Eiskalte Berührung - Cole, K: Eiskalte Berührung
seine Fänge zurück und brach über ihr zusammen. Sein Atem strich kühlend über ihr neues Mal. Offenbar nur unter größter Anstrengung gelang es ihm, sich von ihr herunterzuwälzen, doch nur, um sie gleich darauf in seine Arme zu ziehen.
Sie lag auf seiner Brust, Haut auf Haut. Er hielt sie fest an sich gepresst und drückte ihr einen Kuss aufs Haar.
»Das war das Warten wert, Vampir.«
»Ich bin froh, das zu hören, Walküre. Denn dafür hätte ich eine ganze Ewigkeit zurückgezählt.«
43
»Wenn ich dich küssen könnte, glaube ich nicht, jemals damit aufhören zu können«, hatte Daniela vor so vielen Monaten zu ihm gesagt. Jetzt konnte sie es tun, und sie hörte nicht damit auf. Stundenlang küssten und berührten sie einander.
Das also ist absolutes Glück. So etwas hatte Murdoch bisher nicht gekannt.
Zum ersten Mal genoss er den Luxus, ihre glatten Beine um seine geschlungen zu fühlen. Endlich konnte er all die kobaltblauen Zeichnungen auf ihrer Haut nachfahren, die ihn immer schon fasziniert hatten. Sie hatten entdeckt, dass sie an den Ohrenspitzen kitzlig war – was sie bislang nicht gewusst hatte. Er schwelgte in ihrem Geschmack, ihrer Sensibilität, hätte am liebsten auf Knien für die Braut gedankt, die für ihn ausersehen worden war.
Als er eine Spur sanfter Küsse auf ihr zartes Schlüsselbein drückte, seufzte sie. »Jetzt begreife ich, warum meine Schwestern es so sehr genießen, gebissen zu werden.«
»Dir gefällt mein Biss, kleine Braut? Wirst du ihn jeden zweiten Tag ertragen können?«
»Ich werde ihn jede zweite Stunde verlangen . Und dafür sorgen, dass du dich gehörig austobst, damit du auch ordentlich durstig bist.«
Das wurde ja immer besser . »Das dürfte kaum ein Problem sein.«
»Aber Murdoch«, begann sie in unsicherem Tonfall, »was dein Leben hier angeht … «
Er wich zurück, um ihr in die Augen zu sehen. Furcht breitete sich in seiner Brust aus.
»Sie werden dich niemals akzeptieren«, sagte sie. »Nicht nach dem, was meiner Mutter passiert ist. Sie werden so argumentieren, dass ein Vampir sich ganz sicher gegen seine eigene Königin wenden wird, wenn schon Sigmund es getan hatte … und sie wurden von Sigmund gestraft, Tag für Tag.«
»Daniela, du sagtest, du seist ganz die Meine. Und ich habe dich gewarnt, dass ich dich nie wieder gehen lassen würde. Aber ich werde von dir nicht verlangen, deine Krone aufzugeben.«
Sie wurde ganz ruhig. »Wirst du nicht?«
»Nein. Wir müssen einfach nur einen Weg finden, um zusammen sein zu können, weil du nämlich nicht von mir verlangen kannst, dich aufzugeben.«
Seine Antwort schien ihr zu gefallen. Hatte sie denn erwartet, er würde fordern, dass sie ihren Thron aufgab? Der alte selbstsüchtige Murdoch hätte es getan. Er hätte es für eine Ehre gehalten, dass sie überhaupt mit ihm zusammen sein durfte. Jetzt wusste er, dass es genau andersherum war.
»Erkläre mir mal genau, was Nïx eigentlich zu dir gesagt hat.«
Er zog eine finstere Miene. »Hast du deine Hochzeitspläne mit Jádian denn immer noch nicht aufgegeben?«
»Murdoch!« Sie boxte ihn spielerisch gegen den Arm und schien kurzzeitig von dem Gefühl seiner Haut abgelenkt zu werden. »Jetzt sag schon.«
Und das tat er.
Als er fertig erzählt hatte, sagte sie: »Weißt du was, ich brauchte keine Wahrsagerin, um von deiner Treue überzeugt zu sein.«
Er nickte entschieden. »Geht mir genauso.«
»Und ich habe eine Idee«, sagte sie. »Eine Idee, wie wir zusammen sein und nur das tun können, was wir wollen.«
»Nein, nein«, sagte Murdoch nachdrücklich. »Keine Chance. Ich kann nicht zulassen, dass du das für mich tust, Daniela. Ich habe deine Erinnerungen gesehen. Deine Mutter hat sich das hier für dich gewünscht.«
Danii schüttelte entschlossen den Kopf. »Ich glaube, sie wollte einfach nur, dass ich glücklich bin. Und das ist der einzige Weg, wie ich es sein kann. Wenn du meine Erinnerungen gesehen hast, Murdoch, hast du dann nicht gespürt, wie lange ich darauf gewartet habe, glücklich zu sein? Ein einsames Leben im Dienst meines Volkes wird da sicherlich nicht sehr hilfreich sein.«
»Das habe ich ja gespürt, aber willst du denn nicht noch mal darüber nach…«
»Das habe ich schon getan.« Sie sah ihm fest in die Augen. »Und ich habe meine Wahl getroffen.«
Es vergingen ein paar Minuten. »Ich bin einverstanden. Wie auch immer du dich entscheidest, Daniela, ich werde dich unterstützen.«
»Dann sollten wir uns mal anziehen,
Weitere Kostenlose Bücher