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Eisige Umarmung (German Edition)

Eisige Umarmung (German Edition)

Titel: Eisige Umarmung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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Höhlenklatsch hatte ihm zugetragen, dass die Schlampe allein und ohne Schutz zu Hause hockte. Er musste sie nur in eine dunkle Ecke der Garage locken.
    Sie würde mitkommen. Wenn sie sein Gesicht damals gesehen hätte, hätte sie ihn schon längst verraten. Doch das spielte jetzt keine Rolle mehr. Sie musste sterben – das Risiko war zu groß, dass ihre Erinnerung irgendwann einmal zurückkehrte. Sie würden ihn bei lebendigem Leibe aufschlitzen und ihm die Eingeweide herausreißen, wenn sie erfuhren, was er getan hatte. Die Drogen und der Mord an Timothy waren nichts im Vergleich zu seinem ersten Verbrechen.
    Er schluckte die Furcht hinunter. Sie würde mitkommen. Sie vertraute ihm. Er gehörte zu den Guten.
    In der Garage würde er ihr eine Überdosis Rush injizieren, die er bereits in der Druckpistole bei sich hatte. Dann würde er sie in irgendeinen Kofferraum legen und mit ihr davonfahren. Niemand würde je herausfinden, wo sie war. Vielleicht würden sie sogar Judd Lauren die Schuld geben. Ja, das könnte klappen. Er würde es so aussehen lassen, als hätte Judd Lauren sie getötet. Er könnte zum Beispiel ein mit ihrem Blut beflecktes Messer in seinem Zimmer verstecken.
    Er grinste, und die Furcht machte krankhafter Erregung Platz.
    Die erste Überraschung wartete vor ihrer Wohnung auf ihn. An der Tür haftete der kalte, gefährliche Geruch des Medialen, mit dem sie offensichtlich bumste. Er wagte nicht, etwas anzurühren. Vielleicht war der Mediale bloß hier gewesen, aber er hätte schwören können, dass sich eine ausgeklügelte geistige Falle dahinter verbarg.
    „Hallo, wolltest du zu Bren?“ Das lächelnde Gesicht eines Rudelgefährten grinste ihn an. „Ist mit Lucy weggefahren. Hab die beiden gesehen.“
    Sie durfte niemals herausfinden, dass er nach ihr gesucht hatte. Das konnte ihre Erinnerungen wachrufen. „Wollte nur Drew sprechen.“
    „Hab gehört, sie veranstalten Kriegsspiele.“
    „Danke.“ Seine Eingeweide brannten, als er sich wieder auf den Weg machte. Jetzt war er erst einmal zum Nichtstun verdammt, bis dieser grinsende Vollidiot vergessen hatte, dass er je hier gewesen war. Aber ewig konnte er nicht warten, sie konnte sich jederzeit erinnern.

 
    21
    Brenna war erstaunt, wie leicht es für sie war, das Gebiet der SnowDancer-Wölfe zu verlassen. Als keine Gefahr mehr bestand, von Fährtensuchern entdeckt zu werden, kletterte sie vom Rücksitz nach vorne und bat Lucy anzuhalten. „Ab jetzt komme ich allein zurecht.“
    „Wirklich?“ Das war nur eine freundliche Nachfrage.
    „Ich muss einfach selbst fahren.“
    „Na, dann los. Ich laufe zurück und tue so, als wüsste ich nichts, wenn Riley mich in die Mangel nimmt.“
    Brenna erwiderte ihr schadenfrohes Lächeln. „Danke, Lucy.“
    „Jederzeit wieder.“ Lucy stieg aus, und Brenna setzte sich hinter das Steuer. Winkend sah sie ihrer Freundin hinterher, die im Wald verschwand. Dann atmete sie tief ein und griff das Lenkrad mit beiden Händen. Ihr Mund verzog sich zu einem tiefen Lächeln. Sie war ganz erfüllt von dem Gefühl der Freiheit.
    Die Fahrt von der schneebedeckten Sierra in die trockene Kälte des geschäftigen San Francisco verlief glatt. Kein Stau, keine Wölfe, die sie aufhalten wollten, keine roten Ampeln. Einfach perfekt. Aber sie hätte ahnen müssen, dass es nicht ganz so glattgehen würde. Nachdem sie im Parkhaus einen Platz gefunden hatte – das Fahrzeug wurde auf der dritten Ebene untergebracht –, machte sie sich auf den Weg zum Schönheitssalon. Und in weniger als einer Minute war der Ärger da.
    Ein großer Mann mit bernsteinfarbenen Haaren tauchte aus dem Nichts vor ihr auf, lehnte mitten im Weg an einer Mauer. „Solltest du nicht in der Höhle bleiben?“
    „Ich fasse es nicht!“ Sie verschränkte die Arme vor der Brust und starrte den Wächter der DarkRiver-Leoparden an. „Meine eigenen Leute haben mich bei den Raubkatzen verpetzt?“ Die beiden Rudel waren zwar Verbündete, aber noch lange nicht befreundet. Dennoch vertraute sie Vaughn. Er hatte sie gefunden – und die Wölfin in ihr erinnerte sich, obwohl sie damals bewusstlos gewesen war. Vaughn bedeutete Sicherheit.
    Auch wenn er offensichtlich nicht besonders erfreut war, sie zu sehen. „Brenzlige Lage. Ein paar von unseren Leuten sind nicht gerade bester Laune.“
    „Oh.“ Daran hatte sie nicht gedacht, ein unverzeihlicher Fehler in diesen Zeiten. Dabei hatte sie einfach nur raus gewollt, um etwas in Ordnung zu bringen, das nur sie

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