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Eiskalt Entflammt

Eiskalt Entflammt

Titel: Eiskalt Entflammt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Gibbs
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Gesichtsausdruck schien Lukas sprachlos machen zu können. Ihr Konter entlockte ihm ein kaum wahr nehmbares Knurren , doch er ließ sie nicht aus den Augen , bis das Boot abgelegt hatte. Einen Augenblick später haute er den Gang rein und fuhr los.
    Jetzt lächelte er Lou wieder wie ein kleiner Junge an und rief: „Jeronimo ! Mann , die Kiste kann was. Festhalten und genießen.“
    Nach einer Stunde mit Lukas ’ Fahrkünsten war sie nicht mehr so sicher, ob das Boot nicht doch die bessere Wahl gewesen wäre . Jules hatte beileibe nicht übertrieben.
    Bislang hatte sie geschwiegen. Sie wusste nicht , ob es Neugierde oder verzweifelt ausgeschüttete Angsthormone waren, aber es war vielleicht besser , sich selbst und ihren Teufelsfahrer ein wenig abzulenken. „Wie lange arbeitet ihr schon zusammen?“
    „Du kannst ja sprechen.“ Er machte eine kleine Pause und betonte damit den ironischen Unterton. Einen Moment später lächelte er , und Lou war froh, dass sie sich nicht für ihr unhöfliches Verhalten rechtfertigen musste. Sie wusste, dass sie nicht sehr umgänglich war , und war dankbar, dass er die Sache auf sich beruhen ließ. Munter, und Gott sein Dank ein wenig vor sichtiger, lenkte er das Gefährt über einen besonders holperigen Abschnitt.
    „Scar und Emmet kennen sich schon eine halbe Ewigkeit. Dann kam ich und schließlich Jules. Als Team operieren wir seit ungefähr einem halben Jahr. Aber nach dem Einsatz heute muss ich feststellen, dass du nicht nur scharf bist, sondern auch eine Bereicherung.“
    „Ich glaube , das sehen nicht alle so.“
    Lukas sah sie fragend an, aber sie wollte nicht, dass er noch mehr in ihrem Gesicht lesen konnte. Schließlich war sie dank Jules vorgewarnt. Er würde sofort erkennen, dass sie verletzt war, deshalb drehte sie sich weg und starrte aus dem Fenster.
    „Wer sieht das nicht so? Meinst du Scar?“
    Bingo. War ja klar. Kein beruhigendes Gefühl, ein offenes Buch zu sein. Eine Schauspielkarriere konnte sie knicken. Obwohl sie Lukas die Antwort schuldig blieb, oder genau deshalb, fuhr er fort.
    „Er ist ein wenig ruppig. So feindselig wie dir gegenüber war er schon lange nicht mehr unterwegs. Aber ich sage dir, das ist Fassade. Gib ihm ein wenig Zeit. Mach dir nichts draus, so ist er eben . Jeder hat seine Macken , und seine Narben sind innerlich sicher noch viel größer als die, die wir von außen zu sehen bekommen.“
    Da war kein belustigter Ton in seiner Stimme, er klang eher besorgt. Sie ließ die letzten Sätze einen Moment sacken. Es war eine erstaunlich feinfühlige Beobachtung eines Teamkameraden, und so hatte sie es gar nicht betrachtet.
    „Übrigens, wenn du nicht durchschaut werden möchtest, pass auf deine Hände auf.“
    Automatisch überprüfte sie ihre Hände. Ihre rechte Hand lag auf ihrem Brustkorb, knapp unter ihrer Kehle. Darauf hatte sie nicht geachtet, sie war in Gedanken versunken gewesen.
    Lukas lächelte sie an. „Man nennt diese Stelle Drosselgrube. Wenn du dich unwohl fühlst, schützt du automatisch diese empfindliche Stelle nah deiner Kehle. Es ist eine beruhigende Geste, die mir zeigt, dass dich etwas be schäftigt und in Aufruhr versetzt. Dein Körper passt sich deinem Gemüts zustand an, ob du es merkst oder nicht.“
    Sie hatte von vielen Verhörtechniken gehört, aber Lukas schien solche Methoden anzuwenden. Es war gut, dass er offen darüber sprach, das machte dieses Talent weniger erschreckend. Er war wirklich sehr feinsinnig und schien viele Dinge wahrzunehmen, die sich unterbewusst abspielten. Für einen Gestaltwandler ein wertvolles Werkzeug.
    Sie fuhren weiter auf der Rüttelpiste durch den Dschungel, hatten einen Haufen Sprengstoff unterm Hintern , und sie fragte sich, was Elias zu dem gemacht hatte, der er war. Als hätte sie momentan keine anderen Sorgen. „Was ist mit ihm passiert?“ Ihr war kein Stoff bekannt, der solche wüsten Verwundungen anrichten konnte.
    Lukas zögerte einen Moment. „Das hast du nicht von mir, okay? Emmet will nicht, dass wir darüber sprechen. Er meint, das sei allein Scars Angelegenheit.“ Er seufzte. „Das hat ihm sein Vater angetan. Scars Dad war ein angesehener General bei der Army, der sich zu einem kompletten Psychopathen entwickelt hat. Keine Ahnung, wie sowas passieren kann, aber der Typ muss komplett durchgedreht sein. Er war der festen Überzeugung, dass er seinen Sohn vor irgendetwas bewahren müsste, oder irgend so ein schizophrener Scheiß. Als Scars Mutter versuchte, ihn zur

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