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Eiskalte Verfuehrung

Eiskalte Verfuehrung

Titel: Eiskalte Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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hatte.
    »Vielleicht bin ich zu wählerisch.« Ihre Antwort lenkte seine Aufmerksamkeit wieder auf die Frage, die er gestellt hatte. Sie seufzte. »Vielleicht habe ich auch nur kein Glück. Ich weiß nicht. Die Antwort lautet ganz schlicht und ergreifend, dass es bei mir nie geklappt hat.« Und weicher fügte sie hinzu: »Das mit der Liebe, meine ich. Ich habe bestimmte Erwartungen, und ich will mich nicht mit dem nächstbesten halbwegs anständigen Mann einlassen, nur weil ich jetzt schon dreißig bin und langsam Torschlusspanik bekomme.«
    Er konnte sich nicht vorstellen, dass die Lolly von früher, aber auch nicht die Frau, die er am heutigen Abend kennengelernt hatte, sich um jeden Preis einen Mann angeln wollte. Sie hatte eine prekäre Situation durchgestanden, ohne die Nerven zu verlieren, und auch wenn sie sich jetzt so an ihn lehnte – im wahrsten Sinn des Wortes, aber auch im übertragenen Sinn –, war sie weit davon entfernt, fragil und schutzbedürftig zu wirken.
    Und er würde nie das Bild vergessen, wie sie hinter Niki hergerannt war, ihm zu Hilfe gekommen war, obwohl die Angst sie fast um den Verstand brachte – und noch dazu nackt.
    »Was ist mit dir?«, fragte sie, als hätte sie gerade einen Geistesblitz gehabt. »Ist seit dem Tod von Mariane eine andere Frau in dein Leben getreten?«
    Er vernahm einen Anflug von Unbehagen in ihrer Stimme, da sie sich wohl fragte, ob sie mit einem Mann Sex gehabt hatte, der anderweitig gebunden war.
    »Nein.«
    Lolly rechnete bestimmt nicht damit, dass ihre Erleichterung für ihn so offensichtlich war. Doch ihr Seufzer und die Art, wie ihr Körper sich plötzlich entspannte, sprachen Bände. Somit war sie also hübsch, intelligent, nicht auf Männerfang – und sie hatte Moral. Andernfalls hätte der Gedanke, dass sie spontan Sex mit einem Mann gehabt hatte, der anderweitig gebunden war, sie absolut nicht gekümmert.
    »War es dir ernst mit dem, was du vorhin gesagt hast?«, fragte sie. »Dass du gern mit mir ausgehen würdest, wenn du Heimurlaub hast und ich hier in der Gegend wohnen würde?«
    »Sonst hätte ich es ja wohl nicht gesagt. Warum? Würdest du denn Ja sagen?«
    »Vielleicht. Aber nur, wenn du mir versprichst, dass unser zweites Date nicht so aufregend wird wie das erste.«
    Er lachte, was ihn ebenso überraschte wie sie. Diese Nacht war nicht gerade zum Lachen – jedenfalls nicht bis jetzt. »Ist das jetzt ein Date?«
    »Du hast mich nackt gesehen und mir was zum Abendessen gemacht.« In ihrer Stimme lag ein Anflug von Humor. »Hört sich nach einem Date an.«
    Gabriel hatte sich immer wieder einmal überlegt, wie sich seine erste Verabredung nach dem Tod von Mariane gestalten würde, ob er je die richtige Frau finden würde – und den Mut hätte, einen Schritt weiter zu gehen. Aber so etwas wie jetzt, das hatte er sich wirklich nie und nimmer vorgestellt – nicht, dass ausgerechnet Lolly Helton auf ihn zum ersten Mal nach drei Jahren eine physische und emotionale Anziehung ausüben würde. Er wollte noch einmal Sex mit ihr haben, er wollte mit ihr ganz alltägliche Dinge teilen, er wollte herausfinden, was sie zum Lachen brachte, was sie weinen ließ, welche Farben ihr gefielen, welche Blumen sie am liebsten mochte. Lolly löste in ihm das Gefühl aus, dass es da draußen wieder ein reales Leben geben könnte, ein Leben, das erfüllt war und normal zugleich. So ein Leben hatte er mit Mariane geführt, und ihr plötzlicher Tod hatte in ihm so eine Leere hinterlassen, dass nur Sam ihm Kraft zum Weiterleben gegeben hatte.
    Er und Lolly hatten miteinander ein paar sehr stressige Stunden durchgestanden, die ein erheblich intensiveres Gefühl von Vertrautheit, von Verbindung schufen, als wenn sie sich unter normalen Umständen kennengelernt hätten. Aber hätten sie einander unter »normalen Umständen« überhaupt eine Chance gegeben? War eine Krise erforderlich gewesen, damit sie einander sehen konnten, wie sie jetzt waren und nicht wie damals vor fünfzehn Jahren?
    Eine Verbindung war ganz eindeutig da, und plötzlich empfand er das Versprechen, das die Zukunft barg, und nicht den Verlust in seiner Vergangenheit. Sie mussten behutsam vorgehen, sich selbst und auch Sam Zeit geben, sich an die neue Situation zu gewöhnen, sich Zeit nehmen zu prüfen, ob sie miteinander auf die Dauer wirklich klarkamen, anstatt etwas zu übereilen und womöglich einen Fehler zu machen, der Sam dann nur noch mehr aufwühlen würde.
    Aber sie hatten Zeit. Er lächelte,

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