Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition)

Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition)

Titel: Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elsebeth Egholm
Vom Netzwerk:
das Feld davon. Er hechtete hinter ihnen her, spürte sofort ein Seitenstechen. Er konzentrierte sich auf den Langsamsten der beiden, einen kleinen kräftigen Mann, dessen Beine sich wie Trommelstöcke durch den Schnee pflügten. Aber lange hielt er das Tempo nicht durch, er musste sein Tempo reduzieren und schließlich gelang es Mark, ihn am Ärmel zu packen. Sie stürzten und rollten durch den Schnee.
    » Police! «, rief er, während er den Mann in die Bauchlage brachte und ihm die Arme auf den Rücken drehte. Um den Ernst der Lage zu unterstreichen, holte er eine dieser lächerlichen Plastikhandfesseln aus der Tasche und band damit seine Handgelenke zusammen. Dann zerrte er den Mann auf die Füße.
    » I am police. I’m not here to inspect. I have some questions for you about some girls in Grenå. «
    Der Mann sah ihn misstrauisch an. Sein Kumpel hatte den zugefrorenen See erreicht und war stehen geblieben, als könneer sich nicht entscheiden, in welcher Richtung es weitergehen sollte.
    » Tell him, it’s not about work «, sagte Mark seinem Gefangenen und hoffte, dass er Englisch verstand.
    Offensichtlich tat er das, denn er rief seinem Freund etwas zu. Dieser stand einen Augenblick unschlüssig da, dann steckte er seine Hände in die Jackentasche und machte sich auf den Rückweg.
    Sie sprachen Englisch, der eine gebrochen, der andere etwas flüssiger. Sie stammten aus Polen, seien aber nur zu Besuch in Dänemark. Mark war das egal. Er befreite den kleinen Dicken von seinen Fesseln und schob die Männer in den Campingwagen, der zweifellos von ihnen bewohnt wurde. Es roch nach verbrauchter Luft, alten Socken, Knoblauch, Kohl und Öl. An einer Schnur, die sich quer durch den Raum spannte, hingen Kleidungsstücke zum Trocknen und auf einem kleinen Heizkörper lagen Strümpfe. Ein Kabel von draußen lieferte wahrscheinlich Strom aus dem Haupthaus. Auf dem Boden lagen Gummistiefel und Turnschuhe, die beiden Betten waren ungemacht. Es sah aus, als hätte gerade eben der Wecker geklingelt. Sie setzten sich an einen Klapptisch, auf dem eine halbvolle Flasche Wodka und ein paar Gläser standen. Mark deutete mit einem Nicken zu diesem Arrangement und mit dem Ausdruck größter Verwunderung nahm der kleine Dicke die Flasche und schenkte ihnen ein.
    » Na zdrowie.«
    Mark hatte diesen Trinkspruch auf einer Reise nach Polen gelernt, die eine halbe Ewigkeit her war.
    » Na zdrowie .«
    Der kleine Dicke – in seinem Alter, schätzte Mark – legte den Kopf in den Nacken, leerte das Glas in einem Zug und wischte sich danach den Mund am Ärmel ab. Der andere folgte seinem Vorbild, ihm aber schossen Tränen in die Augenund er wurde ganz rot im Gesicht. Es klirrte, als sie die Gläser auf den Tisch aus Laminat stellten. Mark kassierte anerkennende Blicke, als er seinen Wodka herunterstürzte. Er genoss das wohltuende Brennen in der Speiseröhre und die Erleichterung, als die Schmerzen in seiner Seite nachließen. Äußerst bedenkliches Verhalten . Er konnte Anna Baggers Stimme förmlich hören, was allerdings den Genuss des Wodkas nur vergrößerte. Dann zog er das Foto der Überwachungskamera aus der Tasche. Die beiden Männer nickten, ja, sie würden diese Mädchen kennen. Sie seien zu Besuch bei den Prostituierten gewesen und auch oben bei ihnen unterm Dach, aber sie hätten nicht für Sex bezahlt.
    »Wir hatten Spaß zusammen. Fun .«
    »Und wie hießen sie?«
    Sie zeigten auf das Foto: Lena, Lily und Tora.
    »Wann habt ihr Tora das letzte Mal gesehen?«
    Sie sahen einander an und wechselten ein paar Worte. Mark nahm an, dass sie sich einig werden mussten, ob sie besser die Wahrheit sagen oder lügen sollten. Er versuchte, die Körpersprache und die Tonlage zu lesen. Der Dicke schien das Sagen zu haben, der Andere, wesentlich jünger und schlanker, wirkte sehr nervös.
    »Christmas«, antwortete der Dicke.
    »Am 24. Dezember?«
    Er schüttelte den Kopf. »25. Wir haben Wodka getrunken und Fisch gegessen. Polish tradition «, fügte er hinzu. Seine Hand war schon auf dem Weg zu der Wodkaflasche auf dem Tisch. Aber er entschied sich anders und legte die Hände auf den Tisch. »Wir waren unten bei den Mädchen. Tora ging zum Kiosk, um noch eine Flasche Wodka zu kaufen, aber sie kam nicht mehr zurück.«
    »Und die anderen beiden? Wurden die nicht nervös, als sie nicht zurückkam?«, fragte Mark.
    »Die waren betrunken. Aber später sind die panisch geworden und haben immer wieder gesagt, sie ist ›geholt‹

Weitere Kostenlose Bücher