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EISKALTE UMARMUNG: Poesie der Angst. Thriller

EISKALTE UMARMUNG: Poesie der Angst. Thriller

Titel: EISKALTE UMARMUNG: Poesie der Angst. Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Korten
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weltweit. Wir würden mit einer Registrierung ein kleines Vermögen machen. Na ja, mal sehen.“
    „Und mit dem kleinen Vermögen könntet ihr weiterhin in eure Rheumaforschung investieren.“
    „Stimmt. Es gab bereits vor zwei Jahren eine Kontaktaufnahme mit Biocells, die mein Vater wahrgenommen hat. Biocells ist führend auf dem amerikanischen Markt der autonomen Erkrankungen, und mein Vater hat von diesen Kenntnissen bereits profitiert.“
    Lautlos hielt die gemietete Stretchlimousine mit majestätischer Selbstverständlichkeit neben dem breiten Aufgang, der zum viersäuligen Eingangsportal führte. Überall standen Blumenarrangements aus Hyazinthen und Narzissen.
    An der bereits geöffneten massiven Holztür wurden sie von einem Butler begrüßt: „Herzlich willkommen. Sie werden bereits erwartet. Darf ich vorgehen?“
    Sie schritten durch eine lichtdurchflutete Halle, an deren Wänden wertvolle Gemälde hingen, darunter ein Kandinsky und ein atemberaubendes Blütenbild von Georgia O’Keeffe. Anna kannte sich mit Kunst gut aus.
    Der Butler führte sie zur Terrasse, die einen Ausblick auf einen großen Swimmingpool und die mächtige Parkanlage bot.
    Ein großer schlanker Mann erhob sich, um sie zu begrüßen.
    Max lächelte, reichte ihm die Hand und sagte: „Darf ich Ihnen meine Frau vorstellen?“
    Statt ihr die Hand zu reichen, blieb der Mann wie eine Statue stehen und starrte Anna, die kreidebleich geworden war, verdutzt an.
    Sie reichte ihm die Hand und sagte leise: „Hallo, Severin.“
    ***
    Während Max und Sharon sich auf der Terrasse unterhielten, zeigte Severin ihr das Haus. Anna vermutete, dass er mit ihr allein sein wollte. Er war sichtlich angespannt.
    „Wenn man in der Gegenwart voll vor die Vergangenheit donnert, ist man ganz schön baff, was? Wenigstens geht es mir so.“
    Er schwieg.
    „Es ist schön hier, Severin. Ich bin richtig beeindruckt von der geschmackvollen Einrichtung und der behaglichen Atmosphäre, die dieses Haus ausstrahlt.“
    Er lachte. „Das ist Sharons Werk.“
    Sie betraten das Esszimmer, wo der Tisch bereits für das bevorstehende Essen eingedeckt war. Auch von hier aus hatte man einen atemberaubenden Blick auf den Park.
    „Der linke Flügel des Erdgeschosses beherbergt ein Kaminzimmer, wo ich mit Sharon jeden Abend einen Schlummertrunk nehme. Wollen wir uns dort einen Prosecco genehmigen und uns ein bisschen unterhalten?“
    „Warum nicht? Ein Prosecco wird mir sicher nicht schaden“, meinte sie.
    Wenig später reichte er ihr das Glas. „Ich habe deiner Schwester so oft geschrieben“, erklärte er. „Aber ich habe diese Briefe niemals abgeschickt. Ich war so blöd zu glauben, dass sie nichts mehr von mir wissen wollte, und blind vor Eifersucht.“
    „Katharina hat oft mit mir über dich gesprochen, weil sie kein Lebenszeichen von dir erhalten hat. Und irgendwann war sie der Meinung, dass eine andere Frau in dein Leben getreten sein musste. Sie hat dich gemocht. Das sagte sie mir immer wieder.“
    „Und ich habe sie geliebt. Ich habe mir später solche Vorwürfe gemacht, dass ich sie nicht mal angerufen habe.“
    „Es ist lange her. Du bist jetzt glücklich, und Katharina ist seit über vier Jahren tot.“
    „Vor ihrer Beerdigung bin ich zum Bestattungsunternehmen gefahren und habe sie dort im Sarg liegen sehen.“
    „Warum hast du dir das angetan?“
    „Ich wollte sie noch einmal sehen, aber es war ein Fehler.“
    Nach einem drückenden Schweigen sagte Anna endlich: „Ich muss dir etwas sagen. Ich wurde vor wenigen Monaten Opfer eines Mordversuchs.“
    Sie wunderte sich, wie sachlich sie darüber berichten konnte, allerdings verschwieg sie ihm ihre Angst, noch immer beobachtet zu werden.
    Severin schwieg erschüttert.
    „Ich bin nur deswegen am Leben, weil der Täter gestört wurde. Jemand hatte die Polizei verständigt. Das war meine Rettung. Es war ein Mann, der mit stotternder Stimme meine Adresse genannt hat. Kennst du jemanden aus Katharinas Bekanntenkreis, der gestottert hat?“
    „Nein. Mein Gott, Anna, das ist ja schrecklich. Was kann ich tun?“
    „Gar nichts, Severin. Wir können nur hoffen, dass die Polizei ihn irgendwann findet. Ich kenne ihn, das weiß ich. Aber in meinen Träumen ist er nur eine Gestalt ohne Gesicht.“
    „Auch ich habe nachts Alpträume und sehe Katharina vor mir“, sagte er mit leiser Stimme.
    Anna berührte seinen Arm. „Ich bin froh, dass wir miteinander gesprochen haben. Auf Katharinas Beerdigung war ich nicht

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