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Eisberg

Titel: Eisberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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ich, daß jemand die
Lax
ortete. Sie hatte sich in Luft aufgelöst.«
    »Waren Sie deshalb so sicher, daß die
Lax
in dem Eisberg steckte?«
    »Sagen wir, ich war zu 80 Prozent sicher«, erwiderte Sandecker. »Ich habe auch in jedem Hafen zwischen Buenos Aires und der Goose Bay in Labrador ein bißchen herumgefragt. In zwölf Häfen hatte ein isländischer Fischdampfer, der bis auf die Aufbauten der
Lax
glich, an und wieder abgelegt. Er trug den Namen
Surtsey.
Surtsey ist der isländische Name für Unterseeboot.«
    »Ich verstehe.«
    Pitt tastete nach einer Zigarette und erinnerte sich dann, daß er die Kleider eines anderen trug. Er gab es auf und sagte: »Ein Fischdampfer aus dem Norden treibt sich kaum in südlichen Gewässern herum. Die einzig plausible Erklärung ist, daß sie die Unterwassersonde ausprobiert haben.«
    »Es ist, als hätten wir es mit schwangeren Kaninchen zu tun«, stieß Sandecker rauh hervor. »Jede Lösung gebiert einen neuen Wurf unergründlicher Rätsel.«
    »Stehen Sie mit Commander Koski in Verbindung?«
    »Ja. Die
Catawaba
hält sich bei dem Wrack auf, während ein Team von Spezialisten es vom Kiel bis zu den Masten unter die Lupe nimmt. Ich habe tatsächlich schon eine Zwischennachricht bekommen, kurz bevor Sie sich aus dem Bett kämpften. Drei der Leichen konnten mit Sicherheit als Mitglieder von Fyries Besatzung identifiziert werden. Die anderen waren zu verbrannt.«
    »Wie eine Gespenstergeschichte von Edgar Allan Poe. Fyrie und seine Mannschaft verschwinden mitten auf See. Fast ein Jahr später taucht die
Lax
mit einer anderen Besatzung bei einer unserer Forschungsstationen wieder auf. Kurz darauf hat sich dasselbe Schiff in ein ausgebranntes Wrack verwandelt, das in einem Eisberg steckt, mit den traurigen Resten von Fyrie und seiner Besatzung an Bord. Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr könnte ich mich dafür ohrfeigen, daß ich nicht die Luftwaffen-Maschine nach Tyler Field genommen habe.«
    »Ich habe Sie gewarnt.«
    Pitt gelang ein säuerliches Grinsen, und er tippte gegen den Verband um seinen Kopf. »Irgendwann werde ich mich einmal zu oft als Freiwilliger gemeldet haben.«
    »Sie, der am meisten vom Glück verfolgte Mensch dieser Erde!« erwiderte Sandecker. »An einem Vormittag gleich zwei Mordanschlägen entronnen!«
    »Das erinnert mich an etwas: Was machen meine zwei freundlichen Polizisten?«
    »Sie werden gerade vernommen. Aber obwohl wir nicht mehr allzu weit von gestapoähnlichen Methoden entfernt sind, bezweifle ich stark, daß wir selbst solche Nebensächlichkeiten wie einen Namen, einen Dienstrang oder eine Nummer aus ihnen herausbekommen. Sie stehen beharrlich auf dem Standpunkt, daß sie sowieso umgebracht werden – warum also sollten sie uns vorher noch irgendwelche Informationen liefern?«
    »Wer leitet das Verhör?«
    »Leute von der NIA, der National Intelligence Agency, auf unserem Luftstützpunkt in Keflavik. Die isländische Regierung arbeitet mit uns in jeder Hinsicht zusammen – schließlich war Fyrie so eine Art Nationalheld. Sie sind genauso wie wir daran interessiert, zu erfahren, was mit der Sonde und der
Lax
geschehen ist.« Sandecker hielt inne, um einen Tabakkrümel von seiner Zunge zu entfernen. »Vielleicht fragen Sie sich, warum sich die NUMA ebenfalls um die Sache kümmert, anstatt brav dazusitzen und der NIA und ihrem Heer von Meisterspionen bewundernd zuzuschauen. Die Antwort ist oder vielmehr war Dr. Hunnewell.
    Er korrespondierte monatelang mit Fyries Wissenschaftlern und leistete mit seinem Wissen einen erheblichen Beitrag zum Erfolg der Sonde. Hunnewell war es, der bei der Entwicklung des Celtinium 279 mitgewirkt hat. Er war der einzige, der eine ungefähre Vorstellung davon besaß, wie die Sonde aussah, und er allein hätte sie fachgerecht auseinandernehmen können.«
    »Das erklärt natürlich, warum Hunnewell der erste an Bord des Wracks sein mußte.«
    »Ja. In aufbereitetem Zustand ist Celtinium sehr instabil. Unter ungünstigen Bedingungen zerfällt es mit einer Gewalt, die der einer 50 Tonnen schweren Phosphorbombe gleichkommt, allerdings mit einem charakteristischen Unterschied. Celtinium zerfällt ziemlich langsam. Dabei entwickelt es eine Hitze, die alles, was sich ihm in den Weg stellt, zu Asche verbrennt. Anders als bei normalen Sprengstoffen ist sein Explosionsdruck hingegen extrem niedrig, etwa so groß wie der Druck eines neunzig Stundenkilometer schnellen Windes. Celtinium würde zum Beispiel eine

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