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Eisiger Dienstag: Thriller - Ein neuer Fall für Frieda Klein 2 (German Edition)

Eisiger Dienstag: Thriller - Ein neuer Fall für Frieda Klein 2 (German Edition)

Titel: Eisiger Dienstag: Thriller - Ein neuer Fall für Frieda Klein 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicci French
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wollen. Sobald man Sie dabeihaben möchte, wird es für Sie problematisch. Gibt es nicht irgendeinen alten Witz darüber, dass man nicht gerne einem Klub beitritt, bei dem man als Mitglied willkommen ist? Das trifft genau auf Sie zu.«
    »Es gibt noch etwas, das ich Ihnen sagen muss«, erklärte sie.
    »Zu diesem Fall?
    »Nein, nicht zu diesem. Sie wissen doch, dass ich den Neurologen Andrew Berryman mit zu Michelle Doyce genommen habe. Das ist beispielsweise etwas, das ich nicht mehr tun könnte, wenn ich unter Vertrag stünde.«
    »Zumindest müssten Sie vorher fragen«, antwortete Karlsson. »Was Sie nicht gerne tun, ich weiß.«
    »Und ich müsste es rechtfertigen und einen Antrag ausfüllen, der mit Sicherheit abgelehnt würde, aber das ist nicht der Punkt. Etwas, das Berryman gesagt hat, geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Als wir uns über Michelle Doyces problematische Realitätswahrnehmung unterhielten, erzählte er mir von einer neurologischen Krankheit namens Capgras-Syndrom. Einige sehr seltene Fälle von Nervenschädigung führen dazu, dass der betroffene Patient sich einbildet, ein nahes Familienmitglied wäre auf irgendeine Art und Weise durch einen Doppelgänger ausgetauscht worden.«
    »Klingt unangenehm«, meinte Karlsson. Er wartete einen Moment. »Und?«
    »Das Ganze ließ mir keine Ruhe mehr. Allerdings wusste ich erst nicht, warum. Dann fiel mir plötzlich Carrie Dekker ein.«
    »Warum denn das, um Himmels willen?«
    »Sie hat gesagt, nach Deans Tod habe sich das Verhalten ihres Mannes grundlegend verändert. Dann verließ er sie plötzlich und verschwand spurlos. Mir ist der Gedanke gekommen, dass Carrie ebenfalls das Gefühl hatte, als wäre ihr Mann durch einen Doppelgänger ausgetauscht worden.«
    Karlssons Gesicht nahm einen nachdenklichen Ausdruck an. Als er schließlich seine Antwort formulierte, klang es, als würde sein Gehirn nur ganz langsam arbeiten. »Das verstehe ich jetzt nicht«, erklärte er. »Wollen Sie damit sagen, dass Caroline Dekker an einer unglaublich seltenen Geisteskrankheit leidet?«
    »Nein«, erwiderte Frieda, »eher das Gegenteil. In welchem Fall hätte ein Mensch die Symptome des Capgras-Syndroms, nicht aber die Krankeit?«
    »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden.«
    »Nur dann, wenn es sich nicht um eine Wahnvorstellung handelt.«
    »Wie meinen Sie das?«, fragte Karlsson. »Sie glauben …?« Er sprach den Satz nicht zu Ende. »Mein Gott! Das kann unmöglich Ihr Ernst sein. Wir haben Deans Leiche gefunden. Ich habe anschließend mit Alan gesprochen. Er war bei ihr.«
    »Ich habe mich auch von Dean narren lassen. Ich war ihm genauso nahe wie jetzt Ihnen. Ich habe mit ihm gesprochen, konnte dabei aber keinen Unterschied feststellen.«
    »Aber wir hatten die Leiche.«
    »Was beweist das?«, fragte Frieda. »Dean und Alan waren eineiige Zwillinge. Sie hatten sogar die gleiche DNA .«
    Karlsson runzelte die Stirn. »Haben Sie irgendwelche Beweise für Ihre Behauptung?«, fragte er.
    »Es ist nur so ein Gefühl«, antwortete Frieda. »Wegen Alans Verschwinden. Beziehungsweise Deans Verschwinden. Ich hatte deswegen schon die ganze Zeit so ein komisches Gefühl, wusste aber nicht recht, warum.«
    »Das ist doch lächerlich«, entgegnete Karlsson. »Seine Ehefrau hätte er niemals täuschen können. Er wusste doch gar nichts über ihr gemeinsames Leben, ihre Freunde.«
    »Er war nur ein paar Tage bei ihr, weigerte sich, etwas zu unternehmen oder sich mit jemandem zu treffen. Besser hätte er sich nicht aus der Affäre ziehen können – vor den Augen aller. Es war die perfekte Möglichkeit zu fliehen, ohne dass irgendjemand merkte, dass er ungestraft davongekommen war.«
    »Wo ist er dann jetzt?«, fragte Karlsson. »Ihrer Theorie zufolge?«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Dafür gibt es keinerlei Beweis.«
    »Nein, gibt es nicht«, bestätigte Frieda, »und wird es auch nie geben.«
    »Nur Ihr Bauchgefühl.«
    »Genau deswegen sollten Sie sich noch einmal gut überlegen, ob Sie mir wirklich einen Vertrag anbieten wollen. Und ich sollte mir zweimal überlegen, ob ich ihn unterschreibe. Ich bin keine Polizistin, und ich will auch keine werden.«
    Die Beamtin an der Pforte kannte diese Sorte Besucher. Sie kamen ins Präsidium marschiert, als wären sie vor dem kalten Regen ins Warme geflohen. Nach einem kurzen Blick auf die Person am Eingang fingen sie an, die Plakate an den Wänden zu studieren oder sogar die Texte zu lesen. Manche wurden nach einer Weile nervös und

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