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Eiskalte Berührung - Cole, K: Eiskalte Berührung

Eiskalte Berührung - Cole, K: Eiskalte Berührung

Titel: Eiskalte Berührung - Cole, K: Eiskalte Berührung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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Vergleich zu der seltsamen Befriedigung darüber, dass sie sich womöglich an ihn klammerte, um Trost zu finden, verblasste.
    Er genoss es einfach, mit ihr zu ruhen und nichts weiter zu tun, als ihr Haar beim Trocknen zu betrachten, bis es in großen, glänzenden roten Locken auf seiner Brust ausgebreitet lag. Seit Jahrhunderten war ihre Armee nicht ein Mal zur Ruhe gekommen. Sie verbarg sich in den Schatten der Nordlande, oftmals unter aufreibenden Bedingungen, stets bemüht, ihre wachsenden Ausmaße geheim zu halten. Stets drehte sich alles um den Krieg, alles lief auf diesen letzten Angriff hinaus, um ihrer Sache zum Sieg zu verhelfen.
    Er hob eine ihrer Locken an sein Gesicht und ließ sie über seine Lippen gleiten. So weich wie ihre makellose Haut. Sollte sie ihm bis morgen Abend keinerlei Informationen preisgegeben haben – und irgendetwas sagte ihm, dass sie das freiwillig niemals tun würde – , wäre er dann überhaupt in der Lage, ihr die Haut zu zerfetzen, um an ihre Geheimnisse zu gelangen? Nachdem sich Myst so vertrauensvoll an ihn geschmiegt hatte? Könnte er ihr diese zarten Knochen brechen und ertragen, dass sie ihn mit ihren schmerzerfüllten grünen Augen ansah? Wenn sie seine Braut gewesen wäre, müsste er ihr nicht wehtun, es wäre ihm für alle Zeit untersagt, sie zu verletzen. Sein Leben wäre ausschließlich ihrem Schutz geweiht.
    Er strich mit der Rückseite seiner Finger über ihre seidige Wange,fühlte,wieihreleichten,raschenAtemzügeseinenBauch wärmten. In seinem ganzen Leben hatte er nie wahrhaftig den Stachel der Eifersucht verspürt, hatte niemals andere Männer beneidet, bis auf solche, die Frieden in ihrem Land genossen. Er war in eine wohlhabende aristokratische Familie hineingeboren worden, und stets war ihm Fortuna hold gewesen, bis auf die letzten Jahre seines sterblichen Lebens. Zu neiden bedeutete, zu entbehren.
    Und warum verspürte er dann den Drang, jeden Vampir zu vernichten, der von ihr erweckt werden würde?

3
    Wo zur Hölle ist mein verdammter Kriegsherr?
    Myst schreckte mit einem Ruck aus dem ersten wirklichen Schlaf auf, den sie genossen hatte, seit die Horde sie vor vier Nächten gefangen genommen hatte. Sie war allein in seinem Bett, an dessen Fußende ihre Kleider lagen, gewaschen und gefaltet. Sie lächelte, als sie merkte, dass er eine Decke über sie gelegt hatte.
    Sie musste an Wroth dranbleiben, bis ihre Schwestern sie aus ihrem Gefängnis befreien konnten. Wieder einmal schwor sie sich, dass das das allerletzte Mal war, dass sie den Köder spielte – und diesmal meinte sie es ernst. Die Gerüchteküche der Mythenwelt drohte ständig überzubrodeln, aber Berichte, dass Ivo der Grausame dunkle Allianzen einging, hatten sich als so beunruhigend erwiesen, dass sie beschlossen hatten, eine Kundschafterin auszusenden beziehungsweise die Operation »Myst wird geschnappt« durchzuführen. Doch nach all ihren Mühen – die Schauspielerei, dem Feind zu nahe zu kommen, sich gefangen nehmen zu lassen etc. – hatte sie nur wenig über Ivo erfahren, bis auf die Tatsache, dass er definitiv etwas Größeres vorhatte.
    Sie kicherte – zumindest hatte er das vorgehabt, bis General Wroth ihn gezwungen hatte, mit eingezogenem Schwanz aus seiner Burg zu fliehen.
    Nein, über Ivo hatte sie nicht viel erfahren, aber dieser Kristoff und der General waren auch nicht zu verachten. Was, wenn dieser König tatsächlich vorhatte, Demestriu umzubringen und die Vampire davon abzuhalten, alle anderen zu terrorisieren? War es tatsächlich möglich, dass nicht alle Vampire von Natur aus bösartige Soziopathen waren? Was, wenn die Walküren gar keinen Krieg gegen diese Devianten führen müssten? Allerdings war das mehr als zweifelhaft. Ihre Schwestern würden zwischen den beiden Vampirfaktionen keinen Unterschied machen. Lieber erst Kopf ab und dann sagen: »Ach du liebe Güte, du warst tatsächlich einer von den Guten? Na, so was Dummes aber auch!« Vampire waren als Spezies einfach zu mächtig, um sie unbehelligt zu lassen.
    Demestriu und seine Vampirhorde stellten für alle Wesen der Mythenwelt eine brutale Plage dar, vor allem aber für die Walküren. Vor fünfzig Jahren hatte Furie, ihre Königin, die stärkste und stolzeste von ihnen allen, versucht, Demestriu zu ermorden. Sie war nie zurückgekehrt. Es wurde erzählt, er habe Furie auf dem Meeresboden angekettet, sodass sie immer wieder den Tod durch Ertrinken erleiden müsse, nur um von ihrer hartnäckigen Unsterblichkeit jedes

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