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Eiskalte Berührung - Cole, K: Eiskalte Berührung

Eiskalte Berührung - Cole, K: Eiskalte Berührung

Titel: Eiskalte Berührung - Cole, K: Eiskalte Berührung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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hatte.
    Undsogelangesihrschließlich,taumelnd,immerwiederstrauchelndundanderWandHaltsuchend,bisinseinArbeitszimmervorzudringen,auchwennsiedasfastihregesamteEnergiekostete.SiezogdenSchrankbeiseite,hinterdemsichderSafebefand.AlssienachdemSchlossgriff,wichihreHandzurSeiteaus,alsobsievoneinerunsichtbarenKraftweggeschobenwürde.SiebisssichaufdieLippeundversuchteesnocheinmal.MitallerKraftmühte sie sich ab, um wenigstens kurz das Metall zu streifen.
    Sie hatte den Befehl erhalten, den Safe nicht anzurühren. So wie er ihr bald befehlen würde, zu vergessen, wer sie war und dass sie eine Familie hatte. Bei jedem Schluchzer, der sich ihr entrang, fuhr ein Blitz hernieder. Er hatte kurz davor gestanden, es zu tun.
    Dann war es also wahr. Man konnte Vampiren nicht trauen. Er schien vor Wut ganz von Sinnen zu sein. Warum hatte sie bloß gegen alles gehandelt, was man ihr je beigebracht hatte, um bei ihm sein zu können?
    Die Jahre lasteten schwer auf ihr, und sie war von dem Verlangen überwältigt worden, sich an jemanden anzulehnen, nur für ein Weilchen, einen Partner zu haben, der ihr den Rücken freihielt und sie in den Arm nahm, wenn sie es nötig hatte. Wahrscheinlich hatte sie sich nur selbst überredet, ihn zu akzeptieren, weil er Stärke gezeigt hatte und sie so schwach geworden war. Aber damit war es nun vorbei.
    Es gab Mittel und Wege, seine Befehle zu umgehen: flexibles Denken, kreative Begründungen. Während ihr die Tränen aus den Augen strömten und die Blitze nur so vom Himmel herabhagelten, begann sie die Wand zu attackieren, den Stein, der den Safe beherbergte.
    Er wollte sie benutzen? Wie ein Spielzeug. Eine hirnlose Sklavin. Änderungen ?
    Spielzeug, Köder, Hure … Nur weil du gefickt werden wolltest . Er hatte sie verhöhnt.
    Zwei Jahrtausende lang dachten sie alle, man könnte sie benutzen. Immer wieder.
    Sie würde den Safe mit ihren Zähnen herausreißen, wenn es sein musste.
    »Du solltest mal den andern Kerl sehen«, krächzte Murdoch von seinem Krankenbett aus, als Wroth in seinem Zimmer erschien.
    Wroth erschauerte, als er das zerfleischte Gesicht und die zerbrochenen Glieder seines Bruders sah, obwohl er wusste, dass ihm nichts den Tod bringen konnte außer eine Enthauptung oder das Sonnenlicht. Er schüttelte sich. »Was ist dir denn zugestoßen?«, fragte er mit heiserer Stimme.
    »Ich wollte dich gerade dasselbe fragen. Mein Gott, Nikolai, du siehst ja schlimmer aus als ich.«
    Er dachte daran, wie er Myst am Fenster zurückgelassen hatte. Sie hatte geweint und in das Gewitter hinausgestarrt, das aus ihr selbst gespeist wurde. Es tat ihm unbeschreiblich weh, sie dort mit ihrem Kummer alleingelassen zu haben. »Wir können später über meine Probleme sprechen. Wer hat dir das angetan?«
    »Ivo verfügt über Dämonen. Dämonen, die in Vampire gewandelt wurden. Sie sind so stark, das kannst du dir gar nicht vorstellen. Er suchte nach jemandem, aber ich glaube nicht, dass es deine Braut ist. Es wird von einem ›Halbling‹ gemunkelt.«
    »Wie viele?«
    »Drei Dämonenvampire in seinem Gefolge, dazu noch andere Vampire. Zwei Dämonen haben wir erledigt, aber einer ist noch übrig.« Er blickte sich um. »Wo ist denn deine Braut?«
    Nach kurzem Zögern erklärte er alles, in der Hoffnung dieselbe Erleichterung zu finden, die er fühlte, wenn er sich mit Myst unterhielt. Die Miene seines Bruders erstarrte mehr und mehr.
    Es vergingen einige Momente der Stille, ehe Murdoch ungläubig sagte: »Nikolai, du hast einem Geschöpf den freien Willen genommen, den es zuvor zweitausend Jahre lang besessen hatte. Ich gehe jede Wette ein, dass sie ihn zurückhaben will.«
    »Nein, du verstehst das nicht. Sie ist gefühllos. Unfähig zu lieben. Ihre Täuschung nagt unaufhörlich an mir. Ich kann mich nicht irren, nur so ergibt alles einen Sinn.« Mehr an sich selbst gerichtet murmelte er: »Warum sonst sollte sie mich wollen?«
    Murdoch umfasste Wroths Handgelenk mit schwachem Griff. »All die vielen Jahre lang habe ich immer wieder miterlebt, wie du die beste, vernünftigste Vorgehensweise wählst, selbst wenn es die schwierigste ist. Ich war immer stolz darauf, deiner Führung zu folgen, weil du dich mutig und immer – immer – vernünftig verhältst. Ich hätte nie gedacht, dass ich dir einmal sagen müsste, dass dich deine Vernunft und dein Urteilsvermögen im Stich gelassen haben, Nikolai. Wenn sie so verdorben ist, wie du sagst, dann musst du … ich weiß auch nicht … ihr einfach dabei helfen, sich

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