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Eisige Umarmung (German Edition)

Eisige Umarmung (German Edition)

Titel: Eisige Umarmung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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Wolfsrudel zu ermöglichen.
    Aber einige Wölfe respektierten nur reine Stärke, das wurde ihm jetzt klar. Solange Andrew und Riley ihn für eine leichte Beute hielten, würden sie ihn nie an ihre Schwester heranlassen. Er kannte den Grund dafür – Brenna brauchte einen Mann, der sie beschützen konnte. Nicht weil sie schwach war, sondern weil ihre Brüder sie so sehr beschützen wollten.
    „Mediale kommen gar nicht an unser Hirn ran“, fauchte Andrew.
    Judd sah den Wolf an. „Wir können Sie nur unter großen Anstrengungen manipulieren, das ist wahr, aber ein Energiestoß aus geringer Entfernung würde zumindest alle höheren Gehirnfunktionen zerstören, sehr wahrscheinlich Ihr Gehirn sogar sofort in Brei verwandeln.“ Die Erinnerungen daran gehörten zu den Albträumen, die ihn im Schlaf verfolgten.
    Natürlich hatte eine TK-Zelle wie er noch andere, schnellere Möglichkeiten, jemanden zu töten. Aber das hatte er als Kind auch nicht gewusst, und die Gestaltwandler mussten es nicht erfahren, um zu verstehen, was er ihnen sagen wollte. „Sollten Sie also jemals hinter mir her sein, rate ich Ihnen, den Regeln Ihrer Kampfspiele zu folgen und mir in den Rücken zu schießen.“ Ihm genügte der Bruchteil einer Sekunde, um einen Gegner zu töten.
    „O Scheiße“, sagte Andrew und in seiner Stimme klang eine neue Erkenntnis mit. „Das haben sie uns im Training auch gesagt, aber weil Sie Ihre Kämpfe immer nur körperlich ausgetragen haben, dachte ich, es sei alles nur Medialenpropaganda gewesen.“ Er zuckte die Achseln. „Weiß Hawke, was Sie können?“
    „Was soll das?“, fragte Brenna. „Willst du ihn bitten, Judd rauszuwerfen?“
    „So war das nicht gemeint“, knurrte ihr Bruder. „Hör auf zu nerven.“
    „So dürfen Sie nicht mit ihr reden!“ Judd hatte sich entschieden, er wusste, wem seine Loyalität galt.
    Riley verschränkte die Arme vor der Brust. „Eins verstehe ich immer noch nicht.“ In der spannungsgeladenen Atmosphäre klang seine Stimme eigenartig ruhig, und alle hörten ihm zu. Der Offizier hob eine Augenbraue. „Aber vorher muss ich Bren noch eine Frage stellen: Ist dir eigentlich klar, wie ähnlich sich Judd und Andrew sind?“
    Andrew starrte seinen Bruder an. „Was soll der Scheiß?“
    Judd dachte dasselbe, aber Brenna lachte. Sie wand sich aus seinem Arm, lief zu Riley und umarmte ihn. „Es tut mir leid. Ich weiß doch, du könntest nie etwas mit einem solchen Angriff zu tun haben.“
    „Und was ist mit mir?“ Andrew strich ihr über das Haar.
    Brenna hob den Kopf. „Darüber muss ich erst noch nachdenken.“
    „Je älter du wirst, desto gemeiner bist du.“ Dennoch umarmte er sie, als sie sich ihm zuwandte.
    Beim Zusehen verspürte Judd einen dumpfen, tiefen Schmerz in der Brust. Nur die Wunden, sagte er sich. Dann riss sich Brenna von Andrew los und kam wieder an seine Seite, und der Schmerz wurde noch größer. „Was verstehen Sie nicht?“, fragte er Riley.
    „Wie konnte Brenna fälschlicherweise unseren Geruch wahrnehmen?“
    Judd nickte. „Das habe ich mich auch gefragt. Es muss jemand gewesen sein, der Zugang zu Ihrem Haus hat.“
    „Und dort Dinge fortnehmen konnte, die genügend Geruch angenommen haben, um seinen Geruch zu überdecken.“ Andrews Krallen fuhren aus. „Der Scheißkerl muss ein Soldat sein. Im Training schwitzen wir wie die Schweine.“
    Lucas stellte sich neben Riley. „Nehmen wir an, es wäre ihm gelungen, Sie zu töten“, sagte er zu Judd. „Was wäre dann geschehen?“
    „Man wäre kurz verwirrt gewesen.“ Judd machte sich keine Illusion über seine Stellung im Rudel. „Aber es hätte keine großen Auswirkungen gehabt. Wir gehören zu den Feinden – sind nur geduldet.“
    Lucas sah nachdenklich aus, sein wildes Gesicht trug den Ausdruck höchster Konzentration. „Und wenn eines der Lauren-Kinder sein Opfer geworden wäre?“
    Judd spürte, wie eine dunkle Kraft in ihm aufstieg, die er zurückdrängte. „Dann wäre er jetzt tot.“ Keine Drohung, sondern eine Tatsache.
    „Scheißrichtig.“ Andrews Stimme war die eines Wolfes. „Junge sind nun mal Junge – und Schluss. Wenn man sich eins greift, macht man sich selbst zur Zielscheibe. Alle Jäger wären hinter ihm her gewesen.“
    „Folglich“, nahm Riley den Faden auf, „ging es wahrscheinlich nicht darum, das Rudel aufzustören oder die Laurens generell anzugreifen. Es galt Judd persönlich.“
    „Da kommen viele infrage“, stellte Judd fest.
    „Wieder scheißrichtig.

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