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Eiskalte Verfuehrung

Eiskalte Verfuehrung

Titel: Eiskalte Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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wenn er daran dachte, wie viel Spaß sie miteinander haben würden.
    Lolly tat ihr Bestes, um zu vergessen, was an diesem Tag geschehen war, und sie verdrängte auch ihre Sorgen über das Morgen aus ihrem Denken. Der Wind hatte aufgehört zu heulen, und Eisregen prasselte auch nicht mehr ans Fenster. Aber die Straßen waren noch immer vereist, und gelegentlich hörte sie auch, wie ein Baum oder dicker Ast mit einem lauten Knall zu Boden stürzte. Es ließ sich nicht sagen, was sie und Gabriel am kommenden Morgen erwarten würde, wenn sie aus der Tür traten, um sich nach Wilson Creek auf den Weg in die Sicherheit zu machen.
    Momentan war sie glücklich, im Haus zu sein, in der Wärme und in Gabriels sicherer Umarmung.
    Als junges Mädchen war sie so in ihn verknallt gewesen – und total verärgert, weil er ihre zarten Gefühle nicht erwiderte, sie nicht einmal zu bemerken schien. Rückblickend wurde ihr nun klar, dass er gar nicht hatte ahnen können, was sie für ihn empfand. Sie hatte es ihm nicht gesagt, und jemand anderem auch nicht. Sie hatte nicht einmal einen Blick in seine Richtung geworfen, außer er brach einen Streit mit ihr vom Zaun, auf den sie dann reagierte. Mit fünfzehn hatte sie nicht so logisch denken können. Aber ehrlich gesagt: Welche Fünfzehnjährige war schon mit Fragen der Logik vertraut?
    Ein Mann, der mit solcher Liebe von seinem Sohn sprach, der alles opferte, damit sein Junge ein fröhliches, gesichertes Zuhause hatte, so ein Mann hatte etwas überaus Anziehendes. Sie machte sich nicht so viele Sorgen über den langen Fußmarsch am nächsten Tag in die Stadt, denn sie wusste, dass Gabriel nicht nur alles Menschenmögliche tun würde, um sie beide rasch nach Wilson Creek zu bringen, sondern dass er auch wild entschlossen war, sie sicher hinzubringen – und wenn nicht ihretwegen, dann eben um seines Sohnes willen.
    Müdigkeit überfiel sie immer stärker. Sie konnte fühlen, wie ihr langsam die Sinne schwanden, angenehm, sicher. Aber noch war sie nicht bereit, sich dem Schlaf hinzugeben.
    »Ich werde voraussichtlich in den nächsten paar Monaten ein- oder zweimal nach Wilson Creek kommen«, sagte sie sanft. »Selbst wenn ich jemanden anstelle, der mir die Sachen im Haus zusammenpackt, muss ich Dokumente unterzeichnen, damit das Haus zum Verkauf angeboten werden kann; und wenn es dann einen Käufer findet, muss ich herkommen, um mich um die Formalitäten zu kümmern.« Sie war sich eigentlich ziemlich sicher, dass sie das alles auch von Portland aus regeln konnte, aber … vielleicht wollte sie das gar nicht.
    »Ich will versuchen, alle zwei Monate zu kommen«, sagte Gabriel beiläufig. »Manchmal bin ich bloß für ein paar Tage da, aber ich muss Sam sehen, wenn sich mir eine Gelegenheit dazu bietet.«
    Puh. Dieses ganze Gerede über ein Treffen war nichts als eine Möglichkeit, die Zeit totzuschlagen, oder vielleicht auch ein Versuch, sie die Ereignisse des heutigen Abends vergessen zu lassen. Als Gabriel nach Wilson Creek gekommen war, wollte er mit seiner Familie zusammen sein, und zwar vor allem mit seinem Sohn, nicht mit einem Mädchen von seiner ehemaligen Highschool, an das er sich kaum mehr erinnern konnte.
    Doch dann fügte er hinzu: »Du solltest Sam kennenlernen. Wenn es wärmer wird, könnten wir mal zum Angeln gehen.« Da sie nicht sofort reagierte, ergänzte er: »Du angelst doch, oder?«
    »Ich bin weltklasse, wenn es darum geht, in den Kühlschrank zu greifen und ein paar Fischfilets herauszuholen«, sagte sie lächelnd. »Aber ich könnte es ja wohl lernen. Soviel ich gesehen habe, ist es nicht sonderlich kompliziert.«
    Sie versuchte, sich einen warmen Sommertag vorzustellen, den See, sie drei, wie sie angelten und vielleicht auf einer großen Karodecke Picknick machten … Und brachte es nicht fertig. Das Bild, das sie vor ihrem geistigen Auge zu schaffen versuchte, wollte sich irgendwie nicht zusammensetzen.
    Sie gehörte nicht dazu. Lolly wurde klar, dass sie nicht mit ins Bild passte – nie dazupassen würde. Dennoch war es eine schöne Illusion, eine angenehme Möglichkeit, die Realität eine Weile beiseitezuschieben.
    »Ich kann irre gute Schokokekse backen und teuflisch guten Nudelsalat machen.«
    Sie schloss die Augen, und einen Moment lang war sie da, gehörte mit ins Bild. Vielleicht war es ja nicht real, vielleicht würde es nie Realität werden, aber während sie in den Schlaf dämmerte, verhedderte sie sich in dieser Vorstellung, dann übermannte sie die

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