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Eisberg

Titel: Eisberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Glasscheibe sofort zerschmelzen, sie aber kaum zertrümmern.«
    »Dann war meine Flammenwerfertheorie ein Irrtum. Die Sonde ist losgegangen und hat die
Lax
im Nu in einen Aschenhaufen verwandelt.«
    Sandecker lächelte. »Sie kommen der Wahrheit sehr nahe.«
    »Aber das bedeutet, daß die Sonde zerstört ist.«
    Sandecker nickte, und sein Lächeln verflog sofort wieder. »Alles, die Morde, der Bau der Sonde, die Suche des Mörders nach Schätzen auf dem Meeresgrund – das alles war vollkommen umsonst. Eine entsetzliche Verschwendung.«
    »Kann es sein, daß die Organisation, die hinter der ganzen Geschichte steckt, über den Entwurf und die Pläne für die Sonde verfügt?«
    »Das ist mehr als wahrscheinlich.« Sandecker hielt inne, dann fuhr er fast abwesend fort:
    »Aber das nützt ihnen nicht viel. Hunnewell kannte als einziger das Herstellungsverfahren von Celtinium 279. Er hat oft betont, im Prinzip wäre es so einfach, daß er es im Kopf behalten könnte.«
    »Die Idioten«, murmelte Pitt. »Sie haben die einzige Person umgebracht, die ihnen beim Bau einer neuen Sonde hätte helfen können. Aber warum? Hunnewell war doch keine ernsthafte Bedrohung für sie. Es sei denn, er hat auf dem Wrack etwas gefunden, was ihn auf die Spur der Organisation samt ihres geheimnisvollen Kopfes geführt hat.«
    »Ich habe nicht die leiseste Ahnung.« Sandecker zuckte hilflos die Achseln. »Ebensowenig weiß ich, wer die Männer waren, die die rote Farbmarkierung von dem Eisberg abgekratzt haben.«
    »Wenn ich nur wüßte, was wir als nächstes unternehmen sollen!«
    »Dafür habe ich, was Sie betrifft, gesorgt.«
    Pitt blickte skeptisch auf. »Ich hoffe, es ist nicht wieder eine Ihrer berühmten Gunstbezeigungen.«
    »Sie haben selbst den Anstoß dazu gegeben. Sie wollten sehen, ob Islands Frauen wirklich so umwerfend schön sind.«
    »Sie wechseln das Thema.« Pitt sah dem Admiral mißtrauisch ins Gesicht. »Jetzt komme ich drauf, lassen Sie mich raten. Sie wollen mich einer stämmigen isländischen Regierungsbeamtin mit stählernem Blick vorstellen, mit der ich dann die halbe Nacht zusammensitzen muß, um zum hundertstenmal die gleichen langweiligen Fragen und Antworten durchzukauen, die wir eben besprochen haben. Tut mir leid, Admiral, dazu habe ich keine Lust.«
    Sandecker zog die Augenbrauen zusammen und seufzte. »Tun Sie, was Ihnen Spaß macht. Das Mädchen, an das ich denke, ist weder stämmig, noch hat es einen stählernen Blick. Sie ist auch keine Regierungsbeamtin. Sie ist zufällig die liebenswerteste Frau nördlich des 64. Breitengrades und außerdem die reichste, wie ich hinzufügen möchte.«
    »Oh, wirklich?« Pitt wurde plötzlich lebendig. »Wie heißt sie denn?«
    »Kirsti«, sagte Sandecker mit einem versteckten Lächeln. »Kirsti Fyrie, Kristjan Fyries Zwillingsschwester.«

8. Kapitel
    Man könnte Snorris Restaurant in Reykjavik in jede für eine gepflegte Eßkultur bekannte Stadt der Welt verpflanzen – es würde überall Beifall ernten. Seine große Halle, mit offener Küche und mehreren gekachelten Herden, die sich direkt an den Speiseraum anschließen, ist in altnordischer Manier gehalten. Die reich getäfelten Wände und die in komplizierten Mustern geschnitzten Türen und Pfeiler schaffen die ideale Atmosphäre für ein frohes, aber auch elegantes Essen. Die Speisekarte weiß selbst den verwöhntesten Feinschmecker zufriedenzustellen, und entlang einer ganzen Wandseite steht ein kaltes Büffet mit über zweihundert einheimischen Gerichten.
    Pitt blickte sich in der überfüllten Halle um. Alle Tische waren mit lachenden, schwatzenden Isländern und ihren schlanken, hübschen Frauen besetzt. Er stand da, während seine Augen das Bild in sich aufnahmen und seine Nase in den verlockenden Düften schwelgte, die aus der Küche kamen, bis der Oberkellner auf ihn zutrat und ihn auf isländisch ansprach. Pitt schüttelte den Kopf und zeigte auf Admiral Sandecker und Tidi Royal, die es sich an einem Tisch nahe der Bar bequem gemacht hatten. Er ging zu ihnen hinüber.
    Sandecker deutete auf einen Stuhl gegenüber Tidi und winkte einen Kellner herbei. »Sie kommen zehn Minuten zu spät.«
    »Entschuldigung«, erwiderte Pitt. »Ich bin ein bißchen durch die Gartenanlagen des Tjarnargardar spaziert und habe mir die Stadt angeschaut.«
    »Offensichtlich haben Sie dabei ein Geschäft für exquisite Herrenmoden gefunden«, bemerkte Tidi bewundernd. Ihre klugen braunen Augen wanderten über seinen wollenen

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