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Eisberg

Titel: Eisberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Kinderspiel.« Pitt unterbrach sich, um das Echolot neu einzustellen. »Die Antwort auf Ihre zweite Frage lautet: Es war bestimmt noch keiner da.«
    »Sie scheinen verdammt sicher zu sein«, erwiderte Sandecker. »So sehr ich diesen kaltblütigen Mörder auch hasse, er ist sicher nicht dumm. Folglich hat er schon längst nach seinem vermißten Flugzeug gesucht, denn er weiß genauso gut wie wir, daß das Wrack ihn verrät.«
    »Er hat vielleicht flüchtig danach geforscht, aber diesmal – zum erstenmal! – sind wir im Vorteil. Niemand war Zeuge des Kampfes. Die Kinder, die Hunnewell und mich am Strand gefunden haben, sagten, sie wären erst, nachdem sie den Helikopter in der Brandung entdeckt hätten, auf uns aufmerksam geworden. Und die Tatsache, daß unsere freundlichen Killer uns nicht umgebracht haben, als die Gelegenheit dazu ideal war, sondern erst viel später zum Haus des Doktors kamen, beweist, daß sie ebenfalls nichts bemerkt hatten. Langer Rede kurzer Sinn: ich bin der einzige Überlebende, der weiß, wo …«
    Pitt brach plötzlich ab und schaute gebannt auf den Echolot-Schreiber. Die schwarzen Linien zeigten eine plötzliche, zwei bis drei Meter hohe Erhebung über dem flachen Meeresboden an.
    »Ich glaube, wir haben's geschafft«, sagte Pitt ruhig. »Wenden Sie nach Backbord und kreuzen Sie unser Kielwasser auf Kurs 1-8-5, Admiral.«
    Sandecker warf das Steuerrad herum und beschrieb einen 270-Grad-Bogen nach Süden. Die
Grimsi
schaukelte sanft, als sie die Wellen ihres eigenen Kielwassers durchschnitt. Dieses Mal brauchte der Schreiber länger, bis er wieder auf die Höhe des Meeresbodens zurückging.
    Das unbekannte Objekt hatte eine Höhe von drei Metern.
    »Welche Tiefe?« fragte Sandecker.
    »50 Meter«, erwiderte Pitt. »Der Anzeige nach zu schließen, müssen wir die Maschine von Flügelspitze zu Flügelspitze überquert haben.«
    Minuten später lag die
Grimsi
über der vom Echolot angezeigten Stelle vor Anker. Die Küste war etwa anderthalb Kilometer entfernt; die Klippen mit ihrer quergestreiften Färbung waren in jeder ihrer Einzelheiten zu erkennen. Gleichzeitig kam eine leichte Brise auf und kräuselte die sanft bewegte Dünung – ein Hinweis darauf, daß bald rauheres Wetter auf ziehen würde.
    Pitts Nackenhaare sträubten sich, sowohl wegen der Brise als auch wegen eines unbehaglichen Vorgefühls, das ihn frösteln machte. Er fragte sich, was er wohl in den kalten Gewässern des Atlantiks entdecken würde.

10. Kapitel
    Die Sonne brannte von dem blauen, wolkenlosen Himmel herab und verwandelte Pitts schwarzen Neopren-Taucheranzug in eine hautenge Sauna, als er den alten Divers Deepstar Regulator überprüfte, der nur mit einem einzigen Anschlußschlauch versehen war. Er hätte ein neueres Modell vorgezogen, aber es war ihm keine Wahl geblieben. Er hatte sich schon zufrieden geben müssen damit, daß wenigstens ein Angehöriger der Botschaft Tauchsport betrieb und deshalb eine Ausrüstung zur Hand hatte. Er befestigte den Regulator auf dem Ventil einer Sauerstoffflasche. Er hatte nur zwei Flaschen auftreiben können. Das reichte, bei einer Tauchtiefe von 50 Metern, gerade für fünfzehn Minuten. Pitts einziger Trost war, daß er nicht lange genug unten bleiben würde, um sich Sorgen wegen der Dekompression machen zu müssen.
    Bevor das blaugrüne Wasser über seiner Taucherbrille zusammenschlug, schickte er noch einen letzten Blick über das Deck der
Grimsi.
Sandecker saß schläfrig da, in jeder Hand eine Angelrute, und Tidi, die Pitts exotische Kleider angezogen und ihr braunes Haar unter die Strickmütze gesteckt hatte, skizzierte eifrig die Küste. Vor den Blicken eines eventuellen Beobachters auf den Klippen geschützt, ließ sich Pitt hinter dem Ruderhaus über Bord gleiten.
    Sein Körper war angespannt. Ohne einen Begleiter konnte er sich nicht den kleinsten Fehler leisten.
    Der Schock, den das kalte Wasser ihm versetzte, ließ ihn fast ohnmächtig werden. Er benutzte die Ankerkette als Führung und folgte ihrem in der Tiefe verschwindenden Schatten. Er ließ einen Wirbel von Luftblasen hinter sich, die gemächlich an die Oberfläche stiegen. Während er tiefer und tiefer sank, wurde das Licht immer trüber. Er kontrollierte seine zwei wichtigsten Instrumente. Der Tiefenmesser zeigte 30 Meter an, und das orangefarbene Zifferblatt seiner Taucheruhr informierte ihn, daß er nun zwei Minuten unter Wasser war.
    Langsam kam ihm der Boden entgegen. Automatisch glich er den Druck in

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