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Eiskalte Ekstase - ein Frankfurt-Thriller

Eiskalte Ekstase - ein Frankfurt-Thriller

Titel: Eiskalte Ekstase - ein Frankfurt-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sutton Verlag GmbH
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Wahrheit noch mehr als fein raus ist. Du hast doch gar keine Ahnung, was Zukunftsangstüberhaupt bedeutet.« Sie gibt ein Zischen von sich. »Sensibel wie ein Klotz, also ehrlich, dein Sarkasmus geht mir manchmal echt auf die Eier.«
    »Du hast doch gar keine«, wirft Grafert ein.
    »Und stell dir mal vor, die habe ich bis jetzt auch noch nie vermisst!«
    Devcon bläst die Luft aus seinen Lungen, als wolle er einen Ballon füllen. »Also gut, und jetzt beruhigt euch.« Er wirft das Blatt auf den Schreibtisch. »Fassen wir zusammen. Wir haben zwei neue Mordfälle. Leichenfunde in einem zeitlichen Abstand von sieben Tagen.«
    »Das war’s aber auch schon, was die beiden Opfer verbindet. Also die zeitliche Nähe der Todesfälle, meine ich«, ergänzt Grafert.
    »Nicht ganz, Kollege. Bei beiden liegt außerdem eine ziemlich ungewöhnliche Tötungsart vor. Mord im Affekt fällt jedenfalls aus. Im Gegenteil, es sieht eindeutig nach planvollem Vorgehen aus. Das zudem von einem gewissen medizinischen und vor allem taktischen Know-how zeugt.«
    »Punkt für Tatjana«, sagt Devcon, den Blick schon wieder auf das glatt gestrichene Blatt Papier rechts neben sich geheftet. »Weiter!«
    »So gesehen« – Grafert reibt sich über den Bartflaum am Kinn – »könnte man noch feststellen, dass sich beide Male schon fast Mühe gegeben wurde, dass wir die Leichen auch möglichst schnell finden. Verstecken ist jedenfalls definitiv was anderes.«
    »Gut. Was noch.« Devcon trommelt mit den Fingern auf seinen Schreibtisch. »Na los, Herrschaften, etwas mehr Elan!«
    »Was denn«, wirft Tatjana Kartan ärgerlich ein, » du bist es doch, der ausführlich mit Dillinger über den Zustand der Toten geredet hat, oder etwa nicht? Wir sind hier nur die Lakaien, diedie makaberen Tatorte bestaunen durften. Oder ist mir was entgangen und da gibt’s inzwischen einen offiziellen Bericht?«
    Devcon verzieht das Gesicht. »Noch mal: Punkt für Tatjana.« Er wühlt in Faxausdrucken, schiebt sie wieder beiseite und hustet sich dabei die Stimme frei. »Hier in aller Kürze das offizielle vorläufige Untersuchungsergebnis aus der Pathologie. Also … Doppelpunkt. Wir haben eine mit Eiswasser zu Tode gemarterte Bibliothekarin aus Frankfurt und einen bisher identitätslosen Mann, der allem Anschein nach innerlich verbrannt ist.«
    »Hm.« Grafert spielt gedankenverloren mit dem winzigen Schmuckstecker in seinem rechten Ohrläppchen. »Feuer und Wasser …«
    »Geht nicht zusammen!« Kartan hebt die Arme.
    Devcon sieht sie an. Schnalzt mit der Zunge und schielt erneut auf das knitterige Blatt Papier. »So what … zum Spekulieren trifft man sich dann wohl doch besser im Kasino …«
    »Oder an der Börse.«
    »Mann, Sascha, das ist jetzt überhaupt nicht witzig!«
    Grafert, die Arme auf dem Rücken verschränkt, nimmt seine Kollegin ins Visier. »So? Das finde ich aber schon …«
    »Schluss jetzt, verdammt! Konzentriert euch gefälligst! Folgender Plan.« Devcons Stimme ist wieder laut. Laut und vor allem: schneidend.
    »So schnell?«, murmelt Grafert, leise genug, dass Devcon es nicht genau verstehen kann.
    »Also, hört zu. Erstens. Die Presse wird nur sehr selektiv versorgt. Habe ich mich da klar ausgedrückt? Haltet sämtliche Ermittlungsdetails zurück, damit irgendwelche Spinner, die vielleicht meinen, sich mit falschen Federn schmücken zu müssen …«
    »… gleich als solche entlarvt werden können.«
    »Korrekt.« Devcon nickt Grafert zu. »Zweitens. Bis auf Widerruf bilden wir zwei SOKOS. Sascha, du leitest die SOKO Gesichtsloser.«
    »Geht klar, Chef.«
    »Tatjana, du machst die SOKO Erfrorene. – Was ist, noch irgendwelche Fragen?«
    Kartan sagt nichts. Steht einfach nur da, den Mund verzogen, die Augen demonstrativ abgewandt. Und Devcons Zornesfalte über der Nasenwurzel, sie gräbt sich tief in die Haut. »Was zum Teufel ist denn jetzt schon wieder. Von mir aus könnt ihr auch tauschen …«
    »Das ist es nicht«, wirft Kartan schnell ein. Beobachtet von Grafert, der das Verhalten seiner Kollegin erkennbar nicht deuten kann.
    »Sondern?« Devcon bemüht sich gar nicht erst, seine Gereiztheit zu verbergen. »Was ist es dann?!«
    »Nun … also … es wäre mir lieber, wenn jemand anderes die Leitung übernehmen könnte, weil …« Kartan bricht ab. Schaut zu Boden, die Lippen zusammengepresst.
    Grafert öffnet den Mund. Setzt zum Sprechen an, bleibt aber still. Devcon zeigt keine Regung. Das perfekte Sinnbild der berühmten

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