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Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition)

Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition)

Titel: Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elsebeth Egholm
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betrat die Rezeption, wo die Empfangsdamen sie strahlend begrüßten. In Eriks Büro saß ein anderer Mann, ein Mads Bendtsen, wie das Türschild verriet. Der Name sagte ihr nichts, aber seine Sekretärin war die gleiche geblieben, Sally Mortensen. Aber sie war nicht in ihrem Zimmer.
    »Ja, so eine Überraschung!«
    In diesem Augenblick kam Sally um die Ecke gewirbelt, sie trug einen schwarzen Hosenanzug und ein koboltblaues T-Shirt.
    Sie küssten sich zur Begrüßung. Felix platzte ohne lange Vorrede mit ihren Fragen heraus.
    »Wie war das alles, Sally? Wie habe ich die erste Zeit überstanden? Warst du da? Du hast dich um alles Mögliche gekümmert, stimmt’s?«
    Sally nickte.
    »Ja, ich habe mich um die praktischen Details gekümmert.«
    »Wo sind denn die ganzen Unterlagen aus Eriks Büro hingekommen?«
    »Ich habe alles in Kisten gepackt, sie stehen im Keller.«
    »Kannst du sie mir zeigen? Dann nehme ich sie mit.«
    »Aber …«
    Eine bis dahin ungekannte Energie hatte Felix gepackt.
    »Los, komm. Am besten, wir erledigen das sofort.«
    Zögernd folgte ihr Sally. »Aber ich habe den Schlüssel gar nicht.«
    »Da können wir doch unten Olsen fragen, vielleicht hilft er uns auch mit dem Tragen.«
    Hinterher wusste sie nicht mehr, wie sie es bewerkstelligt hatte, die drei großen Kisten in den Wagen zu manövrieren.
    »Ich kann dir bei der Durchsicht der Unterlagen behilflich sein«, bot Sally an.
    »Das ist ganz lieb von dir.«
    Felix umarmte sie zum Abschied und sog den Duft ihres Parfums ein. »Aber ich schaffe das schon allein.«
    Als alle Kisten im Haus waren, ließ sie sich aufs Sofa fallen und verschnaufte. Die Erkenntnis traf sie wie ein Schlag. Das war der erste Schritt gewesen, es gab keinen Weg zurück und es würde immer Neues hinzukommen. Aus ihrem Haus in Skåde war sie geflüchtet, wie sah es dort wohl aus? Marias Zimmer, Eriks persönliche Unterlagen. Woher sollte sie dieKraft nehmen, sich der gemeinsamen Vergangenheit zu stellen? Aber eins nach dem anderen, die Zeit dafür würde auch kommen.
    Sie machte sich Tee, rückte sich Kissen und Becher zurecht und öffnete die erste Kiste.

K APITEL 36
    Es war später Nachmittag, als Kir und Niklas ins Fitnesscenter gingen, um ein paar Gewichte zu heben. Im Hafenbecken war eine Mannschaft noch damit beschäftigt, nach Verwertbarem zu suchen, aber es dämmerte bereits und bald würde die Suche eingestellt werden. Die Neuigkeit, dass es sich nicht um Nina Bjerres Leiche handelte, und die erfolglose Suche im nahezu gesamten Hafenbecken hatten die Stimmung auf den Nullpunkt sinken lassen. Als sie schließlich im Taucherfahrzeug saßen und sich bei einem Kaffee aufwärmten, hatte Kir vorgeschlagen, sich beim Sport abzureagieren, und Niklas war sofort begeistert gewesen.
    »Noch fünf, los, du schaffst das!«
    Sie war eine gute Trainerin, das wusste sie. Niklas lag vor ihr auf der Bank und kämpfte sich an der Hantelstange ab. Ihm tropfte der Schweiß von der Stirn und er hatte die Lippen fest aufeinandergepresst. Langsam hob und senkte er die Stange und atmete heftig ein und aus.
    »Na los!«
    Er sah sie flehend an, war am Rande seiner Kräfte angelangt.
    »Komm schon, du kannst das!«
    Mit letzter Kraft stemmte er die Stange hoch, begleitet von einem Schmerzensschrei.
    »Aufhören!«
    »Nur noch ein Mal, jetzt komm schon. Danach genehmigen wir uns ein Bier.«
    Tatsächlich gelang es ihm erneut, die Stange zu stemmen und sie eine Viertelsekunde lang zu halten, bevor er sie wieder senkte.
    »Ein letztes Mal noch, dann gebe ich dir ein Essen aus.«
    Er grinste.
    »Wir sind doch auf Diät.«
    »Ach ja, das hatte ich vergessen. Dann eben zwei Bier.«
    »Ich trinke nichts und das weißt du genau.«
    Natürlich wusste sie das. Wenn Minentaucher tranken, dann immer mit Maß und meistens überhaupt nicht, schon gar nicht, wenn sie im Einsatz waren. Sie gönnte sich ab und zu mal ein Glas Wein oder ein Bier, aber selten mehr als das und nie, wenn sie am nächsten Tag arbeitete. Sie ließ ihren Blick über Niklas’ Körper gleiten. Er war ein gut aussehender Mann, an dem es rein äußerlich nichts auszusetzen gab, aber in ihren Augen war er ein kleiner Junge und irgendwie unschuldig. Für einen kurzen Moment flackerte die Lust auf Sex in ihr auf, aber sie wollte keine komplizierten Geschichten haben. Aber womit konnte sie ihn dann locken?
    »Cola! Unten in der Kneipe von meinem Bruder. Und danach mache ich dich im Billard fertig.«
    »Cola«, wiederholte er und

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