen. Vergesst nicht, was Lorius gesagt hat: Die Harmonie muss erhalten bleiben. Wenn ihr den Streit in eine Auseinandersetzung zwischen den Linien verwandelt, laufen wir Gefahr, uns gegenseitig zu vernichten. So war es früher, bevor Takaar sich erhob, um uns zu retten. Was immer euer persönlicher Kummer sein mag, was immer die Ynissul unserer Ansicht nach getan haben, während sie sich hinter Takaar verschanzt haben, wir dürfen uns nicht auf einen sinnlosen Kampf einlassen. Wir dürfen die Plätze unserer Götter nicht entweihen. Wenn wir Tempelmauern einreißen, sind wir wirklich verloren. Ich bitte euch als eure Schwester, als die Anführerin eurer Al-Arynaar, als Tuali, die gern mit allen Linien zusammenarbeitet, um uns allen Wohlstand und Glück zu bringen, ich bitte euch: Geht hier weg. Kehrt nach Hause

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