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Eisige Schatten

Eisige Schatten

Titel: Eisige Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kay Hooper
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du dazu bereit bist. Aber ich möchte, dass du etwas weißt. Niemand braucht mir zu sagen, wie viel Mut es dich gekostet hat, ihn rauszuwerfen. Und niemand braucht mir zu sagen, wie verängstigt du warst, nachdem du es getan hast.«
    Abby blinzelte die Tränen weg. »Ich kann nicht mit dir über ihn sprechen, Matt. Ich kann es einfach nicht.«
    »Schon gut. Schon gut, Liebling.« Er zog sie in die Arme und küsste sie. Diesmal knurrte der Hund nicht protestierend, also gab es wenigstens auf dem Gebiet Fortschritte. Doch Abby blieb ein bisschen zu verspannt in seinen Armen, und in Matt glühten die Kohlen der Wut. Wenn sich ihm die Chance bot, würde er Gary Montgomery zu Brei schlagen, das wusste er.
    »Ich könnte heute Nacht hierbleiben«, bot er heiser an.
    »Nein, könntest du nicht. Nicht die ganze Nacht.« Doch ihre Arme legten sich um seinen Nacken, und ihr Körper entspannte sich, wurde weicher. »Eine Weile schon. Du kannst für eine Weile bleiben.«
    Und es schien, als hätte ihr Gespräch mit dem Hund doch Erfolg gehabt. Der Hund folgte ihnen nicht mal ins Schlafzimmer.
     
    Es war noch vor Mitternacht, als Matt sich widerstrebend aus Abbys Bett erhob und anzog. Sie stand ebenfalls auf, weil sie noch nicht müde war und die Alarmanlage hinter ihm wieder einschalten musste. Sie hielt sich nicht mit dem Ankleiden auf, warf nur einen Morgenmantel über und knotete den Gürtel fest zu, dann brachte sie Matt zur Haustür.
    »Schau mal, wie viel es geschneit hat. Fahr vorsichtig auf dem Heimweg«, bat sie ihn.
    »Mach ich. Und du sei vorsichtig, vor allem später, wenn du den Hund rauslässt«, riet ihr Matt.
    »Das werde ich. Mach dir keine Sorgen.«
    Er küsste sie ein letztes Mal, dann drehte er sich um und wartete auf der Veranda, bis er das Einschnappen des Riegels hörte.
    Abby ging zurück in die Küche. »Du bist ein guter Junge«, sagte sie zu Bryce, der immer noch geduldig neben dem Tisch lag. »Ich spüle nur kurz ab, dann lasse ich dich noch mal raus.«
    Wie jeder stubenreine Hund erkannte Bryce das Wort »raus« und setzte sich erwartungsvoll auf. Aber er war ein sehr geduldiger Hund und jaulte nur kurz auf, während sie den Abwasch erledigte.
    »Na gut, gehen wir.« Sie beschloss, ihn durch die Hintertür hinauszulassen, damit er im umzäunten Garten frei laufen konnte; so brauchte sie sich nicht extra anzuziehen und konnte auf der Veranda warten, bis er fertig war.
    Mit dem Hund an ihrer Seite ging sie zur Hintertür, schaltete die Alarmanlage auf Stand-by, entriegelte die Tür und öffnete sie.
    Sie konnte Bryce gerade noch am Halsband packen, bevor er sich mit einem tief aus der Kehle kommenden Knurren auf den Mann stürzen wollte, der auf der obersten Stufe stand.
    »Gary«, sagte sie.

10
    »Ich weiß nur, was der Sheriff und Richter Ryan in der Zeitung gesagt haben«, berichtete Hannah Payne besorgt ihrem Freund, während sie Kaffee trinkend in der Küche saßen und die letzten der Muffins aßen, die sie am Nachmittag gebacken hatte. Joe würde gleich zur Nachtschicht in der Fabrik aufbrechen, und sie war auf, weil er sie allein in dem Haus zurücklassen würde, das sie gemeinsam bewohnten.
    »Baby, er will euch Mädchen nur Angst einjagen, damit ihr vorsichtig seid, mehr nicht«, sagte Joe geduldig. »Und er hat recht. Aber solange du wirklich vorsichtig bist und nirgends allein hingehst, wird dir nichts passieren. Ich habe alle Türen und Fenster überprüft, habe alles fest verschlossen. Du hast ein zuverlässiges Auto, ein Handy, eine Pistole in der Nachttischschublade und Beason.«
    Halb schlafend unter dem Küchentisch, schlug die große Promenadenmischung als Antwort kurz mit der Rute gegen den Boden.
    »Ich weiß, aber …«
    »Nimm ihn mit, wenn du das Haus verlässt, und verriegle beim Fahren alle Türen. Öffne die Türen nur für mich oder deine Schwester. Lass alle Anrufe über den Anrufbeantworter laufen und nimm nicht ab, wenn du nicht weißt, wer dran ist.« Er lächelte sie an. »Sei einfach vorsichtig, Hannah. Wenn du wirklich Angst hast, bringe ich dich und Beason jeden Abend zu deiner Schwester, bevor ich zur Arbeit fahre, und du kannst bis zum Morgen bei ihr bleiben.«
    »Nein, das möchte ich nicht. Du weißt, dass wir uns am Ende immer streiten, wenn wir zu lange zusammen sind. Ich bleibe lieber mit Beason hier.«
    »Bist du dir sicher?« Er warf ihr einen eindringlichen Blick zu. »Ich weiß nicht, ob es geht, aber wenn du möchtest, werde ich versuchen,

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