Eiskalte Berührung - Cole, K: Eiskalte Berührung
Welle der Wonne nach der anderen überrollte.
Es schien gar nicht mehr aufzuhören – jede Sekunde, die verstrich, zeigte ihr deutlich, wie sehr er das hier gebraucht hatte. Dann legte er seine Lippen auf ihren Nacken, eine Hand auf ihren Hintern, und sie wusste, dass seine andere Hand mit seinem Schaft beschäftigt war, um gleich noch einmal zu ejakulieren. Als sie daran dachte, wie viele Nächte er schon hiervon träumte, fiel ihr Kopf gegen seine Schulter zurück.
Das zweite Mal war womöglich sogar noch gewaltiger als das erste. Verzweifelt küsste und leckte er ihre Haut, umfasste erst ihre eine, dann die andere Brust und rief ihr ins Gedächtnis zurück, wie er sie in jener Nacht im Kerker zum Höhepunkt gebracht hatte. Sie wünschte sich, es ihm gleichzutun, wünschte sich, dass sich seine Finger als Nächstes ihr widmen würden.
Als es vorbei war, hob er ihr Haar an und streifte mit seinen Lippen ihren Hals, nach wie vor zitternd und heftig atmend. Ihre Augen schlossen sich, und sie stand kurz davor zu sagen: »Ich bin dran«, als er etwas vollkommen Unerwartetes tat.
Er ordnete seine Kleidung, zog ihren Rock herunter und drehte sie zu sich um, um in ihre Augen hinabzustarren. Dann packte er ihren Nacken und zwang sie mit einem Ruck, ihm ihr Gesicht zuzuwenden, doch statt von ihr zu trinken oder sie zu schlagen, zog er sie an seine breite Brust, und während seine Hand zu ihrem Hinterkopf hinaufwanderte, umfing er sie mit diesen starken Armen, was sich angenehm beunruhigend anfühlte.
Neugierig ließ sie zu, dass er sie umarmte, entspannte sich sogar ein wenig. Er wiederum neigte den Kopf, um ihr Haar zu küssen. Irgendwann ließ er sie schließlich los. Sie sah ihn an, seine Miene war nicht mehr so wild, jedoch grimmig. »Ich habe nach dir gesucht, Braut.«
»Ich war die ganze Zeit genau hier.«
»Du hast mich schlecht behandelt, als du mich in diesem Zustand zurückgelassen hast.«
»Meine Schwestern wollten dich töten, aber ich habe dir das Leben gerettet. Außerdem hattest du noch viel Schlimmeres mit mir vor.«
»Und als du über meinen Fangzahn geleckt hast?«
Das war ein Unfall gewesen! Trotzdem hob sie das Kinn und sagte: »Das war doch das Mindeste, was ich tun konnte, immerhin wolltest du mich foltern. Betrachte es als ein Andenken.«
Seine Miene versteinerte bei ihren Worten, doch dann schien er sein Temperament wieder in den Griff zu bekommen. »Seit fünf Jahren stelle ich mir nun vor, wie ich Vergeltung übe, male mir ununterbrochen aus, wie ich dich für das, was du mir angetan hast, bezahlen lasse.« Er atmete tief aus. »Aber ich bin es leid, Myst, ich bin es leid, diese Bürde mit mir herumzuschleppen. Ich möchte in die Zukunft blicken und unser Leben leben.«
Unser Leben?
»Ich bin bereit, einen neuen Anfang zu machen. Was unsere Missetaten gegeneinander angeht, sind wir quitt, und wir werden die … Fehltritte unserer Vergangenheit, die vorgekommen sein mögen, ehe wir einander begegnet sind, vollkommen vergessen.«
»Fehltritte?« Wie großzügig von dem Vampir, ihr eine reine Weste zu bescheinigen. Um sie gleich wieder zu beflecken …
»Dein Blut hat mir Lust auf mehr gemacht. Wie, glaubst du, habe ich dich gefunden?«
»Dann verfügst du also über meine Erinnerungen?« Bezaubernd. Wusste er jetzt etwa, dass sie sich regelrecht in ihn verguckt hatte? Besaß er all ihr Wissen über die Mythenwelt? »Hat es dir wenigstens Spaß gemacht, deinem Bruder und deinen Freunden alles über mein Leben zu erzählen – meine privaten Gedanken und privaten … Angelegenheiten?«
»Ich habe niemandem auch nur ein Wort von dem erzählt, was ich gesehen habe. Glaub mir«, fügte er in seltsamem Tonfall hinzu. »Und ich schwöre, dass ich so etwas auch niemals tun werde. Das bleibt ganz allein unter uns.«
»Kannst du schwören, dass du die Informationen über meine Familie niemals dazu benutzen wirst, ihr zu schaden?«
Er blickte finster drein.
»Dann vergiss es. Ist sowieso egal.« Sie versuchte, sich von ihm loszureißen. »Aber mit dem Beginn unseres neuen Lebens, das wird nichts. Selbst wenn du in jener Nacht nicht drauf und dran gewesen wärst, mir was anzutun – mir die Finger zu brechen? Oder die Beine?«
Er leugnete es nicht. »Das liegt in der Vergangenheit, und du hast mich einen hohen Preis dafür zahlen lassen. Wenn es ein Trost für dich ist, so wisse, dass ich weitaus Schlimmeres erlitten habe, als ich mir jemals für dich hätte einfallen lassen können. All
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