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Eisige Umarmung (German Edition)

Eisige Umarmung (German Edition)

Titel: Eisige Umarmung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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sich mit ihrer Schwester überworfen.
    „Sehe ich dich morgen in eurem Hauptquartier?“, rief Brenna Tamsyn aus dem Wagen zu.
    „Ich werde nicht da sein.“ Tamsyn verzog das Gesicht. „Computersprache ist Kauderwelsch für mich.“
    „Aber ich werde vorbeischauen“, sagte Nate im Türrahmen, die Augen auf Judd gerichtet. „Bis dann.“
    Judd nickte und fragte sich, ob die Raubkatzen in ihm jemals etwas anderes als eine Bedrohung sehen würden. Wahrscheinlich nicht. Das zeigte wieder einmal, wie intelligent sie waren – denn er war sogar sehr gefährlich.
    Sie setzten gerade auf der langen Zufahrt zurück, als zwei kleine Jungen hinter Nate und Tamsyn aus dem Haus stürmten. Der Leopard nahm die Kinder hoch und sagte etwas, seine Frau und die beiden Jungen lachten. Judd wandte sich ab. So etwas gab es nicht in seinem Leben und würde es wohl auch nie geben. Dennoch hatte Brenna klar und deutlich ihre Entscheidung getroffen.
    Und wenn sie später einen Rückzieher machen wollte?
    Das Dunkle, Böse in ihm fletschte die Zähne. Heute Abend würde er ihr vielleicht die Freiheit wiedergeben. Danach blieb ihr nur noch die Möglichkeit, ihn zu töten, wenn sie ihn verlassen wollte.
    „Judd? Haben Sie mir überhaupt zugehört?“
    Er zwang sich, wieder logisch zu denken, und sah sie an. „Zweifellos ist es ein Wolf gewesen.“
    „Wie bitte?“, fragte sie, bog auf die Straße ein und stellte auf automatische Steuerung um, denn hier waren die Straßen mit Führungschips ausgestattet. Sie schob das Lenkrad in seine Halterung zurück und drehte sich zu ihm um. „Von wem reden Sie?“
    „Von Timothys Mörder.“
    „Was hat das mit dem Angriff auf Sie zu tun?“ Sie schüttelte den Kopf. „Na egal, aber Indigo und Sie könnten sich doch irren. Ein Medialer könnte sich irgendwie Zutritt verschafft haben.“
    Er wusste, dass sie einen Ort brauchte, an dem sie sich sicher fühlte, und ihren Leuten unbedingt vertrauen konnte. Aber das durfte sie nicht, sie musste wachsam sein. „Du greifst nach einem Strohhalm, Brenna. Die Leiche wurde in der Höhle gefunden, an einem abgelegenen Ort, den kein Medialer kennen konnte.“
    „Sie können doch über große Entfernungen teleportieren“, beharrte sie.
    „Stimmt, aber dazu müssen wir ein genaues Bild des Ortes haben.“ Er klopfte mit einem Finger gegen den Sitz, stoppte die Bewegung aber, sobald sie ihm bewusst wurde. Eigentlich hätte er sie gar nicht erst machen dürfen, Mediale zappelten nicht. „Doch selbst wenn ein Angehöriger meines Volkes Zugang zu diesen Daten gehabt hätte, wäre er nach der Teleportation völlig ausgelaugt gewesen – die benötigte Energie steigt proportional zur zurückgelegten Entfernung. Meilenweit um die Höhle herum hat man keinerlei Anzeichen der Anwesenheit eines Medialen gefunden.“
    „Und“, lenkte sie ein, „er hat ziemlich viel Kraft gebraucht, um Tim so zuzurichten. Tim hat sich nicht einfach hingelegt und stillgehalten – er hatte überall blaue Flecken.“
    „Ich nehme an, es hat einen harten Kampf gegeben. Die meisten Medialen hätten geistige Kräfte gegen einen stärkeren Gestaltwandler angewandt.“ Er musste sich dazu zwingen, die nächsten Worte auszusprechen, denn sie würden nur eine weitere Ähnlichkeit zwischen ihm und Enrique enthüllen. „Natürlich entstehen auch blaue Flecken, wenn man jemanden telekinetisch gegen eine Wand wirft.“
    Brennas Hand fuhr an ihren Hals und fiel dann herunter, ihre Augen bekamen einen abwesenden Ausdruck. „Das hat er nicht mit Telekinese gemacht“, flüsterte sie. „Er hat mich gewürgt und mich dabei mit seinen physischen Kräften festgehalten.“
    Ein weiteres Stück ihres Albtraums. „Brenna“, brach es aus einem äußerst primitiven Teil von ihm hervor. Dieser Teil wollte im Blut des ehemaligen Ratsherren baden und kümmerte sich nicht darum, was ihn diese Gefühle kosten würden.
    Brenna blickte ihn unsicher an. Sie hob die Hand und strich ihm sanft die Strähnen aus der Stirn. „Warum erzähle ich Ihnen immer wieder Dinge, die ich eigentlich mit ins Grab nehmen wollte?“
    Die Berührung löste elektrische Schläge in seinen Nervenzellen aus. „Weil Sie wissen, dass ich immer für Sie gegen diese Albträume kämpfen werde.“
    Ihr Gesicht hellte sich auf. „Ja, Sie sind stark genug, die Dämonen zu vertreiben.“ Zitternd holte sie Luft und fuhr mit den Fingern seine Wange entlang, doch er spürte die Berührung an ganz anderen Stellen seines Körpers. „Aber

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