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Eiskalte Ekstase - ein Frankfurt-Thriller

Eiskalte Ekstase - ein Frankfurt-Thriller

Titel: Eiskalte Ekstase - ein Frankfurt-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sutton Verlag GmbH
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aus, als hätte sie jemand hier hingelegt und dann entkleidet, damit sie erfriert. Was bei den Temperaturen ja relativ schnell geht.«
    Devcon schüttelt unwillig den Kopf. »Aber warum hat sie nicht versucht wegzulaufen? Mag ja sein, dass das mit dem Erfrieren im Moment schnell geht – aber glaubst du wirklich, der Täter oder die Täterin haben bei ihr gehockt und sie so lange am Aufstehen gehindert, bis sie tot war? Das wäre doch viel zu riskant!«
    Dillinger gibt nur ein Grunzen von sich. Dann wird sein Gesicht finster.
    »Was ist, hast du jetzt doch was entdeckt? Komm, Hans, rede mit mir!«
    Dillinger sieht Devcon mit unbewegter Miene an. Es vergehen weitere, Devcon schier endlos vorkommende Sekunden, bis er endlich zu sprechen beginnt. »Die Todesursache oder einen genauen Tathergang kann ich hier nicht rekonstruieren, Jim. Aber das weißt du ja. Ich habe jedoch eine Vermutung …« Dillinger bricht ab. Er schaut erneut auf die Tote, in ihr vonTodesqualen gezeichnetes Gesicht. »Ich habe schon lange nicht mehr so gehofft, dass ich mich irre, das kannst du mir glauben.« Dillinger spricht leise, mit schleppender Stimme. »Aber meine Vermutung würde nicht nur die fehlenden Kleider der Frau erklären, sondern auch den Knebel in ihrem Mund. Und falls ich tatsächlich richtig liegen sollte, dann ist sie zwar unblutig, aber nichtsdestotrotz auf eine unsagbar grausame Art und Weise getötet worden.«
    Devcon atmet hörbar ein. »Hans, du weißt, ich bin einiges gewohnt. Also bitte, spann mich nicht länger auf die Folter.«
    Dillinger schaut Devcon an, seine Züge wirken ungewohnt hart. Er nickt. »Folter. Exakt, du sagst es, mein Freund. Denn so weit sich mir das erschließt, wurde die Frau bereits entkleidet hergebracht. Zusammen mit dem verwendeten Wassergefäß.«
    »Wassergefäß? Welches Wassergefäß?«
    Dillinger hebt die Hand. »Warte. Eins nach dem anderen.« Er deutet auf die Mundpartie des Leichnams. »Wenn meine Annahme stimmt, dann war der Knebel notwendig, um ihre Schmerzensschreie zu dämpfen.«
    »Sorry, aber ich versteh immer noch nichts …«
    »Nun, Jim, ich denke, der Täter oder die Täterin hat sie hier abgelegt und an den Beinen und womöglich auch Händen gefesselt, damit sie nicht fliehen oder sich sonst irgendwie zur Wehr setzen konnte.« Dillinger deutet auf die Fußgelenke der Toten. »Die Abdrücke hier unten sprechen jedenfalls schon mal dafür. Und dann wurde mit einem Eimer, einer großen Vase oder Ähnlichem Wasser aus dem Main geschöpft. Damit hat man sie wieder und wieder übergossen. In regelmäßigen Abständen. Und die beißende Kälte hat ihr das Leben aus dem Leib gerissen. Stück für Stück.«
    »Wh…«, Devcon starrt Dillinger entsetzt an. »Aber das ist ja …«
    »Folter. Ganz genau. So starb die Frau natürlich bedeutend schneller, als wenn man sie einfach hätte hier liegen lassen. Schneller und um ein Vielfaches qualvoller. Die Fesseln hat man ihr nach dem Eintritt des Todes wieder abgenommen, um möglichst keine Spuren zu hinterlassen.« Dillinger geht erneut in die Hocke. »Sieh mal, hier an den Handgelenken, das sieht mir doch ebenfalls sehr nach frischen Druckstellen aus.«
    »Um keine Spuren zu hinterlassen? Aber wieso wurde dann ausgerechnet dieser Knebel nicht entfernt? Nur deswegen steh ich doch überhaupt hier!«
    »Tja …«
    »Und wer zur Hölle kommt bloß auf so eine Tötungsidee …«
    »Oh, das muss kein eigener Einfall gewesen sein.« Dillinger erhebt sich. Hustet trocken. »Dafür reicht heutzutage schon das Online-Lexikon Wikipedia, Stichwort Erfrierungstod. Oder Tod durch Unterkühlung. Oder auch Thermoregulation.«
    »Na, sauber …«
    »Und woher stammt ein Großteil unseres medizinischen Wissens in den universitären Physiologiebüchern zu diesen Themenfeldern?«
    »Keine Ahnung. Aber du wirst es mir sicher gleich sagen.«
    »Nun, es hat seinen Ursprung in den Menschenversuchen der KZ-Ärzte. Und das hier«, Dillinger wirft einen unheilschwangeren Blick auf den Leichnam, »das sieht mir in der Tat aus wie eine perfekte Nachstellung dieser Versuche.«
    »Moment mal!« Devcons Stimme peitscht durch die diesige Morgenluft. »Willst du mir damit sagen, dass wir ’ne Glatze jagen müssen?«
    Dillinger wiegt den Kopf. »Einen Rechtsradikalen, einen Folterer … es gibt viele psychopathologische Gesinnungen. Doch wem sage ich das? Wobei die Grenzen zwischen geistiger Gesundheit und Krankheit durchaus fließend sein können.« Er greift mit

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