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Eisige Umarmung (German Edition)

Eisige Umarmung (German Edition)

Titel: Eisige Umarmung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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warum sprechen wir überhaupt über Tims Mörder und nicht über Ihren Angreifer?“
    Es fiel ihm immer schwerer, sein Verlangen zu unterdrücken. „Ich glaube“, setzte er das Gespräch fort, obwohl sein Körper etwas ganz anderes wollte, „der Mord an Tim ist der eigentliche Grund dafür, dass jemand Sie isolieren möchte – statistisch gesehen ist das sogar der häufigste Grund, warum ein Wolf zur Zielscheibe eines anderen wird. Ich bin sicher, bei Ihnen ist das auch der Fall.“
    Sie hielt in der Bewegung inne. „Was könnte der Grund – die Träume“, keuchte sie. „Aber woher sollte er wissen, dass ich den Mord in meinen Träumen gesehen habe?“

 
    25
    „Das ist ja kein Geheimnis. Sie haben es laut genug am Fundort der Leiche hinausposaunt.“
    „Um Gottes willen.“ Sie ließ sich auf den Sitz zurücksinken. „Der Mörder denkt, ich sei eine Augenzeugin und könnte herausbekommen, wer er ist.“
    „Das heißt, wir müssen ihn finden, bevor er einen erneuten Versuch unternehmen kann.“ Judd hatte versprochen, für Brennas Sicherheit zu sorgen, und das würde er tun. Er durfte nicht versagen.
    Der Ausdruck auf Brennas Gesicht veränderte sich. „Was werden Sie mit ihm machen?“
    „Dasselbe, was jeder andere tun würde.“ Sie sollte bloß nicht versuchen, ihn aufzuhalten.
    „Ich will nicht, dass Sie sich meinetwegen noch weiter in die Dunkelheit begeben.“
    „Es ist etwas anderes, jemanden zu beschützen, als –“ Er sprach nicht weiter, denn er wusste plötzlich, wohin das führen würde.
    „Als was, Judd?“
    Er schüttelte den Kopf. „Das ist jetzt nicht wichtig.“
    „Sie lügen.“ Ein eindeutiger, wütend vorgebrachter Vorwurf. „Ich finde es unerhört, dass Sie hier sitzen und mir einfach ins Gesicht lügen, nachdem –“ Mit zusammengebissenen Zähnen wandte sie sich ab, zog das Lenkrad wieder heraus und stellte auf Handbetrieb um. „Na schön, dann behalten Sie doch Ihre Geheimnisse für sich.“
    Er spürte fast zwanghaft das Verlangen, sie anzufassen, damit sie ihm wieder ihre Aufmerksamkeit zuwandte. Doch er kämpfte dagegen an. Denn sie wusste nicht, was sie verlangte, was es sie kosten würde. Und dieser Gedanke band seine Hände mehr als alles andere. Aber etwas musste er dennoch in Erfahrung bringen; er wartete, bis sie kurz vor der Höhle waren, bevor er das Thema anschnitt. „Wie haben Sie mich letzte Nacht gefunden?“
    Sie warf ihm einen prüfenden Blick zu. Offensichtlich war sie immer noch wütend. „Das macht das kleine Medialengehirn wohl ganz kirre, was?“ Sie schien äußerst zufrieden mit sich zu sein.
    „Am Fahrzeug war kein Peilsender.“
    „Jedenfalls nicht, als Sie nachgeschaut haben.“ Selbstsicher und immer noch ärgerlich steuerte sie den Wagen durch das unebene Gelände, fuhr jetzt wieder auf Reifen statt auf einem Luftkissen. „Ich bin Ihnen gefolgt und habe den Sender unter dem Fahrzeug angebracht, während Sie eingestiegen sind.“
    Ihm fiel der Schatten ein, den er bemerkt hatte. „Ich habe die Umgebung telepathisch überprüft.“
    Sie zuckte die Achseln. „Ich weiß nicht, warum es geklappt hat, aber ich bin erst aufgestanden, nachdem Sie abgefahren waren. Dabei fällt mir ein – jemand sollte meinen Wagen holen.“
    Judd wusste, warum er sie nicht bemerkt hatte. Er hatte den elementaren Fehler begangen, nur die Umgebung abzusuchen, war nicht spiralförmig von innen nach außen vorgegangen. Schlimmer noch, er war letzte Nacht offensichtlich so abgelenkt gewesen, dass er sogar zwei Leute übersehen hatte. Der Wolf war ihm bis zur Kirche gefolgt und hatte sich dort auf die Lauer gelegt.
    Entweder wurde er unvorsichtig, oder es zeigten sich bereits die Nebenwirkungen der Dissonanz – seines innerlichen Kampfes gegen Silentium. Aber im Moment beunruhigte ihn etwas anderes noch viel mehr. „Ich hätte Sie überfahren können.“
    „Wohl kaum.“ Sie schien sich keine Sorgen gemacht zu haben. „Sie konnten ja nur in eine Richtung davonfahren.“
    „Brenna.“
    „Sie sind bloß sauer, weil ich Ihnen gefolgt bin.“ Sie sah ihn durchdringend an. „Ich wusste, dass irgendwas los war, als Sie beim Essen diesen Anruf gekriegt haben.“
    „Woher?“ Er bat sie nicht, die Richtung zu ändern, als sie in die unterirdische Garage fuhr. Zu viele Personen hatten ihn mit diesem Fahrzeug gesehen. Er würde sich für seine verdeckten Aktionen ein neues besorgen müssen.
    Sie brachte das Allradfahrzeug zum Stehen. „Na, Ihr undurchdringlicher

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