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Eisige Schatten

Eisige Schatten

Titel: Eisige Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kay Hooper
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darauffolgenden Monaten hatte sich Gary recht kooperativ verhalten, war aber anfänglich von Zeit zu Zeit bei ihr aufgetaucht. Als sie nur ein paar Monate nach der Trennung eine Beziehung mit Matt angefangen hatte, war in Abby die Angst aufgestiegen, dass ihr launischer Gatte genau im falschen Moment auftauchen könnte; bei Garys gewalttätiger Eifersucht und Matts starkem Beschützerdrang konnte so ein Treffen nur mit einer Tragödie enden.
    Wieder war sie zu Ben gegangen, obwohl sie ihm diesmal die relevante Tatsache ihrer Beziehung mit einem anderen Mann verschwieg. Und wieder hatte er Gary einen Besuch abgestattet, diesmal, um ihm zu erklären, dass unaufgeforderte Besuche nicht hingenommen werden würden.
    Seitdem hatte Gary sich sehr ruhig verhalten.
    Zu ruhig.
    Jetzt funkelte er sie böse an. »Du wirst wohl wieder zu Ryan laufen, nur weil ich dich sehen wollte. Schon traurig, wenn ein Mann nicht mal mit seiner eigenen Frau reden kann, Abby.«
    Bryce’ Knurren wurde lauter, als er die wachsende Spannung spürte und die Drohung in Garys Stimme hörte.
    Abby ließ das Knurren des Hundes einen Moment lang die Stille füllen, dann sagte sie: »Die Scheidung wird in knapp drei Wochen endgültig werden, Gary. Ich bin nicht deine Frau, jetzt nicht mehr. Es gibt nichts, was du mir sagen könntest, an dem ich auch nur im Mindesten interessiert wäre. Außer Lebwohl. Bitte mach das Tor zu, wenn du gehst.«
    Sein Funkeln wurde stärker, aber seine Stimme war leise, fast freundlich. »Du solltest wirklich nicht so mit mir reden, Abby. Bevor die Scheidungspapiere unterzeichnet sind, bist du immer noch meine Frau. Und eine Frau sollte solche Sachen niemals zu ihrem Gatten sagen. Nicht, wenn sie weiß, was gut für sie ist.«
    Abby verspürte den nur zu vertrauten Angstschauer und kämpfte dagegen an, Gary sehen zu lassen, wie leicht er immer noch ihre Gefühle manipulieren konnte. »In dreißig Sekunden lasse ich den Hund los. Nach seinem Knurren zu urteilen, glaube ich nicht, dass er noch eine Ermutigung braucht, dir ein paar Fetzen aus dem Fleisch zu reißen. Und während er das tut, rufe ich den Sheriff an.«
    Vielleicht fiel Gary die Schrotflinte ein, die sie an seinem letzten Abend in diesem Haus auf ihn gerichtet hatte, oder er erkannte, dass Abby diesmal nicht nachgeben würde. Jedenfalls war er derjenige, der sich zurückzog, langsam, Stufe für Stufe.
    »Und noch was, Gary.«
    Er schaute zu ihr hoch, schweigend, mit hartem Gesicht.
    »Nur damit du es weißt – falls diesem Hund irgendetwas zustoßen sollte, zum Beispiel eine Vergiftung oder ein verirrter Schuss aus der Waffe eines anonymen Jägers, oder auch nur ein Auto, das nicht anhält, werde ich dem Sheriff deinen Namen nennen.«
    Sein Ausdruck verdüsterte sich noch mehr, was Abby bewies, dass sie ihren Mann in der Tat kannte. Dann fluchte er leise und stapfte davon. Sie hörte, wie sich das Tor öffnete und mit einem lauten Klicken wieder schloss.
    Abby blieb steif stehen, lauschte, bis ein Auto in der Nähe ansprang, dann das Knirschen der Reifen auf der verschneiten Straße und schließlich das verklingende Motorengeräusch in der Ferne.
    Dann sank sie gegen den Türpfosten.
    Sie musste sich dringend ein Vorhängeschloss für das Tor besorgen, ein kräftiges. Und die Sicherheitsfirma hatte Bewegungsmelder und einen Laternenpfahl am Gehweg zur Vordertür empfohlen, damit sich bei Nacht niemand ungesehen dem Haus nähern konnte. Einbrecher, hatten sie gesagt, würden Häuser mit guter Umgebungsbeleuchtung meiden.
    Sie fragte sich, ob das wohl auch für gewalttätige Ex-Ehemänner galt.
    Bryce jaulte schwach, offensichtlich verstört. Abby gelang es, sich so weit in den Griff zu bekommen, dass sie ihn auf die Veranda führen konnte. Doch der Hund weigerte sich, mehr als ein paar Schritte zu laufen, hob sein Bein am nächsten Busch und kehrte rasch zu ihr zurück. Vielleicht war es die Kälte oder der immer noch sanft fallende Schnee, der ihn davon abhielt, länger zu verweilen. Oder er wusste einfach, dass er nahe bei ihr bleiben musste.
    Abby nahm ihn mit hinein und verschloss die Tür, bevor sie die Alarmanlage wieder einschaltete.
    »Morgen«, sagte sie zu dem Hund, während sie seine Füße abtrocknete und ihm ein bisschen Schnee aus dem glänzenden roten Fell bürstete, »rufen wir die Sicherheitsfirma an und lassen diese Lampen anbringen. Und wir kaufen ein Vorhängeschloss für das hintere Tor.«
    Ihre Stimme war ruhig, doch ihr Herz raste nach wie

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