Eisrose
knapper Slip darunter verbarg. Einige trugen Strapse und halterlose Strümpfe, andere trugen weder Wäsche noch Schuhwerk.
„Heute werden wir die Puppen tanzen lassen“, flüsterte Valérie. „Ich mag es, wenn neue Gäste eintreffen und alle Anwesenden ausgelassen feiern.“
Die schmalen Pfade zwischen den Heckenrosen und Sträuchern waren bald passiert. Musik, Lachen und Stimmen waren zu hören, und schon konnte Leah den in den Felsen eingelassenen Pool bewundern. Auf den Stufen ringsherum tummelte sich ein bunt gemischtes Volk. Ein paar der Gäste ließen sich bereits träge durch das sanft schimmernde Wasser gleiten, küssten und umarmten sich innig, während über ihnen Tausende von Sternen vom dunklen Himmel auf sie herabfunkelten. Der Pool war von einem Gestänge gesäumt, an dem zarte Vorhänge hingen, die das Becken malerisch umgaben. Sanft bewegten sie sich im Lufthauch, erweckten den Eindruck von Tausendundeiner Nacht. Sinnlicher Blütenduft vermischte sich mit dem köstlichen Aroma von Grillgut.
Etwas abseits, abgetrennt durch geschmackvolle Paravents, sah Leah geflissentlich herumeilende Männer und Frauen, die für das leibliche Wohl der Gäste zuständig waren. Die Männer trugen schwarze Hosen – den freien Oberkörper zierte eine schmale Krawatte. Die Frauen steckten in einem Hauch von Nichts: schwarze kurze Kleider, die den Körper zwar notdürftig bedeckten, die Brüste jedoch frei ließen. Unten reichte das Kleidungsstück gerade einmal knapp bis über das Gesäß. Weiße Strapse, rüschenbesetzte weiße Schürzen und weiße Häubchen auf dem Kopf vervollständigten die Dienstmädchentracht. Das Haupt demütig gesenkt, kamen sie sämtlichen Wünschen der Gäste nach.
Während die Dienstmädchen sich um die Arbeiten rund um die stilvoll aufgebaute Bar kümmerten und stets für volle Tabletts sorgten, unterstanden den Dienern mehrere wuchtige Grillwagen, auf denen allerlei Köstlichkeiten vor sich hin brutzelten.
Ringsherum befanden sich bequeme Couches, auf denen einige Gäste – ausschließlich Männer – saßen und erwartungsvoll zu den Dienstmädchen herüberblickten. Die Männer lachten und tuschelten begeistert, versahen die üppigen Hinterteile der Serviermädchen mit anzüglichen Klapsen, welche deutlich signalisierten, dass das noch lange nicht alles war. Vermutlich hatten sie schon etliche Gläser von den zahlreichen, in Sektkübeln gekühlten Champagnerflaschen intus.
Auf hohen Absätzen folgte Leah Valérie durch das Getümmel und bemerkte, dass man Valérie hier mit ebensolchem Respekt entgegenkam, wie ihr selbst im eigenen Club. Und ihr wurde bewusst, sie fühlte sie sich hier und jetzt – also eher auf der anderen Seite – recht wohl. Sie, Herrin Leah, war in einem exklusiven BDSM-Club unterwegs, und nichts lag ihr ferner, als dominant zu sein. Sämtliche ihrer Sinne waren erwartungsvoll auf eins ausgerichtet: Was würde Dominik als Nächstes mit ihr anstellen? Würde sie es schaffen, ihn als Sklavin zufriedenzustellen? Nicht nur temporär, sondern dauerhaft? Denn das wollte sie: ihn als Sub fesseln und nicht mehr loslassen.
Auch eine Art von Dominanz!
Sie lächelte in sich hinein. Sie hatte ein Ziel vor Augen, und da sie ein sehr zielstrebiger Mensch war, würde sie alles daran setzen, dieses auch zu erreichen.
Leah ließ ihren Blick schweifen, scheinbar planlos, dabei waren sämtliche ihrer Antennen darauf ausgerichtet, Dominik unter der Vielzahl von Gästen ausfindig zu machen. Ob er in einer der mehreren abgeteilten Nischen steckte? In manche konnte sie beim Herumschlendern ein wenig hineinblicken, in andere wiederum nicht. Sie sah Spielwiesen, Kissenlager, Polster- und Strafbänke. Outdoor-Club-Feeling vom Feinsten. Barbecue mit Straf- und Spanking-Möglichkeit „en suite“, sozusagen.
Ihr Blick schweifte zu einer Bank, auf der ein Pärchen saß, das sich angeregt unterhielt und miteinander lachte, glitt weiter zu einem runden Tisch, auf dem eine junge Frau stand. Sie hatte blondes Haar, das bis zu den Hüften reichte, volle, runde Brüste, die nur von einem winzigen Büstenhalter gehalten wurden, und zwar so, dass die Brustwarzen nicht vollends bedeckt waren. Der Stringtanga ließ ein rundes Hinterteil sehen, und als ein Mann in Nadelstreifenanzug auf sie zukam, ihr Lederhalsband und Lederarmbänder umlegte, kicherte sie erwartungsvoll. Sie bückte sich, wackelte mit ihrem Gesäß und ergriff die geöffnete Flasche Champagner, die in einem Flaschenkühler
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