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Einst herrschten Elfen

Titel: Einst herrschten Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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wollen.«
    Pelyn bemerkte, dass es in der Kammer totenstill geworden war. Sie konnte nicht mehr klar denken, und den Zorn konnte sie auch nicht verdrängen.
    »Er …«
    »Pelyn. Hör mir zu.«
    Pelyn zerrte, doch Katyett packte fester zu, bis Pelyn endlich das Messer fallen ließ.
    »Sie legen es auf einen Kampf an«, sagte Pelyn.
    »Sie brauchen einen Märtyrer«, widersprach Katyett. »Bitte, Pelyn, es soll nicht durch deine Hand geschehen.«
    Pelyn nickte. »Schon gut, alles in Ordnung.«
    Katyett ließ ihr Handgelenk los. Pelyn betrachtete den ula, der keine Angst zeigte, sondern überheblich lächelte.
    »Siehst du?«, sagte er. »Du bist immer noch ihre Sklavin.«
    Pelyn versetzte dem ula einen Fausthieb auf die Nase. Auf dem Steinboden der Bühne verlor er sofort das Bewusstsein.
    »Schafft ihn hier raus«, sagte sie.
    Dann richtete sie sich auf und rückte die Kleidung zurecht. Von vorne und hinten strömten Dutzende Al-Arynaar in die Kammer. Pelyn wandte sich an die kleinlaute Menge.
    »Der Nächste, der mich eine efra nennt, wird der Märtyrer, nach dem ihr euch so sehnt. Räumt die Kammer.«
    Katyett legte ihr eine Hand auf die Schulter.
    »Wir müssen uns unterhalten. Jetzt sofort.«

ACHT
     

Politiker suchen den Sieg, um Ruhm zu ernten. Soldaten suchen den Sieg, um zu überleben.
     
    D u darfst dich nicht so von ihnen reizen lassen«, sagte Katyett, kaum dass sich die Tür des Archivs hinter ihr und Pelyn geschlossen hatte.
    Draußen räumten die Al-Arynaar und die TaiGethen den Gardaryn. Der Zorn der Menge war verraucht, wie das Wasser durch einen rissigen Krug entweicht, und Katyett hatte eine mürrische, eingeschüchterte Meute zurückgelassen. Zweifellos würden sie draußen neue Ziele für ihre Frustration finden.
    »Du hast gehört, wie er mich genannt, und gesehen, was er getan hat.«
    »Ja. Und du hättest ihm beinahe gegeben, was er wollte.«
    »Er hatte nichts Besseres verdient.«
    Pelyn hatte Katyett den Rücken gekehrt, sie rang die Hände und zitterte am ganzen Körper. Ihre Wut wollte sich einfach nicht legen, wich aber langsam dem Entsetzen. Katyett ging einen Schritt auf sie zu, streckte die Hand aus und hielt mitten in der Bewegung inne.
    »Pelyn, schau mich an.« Die Elfenfrau drehte den Kopf ein wenig, rührte sich sonst aber nicht. »Bitte, Pelyn.«
    Endlich wandte sie sich um. Tränen liefen über das junge Gesicht und verschmierten den Staub und Schmutz, der aufgewallt war, als der Tumult in der Kammer begonnen hatte. Andererseits strahlte sie auch Kraft und etwas Mitreißendes aus. In diesem Augenblick war sie jedoch wieder die zerbrechliche iad , in der Takaar damals, als er die Al-Arynaar zur Unterstützung der TaiGethen aufgebaut hatte, ein so großes Potenzial erkannt hatte. Pelyn starrte Katyett an. All die alten Schmerzen zeichneten sich in ihrem Gesicht ab.
    Katyett sank das Herz.
    »Er hat nicht gewusst, was er gesagt hat«, wandte sie ein.
    »Er hat es ganz genau gewusst.«
    »Nein, ich meine, er kannte natürlich das Wort, das er benutzt hat, wusste aber nicht, was … was dir auf Hausolis zugestoßen ist. So gut wie niemand weiß davon.«
    Pelyn schlug sich die Hände vor das Gesicht, ließ sie dann langsam bis zum Kinn sinken.
    »Viele wissen es, und genug von ihnen sind durch das Tor geflohen. Hältst du mich wirklich für so naiv? Takaars Ächtung wurde heute ausgesprochen, aber seit mehr als einem Jahrzehnt vorbereitet. Wenn du meinst, die Leute in Ysundeneth seien nicht fähig, jede kleine Information über … zum Nachteil derjenigen zu nutzen, die ihm nahe waren, dann hast du nicht begriffen, wozu ein verbitterter Elf imstande ist.«
    »Was Takaar getan hat, hat er für dich getan. Das weißt du doch, oder?«
    Pelyns Zorn erwachte wieder. Sie machte einen Schritt auf Katyett zu.
    »Ich weiß nur, dass er mich dreimal abgewiesen hat. In der Blüte meiner Fruchtbarkeit blickte er in eine andere Richtung, und ich war wertlos. Nicht würdig, sein Kind zu gebären. Selbst damals schon, noch bevor die Garonin kamen, haben mich die Leute als efra beschimpft. Trotz allem, was er mir angetan hat, trotz der Erniedrigung, habe ich ihn weiter geliebt. Ich liebe ihn heute noch.«
    Katyett seufzte. »Auch er hat nie aufgehört, dich zu lieben. «
    »Wirklich?«, gab Pelyn verbittert zurück. »Er glaubte an meine Fähigkeiten auf dem Schlachtfeld, aber das ist etwas ganz andres.«
    »Für Takaar war es ein und dasselbe. Er sah die Größe in dir und half ihr, sich zu

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