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Eisrose

Eisrose

Titel: Eisrose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Martni
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neben ihren Füßen auf dem Tisch stand. Rasch füllte sie zwei Gläser, reichte eins dem Mann, der sie für den heutigen Abend auserkoren hatte, und behielt eins für sich. Kokett lächelnd begann sie sich im Rhythmus der Musik zu bewegen. Laute Pfiffe signalisierten, ihr Tanz gefiel den Anwesenden.
    Während Valérie nach allen Seiten hin grüßte, höflichen Smalltalk betrieb und in feinster Bussi-Bussi-Manier durch die Menge schwebte, beobachtete Leah weiterhin die Tänzerin auf dem Tisch. Ihr Hüftschwung war perfekt, sinnlich ließ sie ihr Becken kreisen. Ihre Arme bewegten sich in grazilen Wellenlinien ebenso gefühlvoll zur Musik wie der Rest ihres Körpers. Hinreißend. Geballte Erotik und Energie, verpackt in einer herrlich devoten Aura.
    Nach und nach fanden sich weitere Gäste ein. Einer von ihnen ließ sich in einem Sessel nieder, um das Treiben um sich herum zunächst einmal auf sich wirken zu lassen. Ein anderer marschierte schnurstracks auf eines der freien Mädchen zu, tätschelte ihr Gesäß; und ein dritter setzte sich auf einen der hohen Hocker an der Bar, hinter der eine Frau mit braunem langen Haar stand, die nichts weiter trug als eine kleine Servierschürze.
    Leah erkannte in ihm André, wollte ihm gerade zuwinken und sich auf einen Plausch zu ihm gesellen, als sie sah, wie Valérie auf ihn zueilte.
    Eine schöne Frau , schoss es Leah nicht zum ersten Mal durch den Kopf. Das leuchtend rote Haar trug sie offen. Es umschmeichelte ihr edles Gesicht. Das weiße, unschuldige Kleid, das sie trug, stand in faszinierendem Kontrast zu ihrer Ausstrahlung, denn sie war alles andere als unschuldig. Auch wenn sie Leah äußert zuvorkommend, herzlich und einladend gegenübergetreten war, so spürte diese doch, dass man sich Valérie besser niemals zum Feind machte. Diese Frau wusste, was sie wollte und auch, wie sie es bekam. Die Exzentrik stand ihr ins Gesicht geschrieben, jede einzelne ihrer Gesten war genau einstudiert und gezielt platziert. Für jemanden mit mangelnder Menschenkenntnis mochte die divenhafte Dominanz von ihr nicht sofort ersichtlich sein, Leah jedoch erkannte Frauen dieses Kalibers bereits aus der Ferne.
    Nichtsdestotrotz war sie ihr selbst jedoch überaus zuvorkommend entgegengetreten. Sie war froh, in der Gunst Valéries zu stehen. Sie, für den Fall aller Fälle, als mögliche Ansprechpartnerin zu wissen.
    Erneut hielt Leah Ausschau nach Dominik, mischte sich unter das Volk, genoss das köstliche Mahl und ließ sich ein, zwei Champagnergläser zu viel schmecken. Mittlerweile hatte sie einen kleinen Schwips.
    Etwas abseits wurde eine Frau von zwei Männern an den Händen gefesselt und an einen Pfahl gebunden. Eine Gruppe Sklavinnen wurde hinter diesem Pfahl auf die Knie gezwungen. Sie hielten ihren Kopf demütig gesenkt, während einer der Männer auf die Frau am Pfahl zutrat, ihr Kleid am Ausschnitt packte und den Stoff mitten durch riss. Dann begann er, den Umstehenden die körperlichen Vorzüge der Frau anzupreisen, ganz so, als wäre dies ein Sklavenmarkt, auf dem Frauen verhökert werden. Er betastete ihre Brüste, rieb ihre Brustwarzen, griff ihr schamlos zwischen die Beine und klatschte ihr auf den Po. Dann forderte er die Umstehenden auf, es ihm gleichzutun. Leah kannte diese Art von Rollenspielen zu gut. Sie wandte sich ab, lief ein Stückchen weiter.
    Auf einer provisorisch errichteten kleinen Bühne ließ eine Domina die Peitsche knallen. Jeder, der sich öffentlich züchtigen lassen wollte, hatte an Ort und Stelle die Möglichkeit. Ein großer junger Mann mit schulterlangen schwarzen Locken kletterte zu ihr auf die Bühne. Leah musste lächeln. Sie wusste, was nun folgen würde.
     

     
     

Kapitel 12
    Dominik stand abseits an einen Baum gelehnt und beobachtete Leah aus dem Dunkel heraus. Er holte tief Luft, schloss für einen Moment die Augen. Langsam, sehr langsam hatte er sich ihr genähert, darauf bedacht, dass sie ihn nicht sah.
    Verflucht. Er wollte ihr doch aus dem Weg gehen!
    Im Geiste berührte er sie, zeichnete mit seinen Fingern die sanfte Kurve ihres Halses nach, liebkoste mit den Lippen ihre Brüste. Am liebsten wäre er zu ihr geeilt, hätte sie an sich gerissen, übers Knie gelegt und ihr den Arsch versohlt, bis er rot glühte. Was fiel dieser Person ein, sich wie ein Dieb in seine Gedanken zu schleichen und sich dort festzubeißen wie ein Terrier, der seine Beute nicht mehr hergeben wollte?
    Mit angehaltenem Atem stand er einfach nur da, starrte sie an.

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