Eiskaltes Feuer
liebsten hätte er sie aus ihrem Sitz gezerrt und sie dafür bestraft, dass sie sein Leben in Unordnung brachte. Dass sie ihn zwang, nach England zurückzukehren, wo er beinahe das gesamte vergangene Jahr verbracht hatte.
Während er sich noch fragte, wie diese Bestrafung aussehen sollte, lief vor seinem inneren Auge eine Szene wie aus einem kitschigen Liebesfilm ab: Alicia Parker lag in seinen Armen, den Kopf zurückgebogen, den zarten Hals und die weichen Lippen seinen hungrigen Küssen dargeboten …
Auch in London hatte sie, wie er sich vage erinnerte, Jeans und einen dunklen Schlabberpulli getragen. Doch nun wusste er, welch bezauberndes Geschöpf sich darunter verbarg. Wie wundervoll sie erst aussehen würde, wenn sie sich ein wenig zurechtmachte, dachte er zerstreut. In einem Seidenkleid, das sich verführerisch um ihre zierlichen Kurven schmiegte …
Alicia drehte den Kopf und sah ihn an. Was sie in seinen Augen las, ließ ihr Herz für einen Moment aus dem Takt geraten.
Er lehnte sich zurück und musterte sie kühl. „Was macht Sie eigentlich so sicher, dass ich der Vater dieses Kindes bin?“
Hat der Mann so viele Freundinnen, dass er sich nicht an jede einzelne erinnern kann? „Melanie hat es gesagt, und ich glaube ihr. Außerdem unternehmen Sie diese Reise bestimmt nicht zu Ihrem Vergnügen, also geben Sie es schon zu!“
„Was genau hat sie Ihnen erzählt?“, fragte er scharf.
„Sie meinte, Sie hätten sie weggeschickt. Und dass sie auf dem Weg zu Ihnen war, als der Unfall passierte. Ich wusste, dass sie sich mit jemandem aus dem Büro traf, aber nicht, dass Sie es waren.“
„Ich soll sie weggeschickt haben?“ „Sie meinte wohl, dass Sie die Beziehung zu ihr beendet haben. Sie hatte hohes Fieber und stand unter Schock …“ Dante schüttelte fassungslos den Kopf, als ein Verdacht in ihm aufstieg. „Ihre Schwester wusste von den anstehenden Fusionsverhandlungen und wie sehr ein Skandal mir schaden würde. Jetzt wird mir klar, was Sie vorhaben!“
Alicia musterte ihn mit blitzenden Augen, die Hände zu Fäusten geballt. „Signore D’Aquanni, meine Schwester hat im Moment wirklich andere Sorgen! Sie liegt im Krankenhaus und kämpft um ihr Leben. Und was mich angeht – glauben Sie, ich hätte nichts Besseres zu tun, als einem arroganten Playboy-Millionär quer durch Europa nachzureisen?“
„Sparen Sie sich das Theater.“
Sein herablassender Ton und die Art, wie er sich scheinbar gelangweilt abwandte, brachten Alicia zur Weißglut. Sie schnallte sich ab, sprang von ihrem Sitz und baute sich, die Hände in die Hüften gestemmt, vor ihm auf.
„Sie sind wirklich das Letzte! Wie kommen Sie dazu, andere Menschen wie Gegenstände zu behandeln? Wie Spielzeug, das man in die Ecke wirft, wenn es einem langweilig geworden ist? Wahrscheinlich haben Sie als Kind immer alles bekommen, was Sie wollten, aber …“
Eine plötzliche Turbulenz brachte das Flugzeug ins Schlingern. Alicia verlor das Gleichgewicht, kippte nach vorn und landete auf Dante D’Aquannis Schoß.
Ihr Zorn war vergessen, als sie sich in seinen Armen wiederfand. Verwirrt wollte sie sich aufrichten, doch Dante hielt sie fest. Blitzartig nahm sie alles in sich auf: die harten, angespannten Muskeln seiner Oberschenkel, seinen warmen Atem an ihrer Wange, seinen männlich-herben Duft. Sie spürte voller Panik, wie ihr Körper darauf reagierte. „Lassen Sie mich los!“, keuchte sie.
„Oh, nein. Ich würde zu gern den Rest Ihrer Schimpftirade hören.“ Nichts in seinem spöttischen Tonfall verriet, wie sehr ihn die zappelnde Frau auf seinem Schoß aus der Ruhe brachte. „Wo waren Sie stehen geblieben?“
Sie sah ihn an. Sein Mund war nur wenige Zentimeter von ihrem entfernt, doch in seinen Augen lag kein Hauch von Wärme.
„Ich …“ Ihre Stimme gehorchte ihr nicht. Warum brachte seine Nähe sie so durcheinander? Er war der Feind. Der Mann, der ihre Schwester verraten hatte!
„Schon gut, Ihre Vorhaltungen interessieren mich nicht. Sie haben sowieso keine Ahnung. Das Einzige, was mich interessiert, ist das hier …“
Und dann küsste er sie. Seine warmen, festen Lippen schienen tausend kleine Feuer in ihr zu entfachen. Es war unerklärlich, vollkommen verrückt, was dieser Mann in ihr auslöste.
Zielstrebig schob er eine Hand unter ihren Pullover, streichelte ihre nackte Haut, tastete sich langsam zu ihren Brüsten vor. Wie auf Kommando richteten sich die empfindlichen Spitzen in Erwartung seiner Berührung auf,
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