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Eisige Naehe

Eisige Naehe

Titel: Eisige Naehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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möglichen dubiosen Geschäften«, sagte Santos. »Welche Verbindung?«, wollte Harms wissen. »Na ja, ich könnte mir vorstellen, dass die Steinbauer alles andere als ein Unschuldslamm war, das zufällig zum Opfer wurde. Wenn eine Achtzehnjährige in einem Luxusapartment lebt und eine knappe Million auf dem Konto hat, dann ist das doch überaus seltsam, vor allem, wenn diese junge Dame bis vor anderthalb Jahren im Waisenhaus gelebt hat. Auch mit Prostitution kannst du unmöglich so viel Geld in so kurzer Zeit verdienen, selbst wenn du eine Super-Edel-Luxus-Hure bist. Trotzdem fehlt mir ein Ansatzpunkt, und genauso geht es den Kollegen aus Düsseldorf. Noch mal zu Friedmann und Müller. Ich habe die noch nie zuvor gesehen, und mich würde interessieren, in welcher Abteilung sie arbeiten.«
    »Tut mir leid, ich weiß es nicht. Sie sind uns von Rüter zugeteilt worden. Kann sein, dass sie vom LKA sind.«
    »Dann frag ihn.«
    »Einen Teufel werde ich tun. Ich werde Rüter aus dem Weg gehen, soweit es möglich ist. Leider habe ich in ein paar Minuten einen Termin bei ihm. Und ihr seid still.« »Eine wirklich sagenhafte Geschichte. Der anonyme Anruf, das Bekennerschreiben, die Schießerei ... Alles passt.«
    »Du wiederholst dich.« Harms setzte sich wieder. »Was habt ihr vor?«
    »Was liegt denn an, jetzt, da der Mord an Bruhns und der Steinbauer aufgeklärt ist?«, fragte Santos mit herausforderndem Blick.
    »Ihr könnt machen, was ihr wollt, ich weiß von nichts. Tut meinetwegen so, als würdet ihr an einem alten Fall arbeiten, von mir aus an dem des unbekannten toten Mädchens vom Güterbahnhof. Ist gut fürs Image«, entgegnete Harms trocken. »Ist das dein Ernst?«
    »Hör zu, ich habe im Gegensatz zu euch nur noch ein paar Jährchen abzusitzen. Wenn ihr nicht zu auffällig agiert, passiert weder mir noch euch etwas. Ihr habt doch inzwischen Erfahrung im heimlichen Ermitteln.« »Und die ominöse DNA?«, meldete sich Henning zu Wort.
    »Findet's raus. Ich fürchte jedoch, ihr werdet gegen Gummiwände rennen. Ich glaube, nichts anderes erwartet man von euch, dass ihr euch eine blutige Nase holt.« »Wir werden vorsichtig sein, versprochen«, sagte Santos. »Aber ich muss wissen, was da wirklich vor sich geht. Mich interessiert vor allem die Rolle der Steinbauer.«
    »Wie gesagt, ihr habt freie Hand. Damit ist unser Gespräch beendet, ich habe einen Termin.« »Wir sind schon weg«, sagte Santos und erhob sich zusammen mit ihrem Partner. »Viel Glück bei Rüter.« »Spar dir deine Häme«, entgegnete Harms. »Das war nicht hämisch gemeint. Bis später.«
     

DIENSTAG, 10.00 UHR
    Im Büro rief Santos bei Hauptkommissar Klose vom LKA an, zu dem sie seit einem großen Fall vor mehr als zwei Jahren einen guten Draht hatten. »Lisa hier. Hast du mal ein paar Minuten Zeit?« »Klar, wenn du mir sagst, worum es geht.« »Nicht am Telefon. Können wir kurz bei dir vorbeikommen?«
    »Natürlich, ich bin den ganzen Tag hier. Wann?« »So in zehn Minuten?« »Bis gleich.«
    »Warum hast du das gemacht?«, fragte Henning. »Vielleicht kann er uns Auskunft geben über diesen Kotzbrocken Friedmann und seinen Kumpel Müller. Aber das wollte ich nicht am Telefon besprechen.« »Du hast Ideen.«
    »Ich will alle Möglichkeiten ausschöpfen. Auf, könnte sein, dass wir heute noch eine Menge vorhaben.« »Du sprichst in Rätseln«, sagte Henning, während sie sich zum LKA begaben.
    »Tu ich das nicht immer?«, erwiderte sie lächelnd.
    Fünf Minuten später standen sie in Kloses Büro. »Schön, euch mal wiederzusehen. Was führt euch in mein heiliges Refugium?« Klose deutete auf die Stühle, und sie setzten sich.
    »Fragen, auf die du uns hoffentlich Antworten geben kannst«, sagte Santos. »Kommt drauf an. Schießt los.«
    »Ist ein bisschen heikel. Wir brauchen dein Wort, dass du mit niemandem über unseren Besuch hier sprichst.« »Wow, top secret also. Du hast mein Wort.« »Es ist wichtig. Du hast sicher den Fall Bruhns verfolgt ...«
    »Aber hallo, das verbreitete sich bei uns wie ein Lauffeuer. Die Spekulationen und Hypothesen, die angestellt wurden, mein lieber Scholli, die wildesten Verschwörungstheorien. Aber ich habe dich unterbrochen.« »Wir haben gestern eine Soko gebildet, Sören war der Leiter ...«
    »Moment, wieso war?«
    »Ist das etwa noch nicht bis zu dir vorgedrungen?«, fragte Santos erstaunt.
    »Was ist noch nicht zu mir vorgedrungen?«, fragte Klose und drehte den Kopf leicht zur Seite. »Der angebliche

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