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Eiskalte Versuche

Eiskalte Versuche

Titel: Eiskalte Versuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: McCall Dinah
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wird. Ich muss jetzt in die Stadt und zur Bank. Es dauert nicht lange.“
    „In Ordnung, Ma’am. Geben Sie auf sich Acht und fahren Sie vorsichtig.“
    „Mache ich“, erwiderte Isabella und war zur Tür hinaus, bevor jemand sie dazu bringen konnte, ihre Pläne zu ändern.
    Wasili Rostow betrat den geräumigen Schuppen, blieb im Eingang stehen und betrachtete die Staubkörner, die im Licht der hereinfallenden Morgensonne wirbelten. Dann schloss er die Tür und ging in den hinteren Teil des Gebäudes, um das Zimmer in Augenschein zu nehmen, in dem er während der nächsten Tage seine müden Knochen ausruhen würde.
    Die Tür quietschte beim Öffnen. In dem Raum, der dahinter lag, stand ein Bett, gerade groß genug für eine Person. Außerdem gab es einen Sekretär, einen kleinen Tisch und eine Lampe. Bis auf den fehlenden Fernseher erinnerte ihn alles an seine Wohnung in St. Petersburg. Die Einrichtung war karg, bot aber genug Bequemlichkeit und war allemal besser als ein Nachtlager im Freien, wo er mit dem Schlafsack und dem harten Boden vorlieb nehmen musste.
    Er warf seine Tasche auf das Bett, ohne auf die Staubwolke zu achten, die bei dem Aufprall hochwirbelte. Dann drehte er sich um, ging wieder nach draußen und machte sich auf den Weg zur Hotelküche. Seit er aus dem Flugzeug nach Montana gestiegen war, hatte er nichts Warmes mehr gegessen. Immerhin war er nun vor Ort. Er hatte Zutritt zu dem Anwesen, auf dem sich Vaclav Waller in den letzten dreißig Jahren versteckt hatte. Beim Rasenmähen und beim Beschneiden der Hecken würde er genügend Zeit haben, um über seine nächsten Schritte nachzudenken.
    Als Isabella die Bank verließ, hörte sie jemanden ihren Namen rufen. Sie blieb stehen und drehte sich um, ohne sich darüber bewusst zu sein, welchen Anblick sie bot mit ihrem Lächeln und ihrem in der Sonne glänzenden Haar.
    Bobby Joe Cage hingegen war sich sehr wohl darüber im Klaren, was er zu sehen bekam. Isabella Abbott war unbestritten eine Augenweide. Diese Meinung teilte er mit reichlich einem halben Dutzend heiratsfähiger junger Männer in Braden, die ihr, wie er, seit einigen Jahren erfolglos den Hof machten. Nachdem Isabellas Vater und einer der alten Männer, die sie mit Onkel anredete, gestorben waren, rechnete Bobby Joe sich bessere Chancen aus. Er schlenderte über die Straße und verließ sich auf sein Glück, wenn er schon arbeitslos war und kein Geld hatte.
    Er nahm seinen Stetson ab, damit die Sonne eine Chance bekam, sein blondes Haar golden aufleuchten zu lassen. Dazu entblößte er die Zähne zu einem, wie er hoffte, freundlichen Lächeln.
    „Isabella … ich bin froh, Sie zu treffen. Ich wäre längst nach Abbott House hinausgefahren, um Ihnen mein Beileid auszusprechen, wollte Sie aber in Ihrer Trauer nicht stören.“
    „Schon gut. Vielen Dank“, erwiderte sie. „Waren Sie verreist? Ich habe Sie seit Monaten nicht in der Stadt gesehen.“
    Er hatte eine Nachtclub-Tänzerin aus Las Vegas kennen gelernt. Die Geschichte war vorbei, aber Isabella Abbott davon zu erzählen wäre das Letzte gewesen, was er vorhatte.
    „Ja. Seit gestern bin ich wieder zu Hause und musste erfahren, dass es in Abbott House zwei Trauerfälle gibt. Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie Leid mir das tut. Ihr Vater war ein wirklich guter Arzt. Ohne ihn hätten meine Schwester Lucy und ihr Mann nie ein Kind haben können.“
    Für Isabella war diese Tatsache nicht neu, aber das Lob zu hören, das jemand ihrem Vater für seine hingebungsvolle Arbeit aussprach, tat gut.
    „Danke, dass Sie das sagen“, erwiderte sie. „Gerade im Augenblick bedeutet es mir sehr viel, wenn ich etwas Aufmunterndes höre. Die vergangenen zwei Wochen war sehr schwer.“
    Bobby Joe runzelte die Stirn. „Ja, ich habe gehört, dass der alte Frank ermordet wurde. New York ist ein schlimmes Pflaster. Ich würde da nicht leben wollen.“
    Isabella ging nicht auf die respektlose Art ein, in der er von ihrem Onkel sprach. Sie nickte kurz und hängte ihre Tasche über die andere Schulter.
    „Ich muss noch eine Besorgung machen, bevor ich zum Hotel zurückfahre. Deshalb beeile ich mich besser“, erklärte sie. „Es war nett, Sie zu treffen. Grüßen Sie Ihre Eltern von mir.“
    Bobby Joe fasste sie beim Arm. „Warten Sie!“
    Unter dem Druck seiner Finger zuckte Isabella zusammen. Sie entwand sich ihm.
    „Entschuldigung“, sagte Bobby Joe. „Ich wollte nur … ich dachte bloß, wir könnten …“
    Mit einem Mal wurde ihr klar, in

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