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Eisige Schatten

Eisige Schatten

Titel: Eisige Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kay Hooper
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einem schmalen Feldweg an. Cassie deutete die Richtung an, und er entdeckte durch die Bäume ein verfallenes Gebäude, das vermutlich einst eine Scheune gewesen war.
    Unsicher sagte sie: »Ich glaube nicht, dass der Mörder aus dieser Richtung kam, aber …«
    »Falls er das tat, werden wir hier stehen bleiben, um keine Reifenspuren zu verwischen.«
    Matts Streifenwagen hielt hinter ihnen an. Der Sheriff und der FBI-Agent stiegen aus und näherten sich dem Jeep, beide auf Bens Seite.
    »Ist es das?«, fragte Matt.
    Ben nickte und wiederholte, was Cassie über die Richtung gesagt hatte, aus welcher der Mörder gekommen war.
    »In Ordnung. Ihr beide wartet hier.«
    »Matt?« Cassie beugte sich ein wenig vor, damit sie ihn sehen konnte. »Diesmal hat er ihre Leiche für … für einen maximalen Schockeffekt in Positur gesetzt. Machen Sie sich darauf gefasst.«
    Er nickte und verschwand dann mit Bishop zwischen den Bäumen.
    Ben fragte Cassie: »Hattest du recht? Ich meine das, was er ihr antun wollte?«
    Cassie atmete ein und ließ die Luft langsam heraus. »Nicht ganz. Er hatte noch ein paar Pläne, von denen ich nichts wusste.«
    »Was meinst du damit?«
    Sie drehte den Kopf und sah ihn mit gequältem Blick an. »Er hat sie aufgeschnitten, Ben. Sie ist zerstückelt.«

16
    Die Nachricht, dass die grauenvoll verstümmelte Leiche der fünfzehnjährigen Deanna Ramsay gefunden worden war, verbreitete sich wie ein Lauffeuer in Ryan’s Bluff. Der Leichenfund lag noch keine Stunde zurück, als Cassie und Ben im Sheriffdepartment eintrafen, und es hatte sich bereits eine kleine Menschenmenge versammelt. Als ein paar Minuten später der schwarze Van des örtlichen Beerdigungsunternehmers von zwei Deputys eskortiert durch die Stadt fuhr, hatte sich die Menge verdoppelt.
    Da der Sheriff immer noch am Tatort war, ging Ben hinaus, um mit den Leuten zu sprechen. Cassie blieb drinnen und hörte nicht, was er sagte, doch sie beobachtete ihn vom Fenster in Matts Büro aus und war erstaunt, als die sichtbar erregte Menge sich allmählich beruhigte und sich schließlich sogar zu zerstreuen begann.
    »Der Mann hat eine goldene Stimme.«
    Cassie wandte sich vom Fenster ab und sah einen weiblichen Deputy im Türrahmen stehen. Laut ihrem Namensschild hieß sie SHARON WATKINS.
    »Aber wie lange werden sie auf ihn hören?«, fragte Cassie.
    Sharon lächelte. »Sie haben ihm heute zugehört. Auf mehr können wir nicht hoffen.« Sie zögerte. »Wir haben hier einen ziemlich guten Kaffee, falls Sie eine Tasse möchten.«
    Cassie nahm das freundliche Angebot gern an, vor allem, da sie wusste, dass die meisten anderen Deputys sie mit Unbehagen, wenn nicht gar Misstrauen betrachteten. »Vielen Dank.«
    »Ich hole auch welchen für den Richter. Schätze, er wird wohl hierbleiben wollen, bis der Sheriff zurückkommt.«
    »Ich glaube, das hatte er vor.« Ben hatte bereits zahllose Telefonate geführt in dem Bemühen, die wachsende Panik und Wut in der Stadt unter Kontrolle zu halten.
    »Er wird noch mal mit dem Bürgermeister sprechen müssen.« Sharon seufzte, als sie sich abwandte. »Der hat in den letzten fünf Minuten schon zwei Mal angerufen. Der Mann braucht ein Hobby.«
    Oder eine Stadt, in der keine Mörder lauern, dachte Cassie. Sie hatte Bürgermeister Ruppe bisher nicht kennengelernt, aber nach allem, was sie gehört hatte, besaß der in seinem Amt noch unerfahrene Mann eine Menge Charme und wenig gesunden Menschenverstand. Was zweifellos der Grund war, warum er so sehr auf den Rat und die Hilfe anderer führender Persönlichkeiten der Stadt angewiesen war, vor allem auf die von Ben und Matt.
    Cassie kehrte ans Fenster zurück, sah Ben mit den paar verbliebenen Bürgern reden und setzte sich dann wieder auf das Ledersofa. Sie hätte es vorgezogen, zu Hause zu sein, doch Ben hatte sie gebeten, bei ihm zu bleiben, und sie hatte zugestimmt, eher, weil sie hoffte, hier helfen zu können, und nicht, weil es ein angenehmer oder sicherer Ort war.
    Sie wusste, dass er sich ihretwegen Sorgen machte und sie nicht allein in ihrem abgelegenen Haus lassen wollte – trotz des Wachhundes und der guten Alarmanlage. Mein letzter Kontakt mit dem Mörder hat ihn genauso verstört wie mich, dachte sie. Und er war auch offensichtlich nervös wegen Bishop.
    In dieser Hinsicht konnte sie ihm nicht helfen. Der Agent machte sie ebenfalls nervös und hatte das schon immer getan.
    Cassie legte den Kopf an die Sofalehne, schloss die Augen – und öffnete sie sofort

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