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Eiskalte Berührung - Cole, K: Eiskalte Berührung

Eiskalte Berührung - Cole, K: Eiskalte Berührung

Titel: Eiskalte Berührung - Cole, K: Eiskalte Berührung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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auftreten konnte, konnte er zumindest vorgeben, es zu sein. »Du musst mir einige Fragen beantworten. Ich muss wissen, was du bist und wie du heißt.«
    »Ich werde deine Fragen beantworten, wenn du mir meine beantwortest.«
    »Abgemacht«, stimmte er rasch zu. »Frag.«
    »Hattest du Angst, als Kristoff auf einmal über dir aufragte?«
    »Ich war … erschöpft.« Seltsame Frage.
    »Die meisten Menschen wären beim Anblick des Grabwandlers zu Tode erschrocken.«
    »So nennt ihr ihn?« Das würde Kristoff sicher amüsant finden. Sie nickte. »Nun ja, bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich schon vieles gesehen.«
    »Was hat er vor? Will er an Demestrius’ Stelle treten?«
    Wroth antwortete nach kurzem Zögern aufrichtig, in der Hoffnung, sie werde dasselbe tun. »Er will die Krone zurückhaben, aber er strebt nicht an, über irgendeine andere Faktion als die unsere zu herrschen.«
    »Aha.« Sie hob eine Augenbraue, als ob sie ihm keinen Glauben schenkte. »Das im Kerker, war das dein Bruder?«, fragte sie dann.
    »Ja, das war Murdoch.«
    »Für gewöhnlich besitzen gewandelte Vampire keine Familienangehörigen innerhalb der Horde.«
    »Murdoch starb in derselben Schlacht. Ich habe noch zwei weitere Brüder, die später ebenfalls gewandelt wurden.«
    »Du bist jung. Und doch bist du ein General. Wie hast du das hingekriegt?«
    Er war über dreihundert Jahre alt. Jung im Vergleich zu ihr? »Ich verweigerte die dunkle Gabe für den Fall, dass er nicht auf gewisse Bedingungen eingehen wollte.«
    IhreAugenleuchteteninteressiertauf,undsieklopfteaufdasBettnebensich,damitersichzuihrsetzte.Erspürte,dasserkurzdavorstand,etwasNeueszuerfahren,undleisteteihrerBitteFolge.AlsermitausgestrecktenBeinennebenihrsaß,hätteerfastlautgelacht.DaswarseitJahrhundertendasersteMal,dassermiteinerFrauimBettwar – nochdazumitderschönsten,dieerjegesehenhatte – ,underkonntenichtsmitihranfangen.Erkonntenichteinmalvonihrtrinken,auchwennseineFängeschmerztenvorVerlangen,diezarteSäuleihresHalseszudurchbrechen.GottseiDankhatteersichgenährt,ehemansiezuihmgeführthatte.
    »Wroth, du hast mit Kristoff verhandelt , als du im Sterben lagst?«
    Wenn sie es so ausdrückte, klang es sehr viel kühner, als es in Wahrheit gewesen war. Wroth hatte in seinem eigenen, sich langsam abkühlenden Blut gelegen, kurz davor, von dem endlosen Kampf – dem fortdauernden Krieg, den Hungersnöten und Seuchen – befreit zu werden.
    »Ihr braucht mich mehr, als ich das Leben brauche«, hatte er zu Kristoff gesagt.
    Kristoff hatte ihn in vielen Schlachten beobachtet und stimmte ihm zu.
    »Ja, ich habe mit ihm verhandelt. Ich war es gewohnt, Befehle zu geben, und wollte sie von niemand anderem als einem mächtigen König entgegennehmen. Ich wollte, dass auch mein Bruder gewandelt würde, sollte er ebenfalls dem Tode nahe sein, so wie auch einige vertraute Landsmänner. Kristoff ging darauf ein.« Das war noch nicht alles. Wroth hatte um sechzig Jahre gebeten, damit Murdoch und er den Rest ihrer Familie beschützen könnten – ihren Vater, vier Schwestern und zwei weitere Brüder.
    Sie hatten nur drei Monate gebraucht.
    »Ich hatte schon von dir gehört, als du noch ein Mensch warst, weißt du? Haben sie dich nicht den ›Oberherren‹ genannt?«
    Das überraschte ihn. »Freundlich gesinnte Stimmen, ja. Aber wie kannst du von mir gehört haben? Dein Akzent stammt nicht aus den Nordlanden.«
    Sie seufzte. »Nein, nicht mehr. Ich hatte von dir gehört, weil ich mich für alles interessiere, was mit dem Kriegshandwerk zu tun hat. Du warst ein ziemlich gnadenloser Anführer.«
    Er spürte, wie seine Miene erkaltete. »Wir haben uns verteidigt. Ich war alles, was ich sein musste, um mein Land zu beschützen.« An ihrer Reaktion erkannte er, dass seine Antwort ihr gefiel. Ihre Lippen öffneten sich, als sie ihm den Kopf zuneigte. Dann rutschte sie ein Stück näher an ihn heran, als ob sie gar nicht anders könnte.
    »Doch am Ende hast du verloren«, sagte sie mit sanfterer Stimme.
    Er starrte an ihr vorbei. »Alles.« Die Schlacht war nur der letzte Todesstoß für einen sterbenden Mann gewesen. Zuvor hatte der Feind ihr Land gebrandschatzt und verwüstet. Es folgte eine Hungersnot, und es gab nichts, was sie gegen die dann ausbrechende Pest tun konnten.
    »Wroth«, sagte sie leise. Er richtete seinen Blick auf sie. Ihre Augen in diesem elfengleichen Gesicht waren so hinreißend, so klar und hell in diesem Moment. »Lass uns einen Pakt schließen.« Sanft spreizte sie seine Beine

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