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Einst herrschten Elfen

Titel: Einst herrschten Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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seine Miene wirkte leicht besorgt. »Stimmt etwas nicht?«
    Hithuur lächelte etwas gezwungen. »Nein, nein. Ich bedaure nur, dass ich nicht gut genug bin, um einer von ihnen zu sein.«
    »Dafür wirst du einen anderen Orden bereichern«, erklärte Jarinn. »Du bist zu Höherem berufen.«
    Olmaat winkte seinen Schutzbefohlenen und folgte ihnen, als sie weitergingen. Der Vordereingang des Theaters grenzte an einige Gärten. Sie waren ein beliebter Versammlungsort, wo die Einwohner gern aßen, tranken und den zahlreichen Jongleuren, Sängern und Musikanten zusahen, die dort vor dem Hauptereignis auftraten.
    Da das Theater geschlossen war, weil es um den wichtigsten Schauspieler trauerte, befanden sich auch keine Müßiggänger auf den Wiesen, wo sie gewöhnlich unter Lederplanen vor dem starken Regen Zuflucht suchten. Jarinn schaffte es sogar, sich fast im Laufschritt zu bewegen. So schnell eben, wie es die Gicht gerade noch erlaubte. Olmaats Tai tauchten links und rechts aus dem Schatten auf und verschwanden sofort hinter dem Schauspielhaus. Olmaat hob eine Hand. Jarinn, Lorius und Hithuur blieben stehen.
    »Was ist los?«, fragte Jarinn.
    »Nichts«, antwortete Olmaat. »Ich will nur sicher sein, dass wir nicht beobachtet werden.«
    Auf ein Signal hin, das Jarinn nicht bemerkt hatte, ging er weiter und bewegte sich links am Haupteingang vorbei, dessen großer, doppelter Riegel maskierten Tänzern nachempfunden war. Jenseits des Theaters lagen die Werkstätten und Lagerräume, und dort herrschte tiefer Schatten. Vor hohen Holzwänden waren Baumstämme aufgestapelt, dahinter erstreckte sich ein geräumtes Gelände, auf dem Lagerhäuser und ein neuer Markt für Artikel aus Holz und Stein entstehen sollten.
    Hithuur hatte Recht, die Rückseite des Theaters war sicher. Allerdings musste man zunächst einmal unbemerkt dort ankommen. Olmaat blieb im Hof hinter dem Schauspielhaus stehen und sprach mit seinen Tai. Einer kletterte über das Tor und sah sich auf dem freien Feld hinter dem Theater um. Die zweite TaiGethen öffnete den Hinterausgang und betrat das Gebäude. Olmaat winkte die anderen zu sich. Der Regen prasselte laut auf das Gebäude und trommelte auf die Steinplatten des Hofs.
    Jarinn wischte sich das Gesicht ab, eine sinnlose Geste. Nach wenigen Augenblicken war das Gesicht schon wieder tropfnass. Er trat von einem Fuß auf den anderen, um in der Pfütze, in der er stand, nicht zu sehr auszukühlen.
    »Hithuur«, sagte Olmaat, »was wird meine Tai-Kriegerin im Inneren finden? Was werde ich sehen?«
    Hithuur nickte. »Hinter dieser Tür liegt der Bühnenbereich. Er ist übersichtlich und leer. Direkt davor befindet sich der Zuschauerraum. Die Vorhänge sind zugezogen. Vorne gibt es eine Treppe, die zur Bühne hinaufführt. Hier sind wir sicher. Es gibt etwas zu essen und zu trinken, und es werden andere kommen, die uns helfen, sicher nach Aryndeneth zu gelangen.«
    »Der Hohepriester Jarinn braucht keine größere Zahl von Helfern«, erwiderte Olmaat. »Er hat die TaiGethen.«
    Die Tür des Schauspielhauses ging wieder auf, Olmaats Tai-Kriegerin erschien.
    »Es ist leer«, berichtete sie. »Im Zuschauerraum ist es still.«
    Olmaat nickte und führte sie nach drinnen. Den Bereich hinter der Bühne hatte Jarinn noch nicht aus der Nähe gesehen, allerdings hatte er schon einige Male auf der Bühne gestanden. Gewöhnlich hatte man ihn direkt aus dem Zuschauerraum nach vorn gebeten, um Gebete zu sprechen oder aus dem Aryn Hiil zu rezitieren. Hier hinten hallte es, wenn man sprach. Teile von Kulissen lehnten an den Wänden, ein paar Stühle und zwei Tische standen etwas verloren herum.
    Direkt vor ihnen hingen die geschlossenen Vorhänge, dahinter lag der Zuschauerraum mit den Bänken und den Balkonen. Es war ein wundervolles Haus, voller Wärme, Licht und Gefühl. Auch jetzt schien noch vieles davon in der Luft zu liegen. Doch nicht dies hatte Olmaat gespürt. Der TaiGethen schnüffelte und winkte seine Tai zum Vorhang.
    »Olmaat?«
    Er hob eine Hand. »Einen Moment, mein Priester. Hier ist ein falscher Geruch.«
    »Was meinst du damit?«
    »Hier ist etwas, das nicht zum Regenwald gehört.«
    »Hithuur?« Jarinn wandte sich an seinen Adepten.
    Hithuur spreizte die Finger. »Ich habe keine Ahnung, was er meint.«
    »Olmaat?«
    »Hier stimmt etwas nicht.«
    Auf einmal war Jarinn sehr müde. »Tut, was ihr tun müsst. Ich setze mich hin. Lorius?«
    »Ich dachte schon, du würdest niemals fragen.«
    Die Priester gingen zu

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